Im vergangenen Jahr hatte die Regierung in Delhi von der Firma WhatsApp und der Muttergesellschaft Facebook wirkungsvolle Maßnahmen verlangt, um die unkontrollierte Verbreitung von Falschinformationen, sogenannte "Fake News", zu unterbinden.
Vorausgegangen war eine Welle von Gewalt in vielen indischen Städten, weil sich manipulierte und gefälschte Videos über WhatsApp-Gruppen verbreitet hatten.
Lynchmorde wegen falscher Anschuldigungen
Unbescholtene Männer und Frauen wurden von aufgebrachten Menschenmengen brutal zusammengeschlagen, nachdem das Gerücht kolportiert worden war, es seien Kindesentführer unterwegs. Einige wurden sogar zu Tode geprügelt.
Im Laufe eines Jahres gab es mindestens 20 Lynchmorde.
Deepak Vasant Kesarkar, der Innenminister des Bundesstaates Maharashtra, rief damals im indischen Fernsehen zu Besonnenheit auf.
"Jeder, der sich an so etwas beteiligt, wird hart bestraft werden. Ich appelliere an die gesamte Bevölkerung, nicht alles zu glauben, was über die sozialen Netzwerke verbreitet wird. Falls es einen Verdacht gibt, informieren Sie die Polizei. Aber niemand darf das Gesetz in die eigene Hand nehmen. Und wer Falschnachrichten verbreitet, wird ebenfalls hart bestraft."
Keine Weiterleitung an mehr als fünf Empfänger
Die Polizei fuhr mit Lautsprecherwagen durch zahlreiche indische Städte und Dörfer, um über "Fake News" und ihre Folgen aufzuklären. Die indische Regierung verlangt von WhatsApp, die Weiterleitung von Nachrichten, Fotos und Videos an mehr als fünf Empfänger zu unterbinden. Weltweit galt im vergangenen Jahr noch ein Limit von 20 Empfängern. Außerdem musste der Weiterleitungspfeil neben einer Textnachricht vom Display verschwinden.
Bei mehr als einer Milliarde Mobilfunkkunden und mehr als 200 000 angemeldeten Nutzern von WhatsApp gilt Indien als der größte Markt für das Unternehmen.
In der Volksrepublik China ist WhatsApp gesperrt.