Die Fridays for Future-Demonstrationen für den Klimaschutz kollidieren mit der Schulpflicht. Viele Schulen folgen daher den offiziellen Maßgaben ihrer Kultusminister und bewerten die Teilnahme an Schülerstreiks als unentschuldigtes Fehlen, also Schwänzen.
Sollten wir uns freuen, dass Schüler die Klimapolitik so ernst nehmen, dass sie dafür diese Grenze überschreiten? Heiligt der Zweck die Mittel?
Oder ist es nicht in Ordnung, dafür gegen eine staatliche Pflicht zu verstoßen? Was würde geschehen, wenn Schüler auf einmal für kontroversere oder "rechte" Anliegen auf die Straße gehen?
Es diskutieren:
- Luisa-Marie Neubauer. Sie ist 22 und studiert Geografie in Göttingen. Sie ist eine der Hauptorganisatorinnen der deutschen Schülerstreiks "Fridays for Future". Sie argumentiert, die Lage sei so dringlich, dass die Schüler mit den Protesten nicht warten könnten. Sie plädiert dafür, weiterhin außerhalb der Schulzeit zu demonstrieren, weil die Schüler damit größere Resonanz erreichten.
- Finn Wandhoff, Bundesvorsitzender der Schülerunion, macht gerade Abitur. Er ist dagegen, freitags innerhalb der Schulzeit auf die Straße zu gehen, weil man damit gegen eine staatliche Pflicht verstößt. Gerade in der politischen Auseinandersetzung mit rechten Parteien sei es nicht sinnvoll, Ausnahmen zuzulassen. Er befürchtet, dass so etwas in späteren Diskussionen wie ein Boomerang zurückkommen könne.