Was sie in ihrem zehnjährigen Berufsalltag erlebte und wie die Arbeit der Forensiker aussieht, beschreibt sie in "Lutsch nie an eines Toten Hand" - und zwar mit Selbstironie und einem Hang zum Schwarzen Humor. Auch wenn es pietätlos klingt: Die Lektüre macht schon Spaß. Irgendwie erinnert das Gefühl an das beim Lesen des neusten Darwin-Awards, der an die Menschen verliehen wird, die sich auf möglichst dumme Weise vom Leben zum Tod befördert haben.
In Dana Kollmanns Buch geht es um alltägliche Dramen wie der Hand eines Toten in ihrem Mund oder einer Dusche aus Kakerlaken. Sie interviewte ein Schwein und bekam Probleme mit ihrer Familie, die sich am Abendbrottisch keine Anekdoten aus ihrem Alltag mehr anhören wollte. Wenn nicht gerade ein Schauer über unseren Rücken läuft, weil wir aus einer Mischung von Faszination und Entsetzen lesen, wie es Gehirn- und Schädelpartikel von einem Ventilator regnet, erfahren wir auch viel über die andere Seite dieses Berufes, über das endlose Warten, den Bürokram, die Nachtschichten, die Geheimnisse der Technik, aber auch über den Gestank, den Dreck, den Ekel - und wenn es fast zu eng in dieser dunklen Welt, die sie beschreibt, bricht der Schwarze Humor, etwa wenn sie beschreibt, wie die Lösung eines Falls im Hundekot liegen kann.
Nichts für schwache Nerven oder empfindliche Mägen, aber sehr wohl ein außerordentliches Sachbuch für alle, die eine Ader fürs Absurd-Komische haben und Krimis mögen.
Dana Kollmann: Lutsch nie an eines Toten Hand. Auf Spurensuche mit dem CSI
ISBN 978-3-527-50409-1
Wiley-VCH, 293 Seiten, 16,95 Euro
In Dana Kollmanns Buch geht es um alltägliche Dramen wie der Hand eines Toten in ihrem Mund oder einer Dusche aus Kakerlaken. Sie interviewte ein Schwein und bekam Probleme mit ihrer Familie, die sich am Abendbrottisch keine Anekdoten aus ihrem Alltag mehr anhören wollte. Wenn nicht gerade ein Schauer über unseren Rücken läuft, weil wir aus einer Mischung von Faszination und Entsetzen lesen, wie es Gehirn- und Schädelpartikel von einem Ventilator regnet, erfahren wir auch viel über die andere Seite dieses Berufes, über das endlose Warten, den Bürokram, die Nachtschichten, die Geheimnisse der Technik, aber auch über den Gestank, den Dreck, den Ekel - und wenn es fast zu eng in dieser dunklen Welt, die sie beschreibt, bricht der Schwarze Humor, etwa wenn sie beschreibt, wie die Lösung eines Falls im Hundekot liegen kann.
Nichts für schwache Nerven oder empfindliche Mägen, aber sehr wohl ein außerordentliches Sachbuch für alle, die eine Ader fürs Absurd-Komische haben und Krimis mögen.
Dana Kollmann: Lutsch nie an eines Toten Hand. Auf Spurensuche mit dem CSI
ISBN 978-3-527-50409-1
Wiley-VCH, 293 Seiten, 16,95 Euro