Dass es sich positiv auf die Gesundheit auswirkt, Luftschadstoffe zu reduzieren, kann sich jeder vorstellen. Doch sicher nicht, wie rasch so etwas geht. Die neue Studie untermauert das anhand verschiedener Beispiele aus der Vergangenheit, das eindrucksvollste aus Irland. Dort trat vor 15 Jahren ein striktes Rauchverbot in Kraft - in allen öffentlichen Gebäuden, in Restaurants und Bars.
Die irische Bevölkerung habe unmittelbar davon profitiert, sagt Dean Schraufnagel, Professor für Medizin an der Universität von Illinois in Chicago:
"Zu dieser Zeit erfasste man auch das Auftreten verschiedener Krankheiten in Irland. Und dabei wurde klar: Das Rauchverbot wirkte sich schon ab der ersten Woche positiv aus, und zwar vor allem unter Nichtrauchern und jungen Menschen. Die Zahl der Herzinfarkte nahm um 26 Prozent ab und Schlaganfälle um ein Drittel. Auch die Zahl der Todesfälle sank um 13 Prozent. Es war überraschend, wie schnell das alles ging!"
Die irische Bevölkerung habe unmittelbar davon profitiert, sagt Dean Schraufnagel, Professor für Medizin an der Universität von Illinois in Chicago:
"Zu dieser Zeit erfasste man auch das Auftreten verschiedener Krankheiten in Irland. Und dabei wurde klar: Das Rauchverbot wirkte sich schon ab der ersten Woche positiv aus, und zwar vor allem unter Nichtrauchern und jungen Menschen. Die Zahl der Herzinfarkte nahm um 26 Prozent ab und Schlaganfälle um ein Drittel. Auch die Zahl der Todesfälle sank um 13 Prozent. Es war überraschend, wie schnell das alles ging!"
Erstaunlich schnelle gesundheitliche Effekte sauberer Luft
Weitere Beispiele: Während der Olympischen Sommerspiele 1996 wurde die City von Atlanta für den Individualverkehr gesperrt. Die Ozon-Spitzenwerte sanken daraufhin um mehr als ein Viertel. Obwohl die Episode nur 17 Tage dauerte, wirkte sie sich spürbar aus. In den folgenden vier Wochen mussten sich viel weniger Kinder als sonst wegen Asthma behandeln lassen. Die Zahl der Arztbesuche sank um über 40 Prozent und die der Einweisungen ins Krankenhaus um 20.
Im US-Bundesstaat Utah stand ein Stahlwerk in den 1980er-Jahren 13 Monate lang still, die Haupt-Emissionsquelle von Feinstaub in der Region. Auch hier profitierten die Anwohner innerhalb von Wochen gesundheitlich:
"Fehlzeiten von Schülern gingen um 40 Prozent zurück. Die Sterblichkeit in der Bevölkerung nahm ab und auch das Risiko für Frühgeburten bei Schwangeren."
Im US-Bundesstaat Utah stand ein Stahlwerk in den 1980er-Jahren 13 Monate lang still, die Haupt-Emissionsquelle von Feinstaub in der Region. Auch hier profitierten die Anwohner innerhalb von Wochen gesundheitlich:
"Fehlzeiten von Schülern gingen um 40 Prozent zurück. Die Sterblichkeit in der Bevölkerung nahm ab und auch das Risiko für Frühgeburten bei Schwangeren."
An dem neuen Übersichtsartikel hat auch Barbara Hoffmann mitgeschrieben, Professorin für Umweltepidemiologie an der Universität Düsseldorf. Deutsche Studien werden in der Arbeit zwar nicht erwähnt. Doch es gebe einige. Auch sie passten ins Bild, so die Medizinerin und Gesundheitswissenschaftlerin:
"Wir haben im Ruhrgebiet an ganz normalen Probanden aus der Bevölkerung kurzfristige Untersuchungen durchgeführt. Wo wir eben die Folgen dann sehen, dass innerhalb kürzester Zeit sich zum Beispiel die Entzündungswerte im Blut verändern: Wenn die Luftverschmutzung hoch geht, gehen die Entzündungswerte hoch. Wenn die Luftverschmutzung runtergeht, gehen auch die Entzündungswerte im Blut runter. Das passiert, das sehen wir innerhalb von Stunden bis Tagen."
"Wir haben im Ruhrgebiet an ganz normalen Probanden aus der Bevölkerung kurzfristige Untersuchungen durchgeführt. Wo wir eben die Folgen dann sehen, dass innerhalb kürzester Zeit sich zum Beispiel die Entzündungswerte im Blut verändern: Wenn die Luftverschmutzung hoch geht, gehen die Entzündungswerte hoch. Wenn die Luftverschmutzung runtergeht, gehen auch die Entzündungswerte im Blut runter. Das passiert, das sehen wir innerhalb von Stunden bis Tagen."
Die Auswirkungen auf die Gesundheit sind nahezu unmittelbar
Luftreinhaltung zahlt sich also rasch gesundheitlich aus. Dean Schraufnagel sieht darin eine wichtige Botschaft für die Umwelt- und Gesundheitspolitik:
"Politiker wünschen sich oft, dass sie Dinge während ihrer Amtszeit verändern können. Wenn man ihnen sagt, etwas tritt erst in 30 Jahren ein, dann interessiert sie das nicht so sehr. Wenn es aber nur zwei Monate sind, macht das die Sache schon interessanter."
Die Autoren gehen zwar nicht dezidiert darauf ein. Aber ihre Studie liefert zugleich gute Argumente für die stärkere Verbreitung von Elektroautos. Denn deren Motoren produzieren überhaupt keine Luftschadstoffe, wenn sie in Städten und Ballungsräumen unterwegs sind:
"Es gibt bisher keine Daten zu den gesundheitlichen Vorteilen elektrischer Autos. Wahrscheinlich hätte hier der Umstieg auf elektrische Stadtbusse den stärksten positiven Effekt."
Manchmal hängt es auch einfach an Verhaltensänderungen. Jetzt im Winter ließen viele Fahrer von Schulbussen den Motor auch im Stand laufen, kritisiert der US-Mediziner. Schadstoffe gelangten dadurch nicht nur in die Luft, sondern am Ende auch ins Fahrzeug, wo Schüler sie dann einatmeten. Eine Belastung, die unnötig sei – und ohne weiteres vermeidbar.
"Politiker wünschen sich oft, dass sie Dinge während ihrer Amtszeit verändern können. Wenn man ihnen sagt, etwas tritt erst in 30 Jahren ein, dann interessiert sie das nicht so sehr. Wenn es aber nur zwei Monate sind, macht das die Sache schon interessanter."
Die Autoren gehen zwar nicht dezidiert darauf ein. Aber ihre Studie liefert zugleich gute Argumente für die stärkere Verbreitung von Elektroautos. Denn deren Motoren produzieren überhaupt keine Luftschadstoffe, wenn sie in Städten und Ballungsräumen unterwegs sind:
"Es gibt bisher keine Daten zu den gesundheitlichen Vorteilen elektrischer Autos. Wahrscheinlich hätte hier der Umstieg auf elektrische Stadtbusse den stärksten positiven Effekt."
Manchmal hängt es auch einfach an Verhaltensänderungen. Jetzt im Winter ließen viele Fahrer von Schulbussen den Motor auch im Stand laufen, kritisiert der US-Mediziner. Schadstoffe gelangten dadurch nicht nur in die Luft, sondern am Ende auch ins Fahrzeug, wo Schüler sie dann einatmeten. Eine Belastung, die unnötig sei – und ohne weiteres vermeidbar.