In seinem Buch "Eine wahre Geschichte" beschreibt Lukianos von Samosata eine Schiffsreise zum Mond – geschrieben im 2. Jahrhundert nach Christus in Ägypten, das damals zu Griechenland gehörte.
In Lukianos' Erzählung hält ein Schiff Kurs auf die Meerenge von Gibraltar. Gerade als die Mannschaft die Säulen des Herkules, so die damalige Bezeichnung, passieren will, erfasst ein gewaltiger Wasserwirbel das Schiff.
Es schleudert immer höher und treibt plötzlich durch den Weltraum. Sieben Tage später landet die Mannschaft auf dem Mond.
Dort treffen die Seefahrer auf absonderliche Wesen, die sich auf den Kampf mit den Kriegern der Sonne vorbereiten. Mit denen streiten sie erbittert über die Kolonisierung der Venus.
Lukianos hatte eine blühende Fantasie, dachte an Leben im Universum und konnte sich Reisen durch das Weltall vorstellen – lange bevor Jules Verne über Expeditionen zum Mond schrieb oder gar die ersten Raketen abhoben.
Der antike Autor kommentierte in seinen Erzählungen mit viel Sinn für Satire und Parodie die gesellschaftlichen Zustände der Zeit. Lukianos war der erste Science-Fiction-Autor. Jedenfalls ist niemand bekannt, der vor ihm vergleichbare Geschichten geschrieben hat.
Technisch hat die bemannte Raumfahrt vor gut einem halben Jahrhundert begonnen – literarisch dagegen schon vor zwei Jahrtausenden.