Staatsbesuch
Macron zeichnet Nazi-Jäger Beate und Serge Klarsfeld in Berlin aus

Der französische Präsident Macron hat am zweiten Tag seines Staatsbesuchs in Deutschland die "Nazi-Jäger" Beate und Serge Klarsfeld mit Orden der französischen Ehrenlegion ausgezeichnet. Macron sagte in der französischen Botschaft in Berlin, Klarsfeld und ihr Ehemann hätten mit ihrem Einsatz gegen das Vergessen das deutsche Bewusstsein verändert.

    Der französische Präsident Macron, seine Frau, Serge und Beate Klarsfeld und Margot Friedländer stehen für ein Foto zusammen.
    Serge und Beate Klarsfeld erhielten von Frankreichs Präsident Macron den Orden der Ehrenlegion. (AP / Kay Nietfeld)
    Er erinnerte unter anderem an die Ohrfeige, die Klarsfeld 1968 dem damaligen Bundeskanzler Kiesinger wegen dessen Nazi-Vergangeneheit gegeben hatte. Diese Tat habe die damalige Ordnung erschüttert und sei ein Weckruf für Deutschland gewesen.
    Am Vormittag hatte der französische Präsident gemeinsam mit Bundespräsident Steinmeier das Holocaust-Denkmal in Berlin besucht. Beide legten Kränze mit Blumen in den Farben ihrer Nationalflaggen nieder. Am Abend hält Macron eine europapolitische Rede, zu der Tausende Jugendliche aus Sachsen, Polen, Tschechien und Frankreich erwartet werden.
    Die FDP-Bundestagsabgeordnete Weeser sagte im Deutschlandfunk, das derzeitige deutsch-französische Verhältnis sei ausbaufähig. Sie vermisse vor allem auf deutscher Seite die Ambition für eine stärkere Zusammenarbeit. Als Beispiel nannte sie die Verteidigungspolitik. Europa müsse perspektivisch unabhängiger von den USA werden und sich selbst verteidigen können, sagte Weeser, die Mitglied der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung ist.
    Diese Nachricht wurde am 27.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.