Die Putschisten hatten die Frist verstreichen lassen, innerhalb derer sie den gestürzten Präsidenten Bazoum nach dem Willen der ECOWAS-Staaten hätten wieder einsetzen sollen. Die ECOWAS-Verteidigungsressorts hatten zuvor einen möglichen Militäraktionsplan vereinbart - einschließlich Zeitpunkt und Ort für ein Eingreifen, falls der Präsident nicht freigelassen werde und wieder in sein Amt zurückkehre.
In der nigrischen Hauptstadt Niamey versammelten sich tausende Menschen in einem Stadion, um einer Delegation der Junta zuzujubeln. Dabei wurden auch Parolen gegen die ECOWAS und die frühere Kolonialmacht Frankreich skandiert. Einige Unterstützer der Putschisten schwenkten russische Flaggen. In der Region entzünden sich immer wieder Konflikte mit islamistischen Gruppen. Beobachter befürchten, dass sich die Lage weiter verschärft, wenn es zu einer militärischen Auseinandersetzung in Niger kommt.
Unterdessen gab Frankreich bekannt, seine Entwicklungshilfe für das westafrikanische Land Burkina Faso auszusetzen. Dies gelte "bis auf weiteres", teilte das französische Außenministerium mit. Burkina Faso und Mali hatten zuvor angekündigt, ein militärisches Eingreifen gegen die selbst ernannten neuen Militärmachthaber im Niger als Kriegserklärung zu betrachten.
Diese Nachricht wurde am 07.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.