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Lunik 3

In den vergangenen 40 Jahren haben uns immer weiter entwickelte Raumsonden atemberaubende Eindrücke von anderen Welten unseres Sonnensystems vermittelt - von den Ringen des Saturn, den Canyons auf Mars oder den Vulkanen auf dem Jupitermond Io. Nur wenige Bilder hat man jedoch mit größerer Spannung erwartet als die ersten Fotos von der Rückseite unseres Mondes.

Damond Benningfield | 07.10.1999
    Von der Erde aus sehen wir die Mondrückseite nicht, weil der Mond durch die Schwerkraft der Erde "festgekettet" ist. Nacht für Nacht blickt der Mensch also immer auf dieselbe Mondhemisphäre - auf das Mondgesicht.

    Heute vor 40 Jahren sollte sich das jedoch ändern. Die unbemannte sowjetische Raumsonde Lunik 3 zog hinter dem Mond vorbei und schoss Fotos von etwa 70 % seiner Rückseite. Elf Tage später erreichten die Bilder unsere Erde.

    Als die Bilder schließlich freigegeben wurden, glaubten viele Amerikaner zunächst an Täuschung. Spätere Flüge der Sowjets und der Amerikaner bestätigten jedoch ihre Echtheit.

    Die Bilder zeigten keine Überraschungen. Die Rückseite des Mondes ähnelt seiner Vorderseite. Es gibt zackige Bergregionen und dunkle "Meere" aus vulkanischem Gestein - sogenannte Maria. Der Hauptunterschied liegt darin, dass es auf der Rückseite weniger Maria gibt. Da diese Ebenen aus abgekühlter Lava durch gewaltige Einschläge in der frühen Geschichte des Mondes entstanden, bedeutet das: Die Rückseite wurde seltener getroffen als die der Erde zugewandte Seite.

    Nach der großartigen Leistung der Lunik 3 tauften sowjetische Forscher zwei Maria auf der Mondrückseite "Meer der Träume" und "Moskauer Meer".