Bisher gebe es kaum Berichte über Männergesundheit – besonders im deutschsprachigen Raum, so Voß, einer der Herausgeber des dritten deutschen Männergesundheitsberichtes. Bei vielen Berichten werde auch das Thema Sexualität ausgespart. Es gebe auch wenig Forschung mit Fokus auf die sexuelle Gesundheit.
Außerdem gebe es mittlerweile ganz unterschiedliche Möglichkeiten, die eigene Männlichkeit zu entwickeln, sich auszuprobieren. "Damit ergeben sich neue Anforderungen an Männer, sich in diesem komplexer werdenden System auch zu verorten", sagte der Sexualwissenschaftler. Das müsste auch erforscht werden. Darüber hinaus würden zunehmend "typische Frauenkrankheiten", wie Magersucht oder Bulimie bei Männern festgestellt.
Deshalb habe man versucht, Männlichkeiten in einer größeren Offenheit zu denken und ein komplettes Bild von sexueller Gesundheit zu zeichnen. Das bedeute auch, "nicht zu denken, dass immer Penis oder Hoden vorhanden sein sollten, sondern dass es Männlichkeiten mit unterschiedlichen physischen und physiologischen Voraussetzungen gibt."
Das vollständige Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.