Vier Tage vor der Bürgerschaftswahl am Sonntag sind gestern Abend Schüler, Studierende, Eltern und Lehrer vom Hamburger Dammtorbahnhof aus zu einem Protestmarsch durch die Stadt gestartet. Bildung ist das zentrale Thema im Wahlkampf. SPD, Grüne und die Linkspartei haben die Abschaffung aller Bildungsgebühren versprochen, die der CDU-Senat von Bürgermeister Ole von Beust eingeführt hatte.
"Liebe Hamburger. Ich begrüße alle zu unserer Demo. Gebührenfreie Bildung und eine erfreuliche Zukunft für alle. Solidarität statt sozialer Auslese."
Studierende, Gewerkschaften, Elternvereine und die Jugendverbände von linken Parteien hatten zu dem Protestmarsch aufgerufen, der den Feierabendverkehr erheblich behinderte. Der Mitorganisator Till Petersen kritisierte, dass Bildung zunehmend unter dem Gesichtspunkt der unmittelbaren Verwertbarkeit stattfinde.
"Die Menschen lernen unter dem Aspekt, ich muss hier schnell durchkommen, und muss vor allem lernen, wie ich mich möglichst teuer auf dem Arbeitsmarkt verkaufen kann, unter den Bedingungen, dass die Arbeitslosigkeit nach wie vor sehr groß ist, dass es große Armut gibt in der Stadt und damit auch die Angst wächst, man würde eine Chance verpassen, wenn man nicht den richtigen Bildungsgang erwischt. Und diese ständige Angst ist keine gute Lernvoraussetzung."
Aus Münster war Andre Schnepper angereist, der Geschäftsführer des bundesweiten Aktionsbündnisses gegen Studiengebühren. Der 21-Jährige studiert selbst Politik und Geschichte im fünften Semester noch auf Magister.
"Wir fordern als Aktionsbündnis gegen Studiengebühren, das umfasst in der Tat die Studierenden und Gewerkschaften, aber auch die Jugendorganisationen der Parteien, wir fordern das Recht auf Bildung ein. Wir fordern, dass Studiengebühren schnellstmöglich abgeschafft werden und wir wollen auch ein Zeichen setzen, dass die Parteien, die sich gegen Studiengebühren aussprechen vor der Wahl, am Ende, wenn sie die Nase vorne haben, wovon ich ausgehe, dass sie dann auch die Studiengebühren schnellstmöglichst wieder abschaffen."
Klaus Bullan, der Vorsitzende der Hamburger Lehrergewerkschaft GEW, weiß aus persönlicher Erfahrung, wie teuer es ist, heute zu studieren. Für seine drei Kinder muss er im Monat rund 2000 Euro aufbringen. Die Studiengebühren hätten die Uni erheblich verteuert. Aber auch in den anderen Bildungsbereichen müssten die Gebühren wieder abgeschafft werden.
"Kita ist gebührenpflichtig schon immer und überall, jetzt ist da noch in der letzten Legislaturperiode Essensgeld dazugekommen. An den Vorschulen sind Gebühren neu erhoben worden, es ist Büchergeld erhoben worden, also die Lern- und Lehrmittel sind nicht mehr frei und es sind in der Hochschule Studiengebühren erhoben worden."
Gründe genug auf die Straße zu gehen trotz des Hamburger Schmuddelwetters, meinen diese Demonstrationsteilnehmer.
"Weil ich einen Politikwechsel möchte, konkret für mich erst mal eine bessere Bildungspolitik, keine Studiengebühren."
"Wollen das auch allen zeigen, uns ist es wichtig, dass das endlich aufhört."
"Mehr Lehrer einstellen, Büchergeld abschaffen, Sonderförderung, Begabtenförderung meinetwegen auch, aber erst mal müssen auch die Leute gute Lernbedingungen bekommen, die ganz normal an der Schule sind. Ich hoffe, dass Ole abgewählt wird und sein Senator Dräger und seine Schulsenatorin Dinges-Dierig sozusagen."
Jörg Dräger ist als Wissenschaftssenator in Hamburg für die Hochschulen zuständig, die Schulsenatorin Alexandra Dinges-Dierig verantwortet die Schulpolitik. An der Bildungsdemo nimmt auch Felix Meschenmoser teil. Der 21-Jährige kommt aus Bochum und studiert in Hamburg Jura im zweiten Semester. Er hat Schwierigkeiten sein Studium zu finanzieren, wie er offen sagt.
"Also ich bekomme einen Teil von meinen Eltern, einen Teil bring ich selber auf durch Nebenjobs. Ich arbeite oft vormittags, kann dann nicht zur Vorlesung gehen, ich krieg es dann irgendwie hin, weil ich viel lese und auch nachmittags sehr viel mache, aber ich muss zusätzlich arbeiten, um das zu finanzieren. Also ich hab ungefähr 600 Euro für Wohnung plus Ernährung, plus Studienmaterial und dazu kommen noch 120 Euro Studiengebühren und Semesterbeitrag, das kommt noch extra."
"Liebe Hamburger. Ich begrüße alle zu unserer Demo. Gebührenfreie Bildung und eine erfreuliche Zukunft für alle. Solidarität statt sozialer Auslese."
Studierende, Gewerkschaften, Elternvereine und die Jugendverbände von linken Parteien hatten zu dem Protestmarsch aufgerufen, der den Feierabendverkehr erheblich behinderte. Der Mitorganisator Till Petersen kritisierte, dass Bildung zunehmend unter dem Gesichtspunkt der unmittelbaren Verwertbarkeit stattfinde.
"Die Menschen lernen unter dem Aspekt, ich muss hier schnell durchkommen, und muss vor allem lernen, wie ich mich möglichst teuer auf dem Arbeitsmarkt verkaufen kann, unter den Bedingungen, dass die Arbeitslosigkeit nach wie vor sehr groß ist, dass es große Armut gibt in der Stadt und damit auch die Angst wächst, man würde eine Chance verpassen, wenn man nicht den richtigen Bildungsgang erwischt. Und diese ständige Angst ist keine gute Lernvoraussetzung."
Aus Münster war Andre Schnepper angereist, der Geschäftsführer des bundesweiten Aktionsbündnisses gegen Studiengebühren. Der 21-Jährige studiert selbst Politik und Geschichte im fünften Semester noch auf Magister.
"Wir fordern als Aktionsbündnis gegen Studiengebühren, das umfasst in der Tat die Studierenden und Gewerkschaften, aber auch die Jugendorganisationen der Parteien, wir fordern das Recht auf Bildung ein. Wir fordern, dass Studiengebühren schnellstmöglich abgeschafft werden und wir wollen auch ein Zeichen setzen, dass die Parteien, die sich gegen Studiengebühren aussprechen vor der Wahl, am Ende, wenn sie die Nase vorne haben, wovon ich ausgehe, dass sie dann auch die Studiengebühren schnellstmöglichst wieder abschaffen."
Klaus Bullan, der Vorsitzende der Hamburger Lehrergewerkschaft GEW, weiß aus persönlicher Erfahrung, wie teuer es ist, heute zu studieren. Für seine drei Kinder muss er im Monat rund 2000 Euro aufbringen. Die Studiengebühren hätten die Uni erheblich verteuert. Aber auch in den anderen Bildungsbereichen müssten die Gebühren wieder abgeschafft werden.
"Kita ist gebührenpflichtig schon immer und überall, jetzt ist da noch in der letzten Legislaturperiode Essensgeld dazugekommen. An den Vorschulen sind Gebühren neu erhoben worden, es ist Büchergeld erhoben worden, also die Lern- und Lehrmittel sind nicht mehr frei und es sind in der Hochschule Studiengebühren erhoben worden."
Gründe genug auf die Straße zu gehen trotz des Hamburger Schmuddelwetters, meinen diese Demonstrationsteilnehmer.
"Weil ich einen Politikwechsel möchte, konkret für mich erst mal eine bessere Bildungspolitik, keine Studiengebühren."
"Wollen das auch allen zeigen, uns ist es wichtig, dass das endlich aufhört."
"Mehr Lehrer einstellen, Büchergeld abschaffen, Sonderförderung, Begabtenförderung meinetwegen auch, aber erst mal müssen auch die Leute gute Lernbedingungen bekommen, die ganz normal an der Schule sind. Ich hoffe, dass Ole abgewählt wird und sein Senator Dräger und seine Schulsenatorin Dinges-Dierig sozusagen."
Jörg Dräger ist als Wissenschaftssenator in Hamburg für die Hochschulen zuständig, die Schulsenatorin Alexandra Dinges-Dierig verantwortet die Schulpolitik. An der Bildungsdemo nimmt auch Felix Meschenmoser teil. Der 21-Jährige kommt aus Bochum und studiert in Hamburg Jura im zweiten Semester. Er hat Schwierigkeiten sein Studium zu finanzieren, wie er offen sagt.
"Also ich bekomme einen Teil von meinen Eltern, einen Teil bring ich selber auf durch Nebenjobs. Ich arbeite oft vormittags, kann dann nicht zur Vorlesung gehen, ich krieg es dann irgendwie hin, weil ich viel lese und auch nachmittags sehr viel mache, aber ich muss zusätzlich arbeiten, um das zu finanzieren. Also ich hab ungefähr 600 Euro für Wohnung plus Ernährung, plus Studienmaterial und dazu kommen noch 120 Euro Studiengebühren und Semesterbeitrag, das kommt noch extra."