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Männer-Studie
Fehlanzeige Testosteron

Bei Männern ist es häufig so, dass der Körper ab dem 65. Lebensjahr weniger von dem Geschlechtshormon Testosteron produziert. Gleichzeitig lässt oft die Muskelkraft nach – und auch die Gedächtnisleistung wird tendenziell schlechter. Hängen all diese Dinge zusammen? Das hat eine Studie jetzt untersucht.

Hans Förstl im Gespräch mit Christian Floto |
    Anabolikum - Oral Turinabol (Tablettenpackung der VEB Jenapharm)
    Das berühmt-berüchtigte DDR-Anabolikum Oral Turinabol enthält Testosteron. Auch der Industrie ist Testosteron als Leistungshormon ein Anliegen. Aber diese Studie sei sauber gemacht, lobte Prof. Hans Förstl im DLF (imago/Steinach)
    Den Zusammenhang zwischen einer verminderten Testosteron-Produktion und der Gedächtnisleistung haben Forscher jetzt in einer aktuellen Studie untersucht. Sie haben Männer mit Testosteron-Mangel miteinander verglichen – die einen bekamen eine Testosteron-Ersatz-Therapie, die anderen nicht.
    Das Ergebnis: Es gab keinen Unterschied zwischen beiden Gruppen. Anders gesagt: Testosteron fördert nicht messbar die Gedächtnisleistung. Die Studie sei sauber gemacht, sagte Hans Förstl, Professor an der Technischen Universität München. Allerdings seien die Männer im Durchschnitt 67 Jahre alt gewesen. Keiner von ihnen habe eine nachlassende Gedächtnisleistung aufgewiesen oder gar Anzeichen von Demenz. Unter Vorbehalt müsse man auch die Testaufgaben werten, die möglicherweise auf eine andere Zielgruppe zugeschnitten waren. Darum seien die Unterschiede geringer augefallen als möglich.
    Das gesamte Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediethek nachhören.