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Mahavishnu Orchestra
"The Lost Trident Sessions" und "Between Nothingness and Eternity"

Vor 45 Jahren begann die Auflösung des Mahavishnu Orchestra. Nach zwei epochalen Studioalben nahmen John McLaughlin und seine Band noch Stücke für eine dritte Platte auf, die aber nie erschien – bis sie Jahre danach wiederentdeckt und als "Lost Trident Sessions" veröffentlicht wurden.

Von Harald Rehmann | 20.07.2018
    Der Musiker John McLaughlin spielt auf seiner Gitarre.
    John McLaughlin bei einem Auftritt in Frankfurt am Main, 2011 (dpa picture alliance / Arne Dedert)
    Lediglich ein Live-Album erschien seinerzeit: "Between Nothingness And Eternity". Ende 1973 war das Orchestra dann endgültig Geschichte. Das erste Mahavishnu Orchestra sei das Größte, was aus der Verschmelzung von Jazz und Rock jemals entstehen konnte, viel innovativer und einflußreicher noch als Miles Davis, meinen viele Musikfachleute. Es lebte zwar nur kurz, revolutionierte die Klangwelten aber derart, daß die Hochenergie, die John McLaughlin und seine Quintettgefährten damals freisetzten, bis heute nachwirkt. Das, was der Gitarrist zusammen mit Jan Hammer am Fender Rhodes Piano und am Moog Synthesizer, Jerry Goodman an der elektrisch verstärkten Violine, Rick Laird am E-Bass und Billy Cobham am Schlagzeug zustandebrachten, war an Emotionalität und Ekstase unübertrefflich – und dabei musikalisch hochkomplex. Ungeradeste Metren in Hochgeschwindigkeit, an indischen Tonskalen orientierte Themen, himmelsstürmende Soli – so etwas hatte man in dieser Dichte (und Lautstärke!) noch nicht gehört. Und das gab es danach auch nie wieder...