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Lwiw statt Lwow

Auf dem Papier scheint die Sache klar zu sein: In der Ukraine ist Ukrainisch die offizielle Staatssprache, seitdem das Land 1991 seine Unabhängigkeit von der Sowjetunion erklärt hat. Dennoch verläuft eine unsichtbare Grenze durch das Land: zwischen dem russischsprachigen Osten und dem westlichen Landesteil, in dem or allem Ukrainisch gesprochen wird und sich viele als die eigentlichen Ukrainer sehen.

Mit Reportagen von Christoph Kersting |
    Das Zentrum der Westukraine ist Lemberg, von den Ukrainern Lwiw, von Russen Lwow genannt. Die größte Stadt der Region wird heute von vielen Bewohnern der Westukraine als "heimliche Hauptstadt" in Konkurrenz zu Kiew bezeichnet. Gleichzeitig war Lemberg immer schon Heimat verschiedener Nationalitäten, vor allem jüdisch, polnisch und habsburgisch geprägt. Und so leben auch im heutigen Lwiw viele Menschen, deren Muttersprache nicht Ukrainisch ist, sondern vor allem Russisch und Polnisch. Ihre Weltoffenheit kann die Metropole in diesem Juni unter Beweis stellen - als Austragungsort bei der Fußball-Europameisterschaft.

    Am Mikrofon: Katrin Michaelsen