Statistik
Männer meist Hauptverdiener in Paarhaushalten

In den meisten Paarhaushalten in Deutschland bringt nach wie vor der Mann den größten Teil des Geldes nach Hause. Nur in jeder zehnten heterosexuellen Beziehung hat die Frau ein höheres Nettoeinkommen als ihr Ehe- oder Lebenspartner.

    Vater, Mutter und Kind laufen über einen Platz. Ihre Schatten fallen auf den gepflasterten Boden.
    Sobald Kinder da sind, verändert sich oft die Einkommensstruktur von Paaren. Männer sind dann noch häufiger die Hauptverdiener als bei Paaren ohne Kindern. (imago images / Rolf Poss)
    Das meldet das Statistische Bundesamt. Bei einem Drittel der Fälle lagen beide Einkommen in etwa gleichauf. Bei Paaren mit Kindern verstärkt sich die Tendenz: Hier steigt der Anteil der Männer als Hauptverdiener von allgemein 57 Prozent auf 66 Prozent. Frauen sind dann nur noch in knapp 8 Prozent der Fälle die Hauptverdienerinnen. Das liegt dem Statistischen Bundesamt zufolge unter anderem daran, dass mehr Mütter in Teilzeit arbeiten als Frauen ohne Kinder. Väter arbeiten dagegen noch seltener in Teilzeit. Hier arbeiten Männer ohne Kinder sogar häufiger mit reduzierter Stundenzahl.
    Verändert hat sich die Einkommensverteilung in den vergangenen Jahren demnach kaum. Nur bei den Haushalten mit ähnlichem Einkommen der Partner hab es seit 2021 einen leichten Anstieg.

    Care: Bessere Betreuung und Pflegestruktur nötig

    Die Hilfsorganisation Care forderte von Unternehmen, Regierungen und weltweit tätigen Organisationen, schnellstmöglich in bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen für Frauen zu investieren. Die Politik müsse beispielweise in Pflege- und Betreuungsstrukturen investieren, um unbezahlte Pflegearbeit gerechter zu verteilen.
    "Bei derzeitigem Tempo würde die wirtschaftliche Gleichstellung erst in 152 Jahren erreicht", kritisierte die Hilfsorganisation. Sie rechnet vor: Hätten Frauen weltweit die gleichen Chancen auf Beschäftigung und unternehmerische Verantwortung wie Männer, könnte das globale Bruttoinlandsprodukt um mehr als 20 Prozent steigen.
    Diese Nachricht wurde am 04.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.