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Großer Astronom gestorben
Maarten Schmidt und sein Quasar-Geistesblitz

Das Objekt mit der Bezeichnung 3C 273 im Sternbild Jungfrau leuchtet wie ein recht schwacher Stern, strahlt aber im Radiobereich sehr intensiv. Die Forscher sprechen von einem Quasar, einer quasistellaren Radioquelle.

Von Dirk Lorenzen |
Hell strahlend dank eines Schwarzen Lochs im Zentrum: künstlerische Darstellung eines weit entfernten Quasars (Martin Kornmesser/ESO)
Hell strahlend dank eines Schwarzen Lochs im Zentrum: künstlerische Darstellung eines weit entfernten Quasars (Martin Kornmesser/ESO) (ESO / M. Kornmesser)
Völlig rätselhaft wurde dieses Objekt, als man sein Licht in die Wellenlängen zerlegt hatte. Im Spektrum zeigten sich nicht die üblichen Linien bekannter chemischer Elemente wie Wasserstoff. Die sehr auffallenden Spektrallinien des Quasars schienen etwas völlig Neues zu sein.
Der aus den Niederlanden stammende US-Astronom Maarten Schmidt hatte Anfang der 1960er Jahre den genialen Einfall, der das Rätsel löste. Schmidt bemerkte, dass die Linien im Spektrum die der bekannten Elemente waren – nur extrem verschoben.

Quasar mit enormer Leuchtkraft

Damit musste das Objekt mehr als zwei Milliarden Lichtjahre entfernt sein. Durch die Ausdehnung des Kosmos wird sein Licht gedehnt und die eigentlich im Bereich des blauen Lichts liegenden Spektrallinien werden ins Rote verschoben.
Um aber bei einer so großen Entfernung noch sichtbar zu sein, muss der Quasar eine enorme Leuchtkraft besitzen. Dort stürzt viel Materie in ein massereiches Schwarzes Loch, die kurz vorher noch kräftig aufglüht.

Erkenntnis kam mit in einem Geistesblitz

Plötzlich war klar, dass der Kosmos viel größer ist als bis dahin gedacht und sich tatsächlich infolge des Urknalls ausdehnt. Zudem gibt es in ihm wahre Energiemonster.
Maarten Schmidt erkannte dies alles mit einem einzigen Geistesblitz. Der Quasar-Entzauberer ist jetzt im Alter von 92 Jahren gestorben.

Nachruf der Max-Planck-Gesellschaft auf Maarten Schmidt
Das Caltech erinnert an Maarten Schmidt