Peter Kapern: Das war, um es vorsichtig zu sagen, gestern Abend ganz hübsch anzusehen, als Jefferson Farfan in der 94. Minute allein auf das gegnerische Tor zustürmte und den Ball lässig über den Torwart des FC Valencia lupfte. Anschließend war dann Party-Laune in der Schalke-Arena.
Schalke also im Viertelfinale der Champions League, und trotzdem berichtet der Kicker heute, Schalke wolle den Multifunktionär Felix Magath nicht erst zum Saisonende, sondern möglichst bald vor die Tür setzen. Ob er so etwas Widersinniges in der Geschichte der Liga schon einmal erlebt hat, das habe ich vor der Sendung den Fußballfachmann Manfred Breuckmann gefragt.
Manfred Breuckmann: Ich glaube, so was Widersinniges hat es noch nie gegeben. Es gibt ja auch Leute, die sagen, die Rheinländer haben den Karneval, in Schalke ist ganzes Jahr Karneval und Aschermittwoch sowieso und am Tag danach erst recht. Also dass ein Verein unter den besten acht Europas ist, dass er im DFB-Pokalfinale spielt und dann trotzdem den Trainer an die frische Luft setzt, das ist schon singulär.
Kapern: Es gibt ja verschiedene Begründungen dafür, die man so zwischen den Zeilen in den Zeitungen lesen kann. Da sind zwei Dinge, die zunächst einmal gar nichts mit dem Tabellenstand und dem Erfolg in den Spielen zu tun haben. Das eine ist, höflich ausgedrückt, dass Magath einen distanzierten Umgang mit den Spielern pflege. Im Klartext heißt es auch manchmal, er pflege menschenverachtende Methoden. Ist dieser Vorwurf berechtigt, ist das Magaths Vorgehensweise?
Breuckmann: Also wenn man in die Mannschaft hineinhorcht, dann stellt man fest, dass der überwiegende Teil der Spieler für Magath nun gar nichts übrig hat. Das muss nicht unbedingt so sein, aber er entfacht offensichtlich ein System, das auf Druck und auf Angst basiert. Er spricht kaum mit den Spielern, er lässt meistens mit den Spielern reden und Anweisungen geben. Das kommt nicht gut, das ist auch nicht sehr zeitgemäß und das ist einer von einem ganzen Bündel von Gründen, die doch dafür sprechen, dass man sich von diesem Trainer trennt. Ich habe ja eben die sportlichen Erfolge in den Pokalwettbewerben angeführt, aber das Kerngeschäft, das Brot- und Buttergeschäft, Fußball-Bundesliga, das heißt im Augenblick Platz zehn und fünf Punkte auf einen Abstiegsplatz, und das ist schon sehr enttäuschend diese Saison.
Kapern: Ein zweiter Vorwurf heißt, Magath habe einen Staat im Staate Schalke geschaffen mit seinem Assistentenheer. Aber die Frage stellt sich doch, ob man ihn nicht genau dafür verpflichtet hat, weil das alte Schalker Führungsmodell war ja überaus erfolglos, 53 Jahre ohne Meisterschaft.
Breuckmann: Das muss man nun dem Clemens Tönnies, dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates und starken Mann bei Schalke 04, eindeutig in die Schuhe schieben. Er wusste, was er tat. Er hat dort tatsächlich zugelassen, dass sich ein Staat im Staate etabliert. Ich habe gestern noch einen Fan gesprochen, der sagte, bevor man den Magath rausschmeißt, soll man doch den ganzen Vorstand an die Luft setzen. Ja, das ist ja schön! Magath ist der Sprecher des Vorstandes, er ist der Manager und er ist der Trainer, und die Macht wird dort doch sehr zynisch und arrogant ausgeübt. Überall wo man hinhört, da stellt man fest, dass die Beziehung zwischen dem Magath-Clan und denen, die da in diesem Verein wirken, ganz, ganz schlecht ist. Man muss sie mitnehmen, man könnte sie mitnehmen, man tut es nicht und das hat eine ganz, ganz schlechte Stimmung erzeugt und mit dafür gesorgt, dass Magath keine Zukunft haben wird.
Kapern: Warum tut Magath das nicht? Ist er so arrogant, oder was sind die Gründe dafür?
Breuckmann: Magath ist eiskalt, Magath ist auf Effizienz ausgerichtet, Magath hat sicherlich in diesem Gebilde Schalke 04 Ecken entdeckt, wo reformiert werden musste. Da hat er bestimmt nicht Unrecht. Aber zusammen mit seiner Führungsebene, die er da neu eingezogen hat im Verein Schalke 04, hat er überzogen. Er ist auch sehr misstrauisch. Er ist auch ein Kontroll-Freak und mit ihm zusammenzuarbeiten, ist offensichtlich nicht ganz so einfach. Es gibt so einen Haufen von Klagen, die man hört, das kann alles kein Zufall sein.
Kapern: Manfred Breuckmann, die Reporterlegende in Altersteilzeit, zur Situation auf Schalke.
Schalke also im Viertelfinale der Champions League, und trotzdem berichtet der Kicker heute, Schalke wolle den Multifunktionär Felix Magath nicht erst zum Saisonende, sondern möglichst bald vor die Tür setzen. Ob er so etwas Widersinniges in der Geschichte der Liga schon einmal erlebt hat, das habe ich vor der Sendung den Fußballfachmann Manfred Breuckmann gefragt.
Manfred Breuckmann: Ich glaube, so was Widersinniges hat es noch nie gegeben. Es gibt ja auch Leute, die sagen, die Rheinländer haben den Karneval, in Schalke ist ganzes Jahr Karneval und Aschermittwoch sowieso und am Tag danach erst recht. Also dass ein Verein unter den besten acht Europas ist, dass er im DFB-Pokalfinale spielt und dann trotzdem den Trainer an die frische Luft setzt, das ist schon singulär.
Kapern: Es gibt ja verschiedene Begründungen dafür, die man so zwischen den Zeilen in den Zeitungen lesen kann. Da sind zwei Dinge, die zunächst einmal gar nichts mit dem Tabellenstand und dem Erfolg in den Spielen zu tun haben. Das eine ist, höflich ausgedrückt, dass Magath einen distanzierten Umgang mit den Spielern pflege. Im Klartext heißt es auch manchmal, er pflege menschenverachtende Methoden. Ist dieser Vorwurf berechtigt, ist das Magaths Vorgehensweise?
Breuckmann: Also wenn man in die Mannschaft hineinhorcht, dann stellt man fest, dass der überwiegende Teil der Spieler für Magath nun gar nichts übrig hat. Das muss nicht unbedingt so sein, aber er entfacht offensichtlich ein System, das auf Druck und auf Angst basiert. Er spricht kaum mit den Spielern, er lässt meistens mit den Spielern reden und Anweisungen geben. Das kommt nicht gut, das ist auch nicht sehr zeitgemäß und das ist einer von einem ganzen Bündel von Gründen, die doch dafür sprechen, dass man sich von diesem Trainer trennt. Ich habe ja eben die sportlichen Erfolge in den Pokalwettbewerben angeführt, aber das Kerngeschäft, das Brot- und Buttergeschäft, Fußball-Bundesliga, das heißt im Augenblick Platz zehn und fünf Punkte auf einen Abstiegsplatz, und das ist schon sehr enttäuschend diese Saison.
Kapern: Ein zweiter Vorwurf heißt, Magath habe einen Staat im Staate Schalke geschaffen mit seinem Assistentenheer. Aber die Frage stellt sich doch, ob man ihn nicht genau dafür verpflichtet hat, weil das alte Schalker Führungsmodell war ja überaus erfolglos, 53 Jahre ohne Meisterschaft.
Breuckmann: Das muss man nun dem Clemens Tönnies, dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates und starken Mann bei Schalke 04, eindeutig in die Schuhe schieben. Er wusste, was er tat. Er hat dort tatsächlich zugelassen, dass sich ein Staat im Staate etabliert. Ich habe gestern noch einen Fan gesprochen, der sagte, bevor man den Magath rausschmeißt, soll man doch den ganzen Vorstand an die Luft setzen. Ja, das ist ja schön! Magath ist der Sprecher des Vorstandes, er ist der Manager und er ist der Trainer, und die Macht wird dort doch sehr zynisch und arrogant ausgeübt. Überall wo man hinhört, da stellt man fest, dass die Beziehung zwischen dem Magath-Clan und denen, die da in diesem Verein wirken, ganz, ganz schlecht ist. Man muss sie mitnehmen, man könnte sie mitnehmen, man tut es nicht und das hat eine ganz, ganz schlechte Stimmung erzeugt und mit dafür gesorgt, dass Magath keine Zukunft haben wird.
Kapern: Warum tut Magath das nicht? Ist er so arrogant, oder was sind die Gründe dafür?
Breuckmann: Magath ist eiskalt, Magath ist auf Effizienz ausgerichtet, Magath hat sicherlich in diesem Gebilde Schalke 04 Ecken entdeckt, wo reformiert werden musste. Da hat er bestimmt nicht Unrecht. Aber zusammen mit seiner Führungsebene, die er da neu eingezogen hat im Verein Schalke 04, hat er überzogen. Er ist auch sehr misstrauisch. Er ist auch ein Kontroll-Freak und mit ihm zusammenzuarbeiten, ist offensichtlich nicht ganz so einfach. Es gibt so einen Haufen von Klagen, die man hört, das kann alles kein Zufall sein.
Kapern: Manfred Breuckmann, die Reporterlegende in Altersteilzeit, zur Situation auf Schalke.