Egal ob Roller oder schwere Maschine, motorisierte Zweiräder machen Krach. Und Lärm gilt inzwischen als eines der größten Umweltprobleme hierzulande. Millionen Menschen fühlen sich durch Lärm belästigt, auf der anderen Seite steigen die Verkaufszahlen von Moped, Mofa und Co. Wohl auch weil diese Art der Fortbewegung noch immer ein Stück Freiheit suggeriert. Unter Umweltexperten gilt der Verkehrslärm als eine von der Politik vergessene Immission. Michael Jäcker-Cüppers vom Umweltbundesamt kennt die Problematik seit Jahren.
"Wenn die Fahrzeuge normal und ohne Manipulationen betrieben werden, sind sie eigentlich relativ leise. Die Grenzwerte sind relativ niedrig. Das Hauptproblem sind die Manipulationen bei den Fahrzeugen und eine aggressive Fahrweise. Wir haben allerdings bei den Motor- und Kleinkrafträdern das Problem, dass die Grenzwerte schon seit langem nicht mehr abgesenkt worden sind. Zudem haben wir das Problem, dass das Messverfahren für die Grenzwerte nicht besonders geeignet ist, laute Zustände zu identifizieren."
Motorisierte Zweiräder machen heutzutage - im Vergleich zum Auto und trotz steigender Verkaufszahlen - nur einen Bruchteil der gesamten Fahrleistungen im deutschen Straßenverkehr aus, der Beitrag der Zweiradfahrer zum Lärm ist jedoch überproportional hoch. Doch so richtig werden Politik und Hersteller dem Problem bisher nicht gerecht, man kümmere sich bislang wohl eher nur um die großen Zweiräder, für die Kleineren gäbe es immer Ausnahmen, sagt der Experte des Umweltbundesamtes.
"Es gibt natürlich die Möglichkeit, die Manipulationen zu verbieten. Das hat man auch getan. Wobei allerdings die geschwindigkeitsbegrenzten Räder, also Mofas und Mopeds, von diesem Verbot ausgenommen sind. Das Zweite ist die Kontrolle. Es gibt ja jetzt seit dem 1. April eine Geräuschkontrolle für die Kleinkrafträder im Rahmen der Hauptuntersuchung beim TÜV. Die ist aber auch für die kleineren und geschwindigkeitsbegrenzten Fahrzeuge nicht vorgeschrieben, so dass wir im Grunde genommen dort auf Kontrollen im Verkehr angewiesen sind."
Und für wirksame Kontrollen braucht man auf Deutschlands Straßen wohl mehr Personal. Umweltschützer fordern zudem ein höheres Bußgeld bei Manipulationen am Auspuff. Lärm ist das eine, die Abgase von motorisierten Kleinrädern das andere. Auch bei diesem Umweltaspekt schneiden die Flitzer schlecht ab. Gerd Lottsiepen ist Experte beim Verkehrsclub Deutschland, VCD, das Stichwort lautet Kohlenwasserstoffe.
"Das ist eine Ozon-Vorläufer-Substanz. Manche Kohlenwasserstoffe erzeugen auch an sich Krankheiten, auch bis hin zu Krebserkrankungen durch diesen Stoff. Beim Auto haben wir dieses Problem weitgehend gelöst durch den geregelten Dreiwege-Katalysator. Da kommt kaum noch was raus. Motorräder haben oft keinen Katalysator, vor allem kleinere - wie Mopeds, teilweise noch die Zweitakter - stoßen große Mengen an Kohlenwasserstoffen aus. An einem schönen und warmen Sommertag kann es sein, dass die relativ wenigen Motorräder insgesamt mehr Kohlenwasserstoffe ausstoßen, als alle 30 Millionen Benzin-PKW mit Katalysator zusammen genommen."
Das Problem ist seit Jahren bekannt, doch für Abgase ist auch Brüssel zuständig. Und da geht vieles langsamer - besonders bei kleinen Maschinen, sagt Lottsiepen.
"Wir haben inzwischen auch Grenzwerte für Motorräder, die jetzt im nächsten Jahr greifen werden. Diese sind auch einigermaßen vernünftig. Wir müssen aber auch an die kleinen Geräte ran. Es kann nicht sein, dass da Zweitakter verkauft werden, die extreme Mengen giftiger Stoffe ausstoßen. Der Gesetzgeber sollte mal dazu kommen, dass Motorräder irgendwann bei den Schadstoffgrenzen auf die gleichen Level kommen wie Autos. Motorräder wären derzeit Zeit als Autos nicht zulassungsfähig, weil sie in der Regel schmutziger sind als moderne PKW."
Da bleibt nur der Appell an die Politik und die Industrie, sich endlich dem Problem ernsthaft zu stellen. Aber natürlich ist auch jeder Nutzer von Mofas und Mopeds aufgerufen, sich verantwortungsvoll im Straßenverkehr zu verhalten.
"Wenn die Fahrzeuge normal und ohne Manipulationen betrieben werden, sind sie eigentlich relativ leise. Die Grenzwerte sind relativ niedrig. Das Hauptproblem sind die Manipulationen bei den Fahrzeugen und eine aggressive Fahrweise. Wir haben allerdings bei den Motor- und Kleinkrafträdern das Problem, dass die Grenzwerte schon seit langem nicht mehr abgesenkt worden sind. Zudem haben wir das Problem, dass das Messverfahren für die Grenzwerte nicht besonders geeignet ist, laute Zustände zu identifizieren."
Motorisierte Zweiräder machen heutzutage - im Vergleich zum Auto und trotz steigender Verkaufszahlen - nur einen Bruchteil der gesamten Fahrleistungen im deutschen Straßenverkehr aus, der Beitrag der Zweiradfahrer zum Lärm ist jedoch überproportional hoch. Doch so richtig werden Politik und Hersteller dem Problem bisher nicht gerecht, man kümmere sich bislang wohl eher nur um die großen Zweiräder, für die Kleineren gäbe es immer Ausnahmen, sagt der Experte des Umweltbundesamtes.
"Es gibt natürlich die Möglichkeit, die Manipulationen zu verbieten. Das hat man auch getan. Wobei allerdings die geschwindigkeitsbegrenzten Räder, also Mofas und Mopeds, von diesem Verbot ausgenommen sind. Das Zweite ist die Kontrolle. Es gibt ja jetzt seit dem 1. April eine Geräuschkontrolle für die Kleinkrafträder im Rahmen der Hauptuntersuchung beim TÜV. Die ist aber auch für die kleineren und geschwindigkeitsbegrenzten Fahrzeuge nicht vorgeschrieben, so dass wir im Grunde genommen dort auf Kontrollen im Verkehr angewiesen sind."
Und für wirksame Kontrollen braucht man auf Deutschlands Straßen wohl mehr Personal. Umweltschützer fordern zudem ein höheres Bußgeld bei Manipulationen am Auspuff. Lärm ist das eine, die Abgase von motorisierten Kleinrädern das andere. Auch bei diesem Umweltaspekt schneiden die Flitzer schlecht ab. Gerd Lottsiepen ist Experte beim Verkehrsclub Deutschland, VCD, das Stichwort lautet Kohlenwasserstoffe.
"Das ist eine Ozon-Vorläufer-Substanz. Manche Kohlenwasserstoffe erzeugen auch an sich Krankheiten, auch bis hin zu Krebserkrankungen durch diesen Stoff. Beim Auto haben wir dieses Problem weitgehend gelöst durch den geregelten Dreiwege-Katalysator. Da kommt kaum noch was raus. Motorräder haben oft keinen Katalysator, vor allem kleinere - wie Mopeds, teilweise noch die Zweitakter - stoßen große Mengen an Kohlenwasserstoffen aus. An einem schönen und warmen Sommertag kann es sein, dass die relativ wenigen Motorräder insgesamt mehr Kohlenwasserstoffe ausstoßen, als alle 30 Millionen Benzin-PKW mit Katalysator zusammen genommen."
Das Problem ist seit Jahren bekannt, doch für Abgase ist auch Brüssel zuständig. Und da geht vieles langsamer - besonders bei kleinen Maschinen, sagt Lottsiepen.
"Wir haben inzwischen auch Grenzwerte für Motorräder, die jetzt im nächsten Jahr greifen werden. Diese sind auch einigermaßen vernünftig. Wir müssen aber auch an die kleinen Geräte ran. Es kann nicht sein, dass da Zweitakter verkauft werden, die extreme Mengen giftiger Stoffe ausstoßen. Der Gesetzgeber sollte mal dazu kommen, dass Motorräder irgendwann bei den Schadstoffgrenzen auf die gleichen Level kommen wie Autos. Motorräder wären derzeit Zeit als Autos nicht zulassungsfähig, weil sie in der Regel schmutziger sind als moderne PKW."
Da bleibt nur der Appell an die Politik und die Industrie, sich endlich dem Problem ernsthaft zu stellen. Aber natürlich ist auch jeder Nutzer von Mofas und Mopeds aufgerufen, sich verantwortungsvoll im Straßenverkehr zu verhalten.