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Luisa Neubauer vs. Finn Wandhoff
Dürfen Schüler streiken?

Jeden Freitag demonstrieren Schüler für den Klimaschutz. Ausgelöst hat das die 16-jährige schwedische Schülerin Greta Thunberg. Wer zur Demo geht, verpasst aber den Unterricht. Ist das Anliegen so dringlich, dass Schüler dafür die Schule schwänzen dürfen? Welche Anliegen rechtfertigen das, welche nicht? Gäbe es andere Foren der politischen Willensbildung?

Moderation: Sandra Pfister |
Eine Reihe Demonstrantinnen hält ein großes Banner und geht eine Straße entlang, sichtbar sind vor allem die Plakate, die sie in die Höhe halten. Unter anderem mit der Aufschrift "Die Erde schmilzt, wir müssen helfen".
Die Schüler schwänzen für die Demos den Unterricht (imago images / Ulli Winkler)
Die Fridays for Future-Demonstrationen für den Klimaschutz kollidieren mit der Schulpflicht. Viele Schulen folgen daher den offiziellen Maßgaben ihrer Kultusminister und bewerten die Teilnahme an Schülerstreiks als unentschuldigtes Fehlen, also Schwänzen.
Sollten wir uns freuen, dass Schüler die Klimapolitik so ernst nehmen, dass sie dafür diese Grenze überschreiten? Heiligt der Zweck die Mittel?
Oder ist es nicht in Ordnung, dafür gegen eine staatliche Pflicht zu verstoßen? Was würde geschehen, wenn Schüler auf einmal für kontroversere oder "rechte" Anliegen auf die Straße gehen?
Es diskutieren:
  • Luisa-Marie Neubauer. Sie ist 22 und studiert Geografie in Göttingen. Sie ist eine der Hauptorganisatorinnen der deutschen Schülerstreiks "Fridays for Future". Sie argumentiert, die Lage sei so dringlich, dass die Schüler mit den Protesten nicht warten könnten. Sie plädiert dafür, weiterhin außerhalb der Schulzeit zu demonstrieren, weil die Schüler damit größere Resonanz erreichten.
Klimaaktivistin Luisa Neubauer spricht beim freitäglichen Schülerstreik in Berlin in ein Mikrofon und hält dabei ein Handy hoch
Klimaaktivistin Luisa Neubauer (imago / Seeliger)
  • Finn Wandhoff, Bundesvorsitzender der Schülerunion, macht gerade Abitur. Er ist dagegen, freitags innerhalb der Schulzeit auf die Straße zu gehen, weil man damit gegen eine staatliche Pflicht verstößt. Gerade in der politischen Auseinandersetzung mit rechten Parteien sei es nicht sinnvoll, Ausnahmen zuzulassen. Er befürchtet, dass so etwas in späteren Diskussionen wie ein Boomerang zurückkommen könne.
Finn Wandhoff, Bundesvorsitzender der Schülerunion
Finn Wandhoff, Bundesvorsitzender der Schülerunion (Foto: Sönke Ehlers)