Eveline Lemke hält das AKW Cattenom schon lange für ein großes Sicherheitsrisiko. Für die grüne Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz ist aber der aktuelle Vorfall besonders alarmierend. Denn er betrifft das Brennelementebecken:
"Ja, man muss sich vorstellen, der Zulauf von Kühlwasser in das Becken und aus dem Becken raus und auch das Zurücklaufen wird gesteuert. Und wenn in dieser Steuerung irgendwas nicht stimmt und das war hier der Fall, dann kann theoretisch der Fall eintreten, dass gar kein Wasser mehr ins Becken läuft, sondern nur noch Wasser raus. Dann sinkt der Wasserpegel im Becken, wo die Brennelemente drin sind, die werden dann nicht mehr gekühlt. Ja, den Rest können wir uns denken, das wäre das Schrecklichste, was man sich vorstellen kann und das wollen wir ja nicht annehmen. Aber es zeigt, dass so kleine Fehler verheerende Folgen haben können."
Die saarländische Regierung betont, dass die französische Atomaufsichtsbehörde ASN den Störfall mit Stufe 2 der internationalen INES-Skala bewertet habe, sei besorgniserregend. Das geschehe eben nur, wenn Sicherheitsvorkehrungen ausfallen. Die rheinland-pfälzische Regierung sieht das ähnlich wie die Saarbrücker Staatskanzlei. Eveline Lemke:
"Das ist natürlich keine gute Nachricht. Aber diese Nachricht entspricht unseren Einschätzungen, die auch unser eigenen Gutachter bei der Begutachtung des AKW Cattenom in Sachen Stresstest gemacht hat. Und er hat genau solche Vorfälle wie diesen beschrieben und wenn bei so einer Störung noch weitere Beeinträchtigungen hinzukommen können, dann kann das ganz katastrophale Folgen haben."
Erst vor wenigen Wochen hatte der Gutachter für das Land Rheinland-Pfalz bei einem Stresstest des nur wenige Kilometer hinter der deutschen Grenze stehenden AKW Cattenom festgestellt: Das Kernkraftwerk entspricht auch in anderen Bereichen nicht annähernd den deutschen Sicherheitsbestimmungen.
"Wir müssen aus unserer Sicht sagen: durchgefallen. Cattenom ist bei dem Test durchgefallen. Nun gibt es per Definition kein Durchfallen bei so einem Test. Der Test schaut darauf, wie in solchen Fällen das Kraftwerk abgesichert werden kann, weil äußere Einwirkungen, zum Beispiel eine Feuerleitstelle außerhalb des Gebäudes, eine Kühlmöglichkeit außerhalb des Gebäudes ganz schnell zum Einsatz kommen können. All dies gibt es auch nicht, also es war eine ganze Reihe von Mängeln, die der Gutachter festgestellt hat. Und wir sind ganz klar zu der Bewertung gekommen, Cattenom ist aus unserer Sicht nicht sicher."
Nach Angaben des saarländischen Umweltministeriums seien seit Inbetriebnahme des ersten Reaktorblocks der Atomanlage in Lothringen im Jahr 1986 insgesamt rund 750 sicherheitsrelevante Ereignisse eingetreten. Das Saarland, Rheinland-Pfalz und Luxemburg bemühen sich zurzeit auch über den grenzübergreifenden, sogenannten "Rat der Regionen", Einfluss auf die französischen Behörden zu nehmen. Ziel ist es, das Problembewusstsein bei den atomkraftfreundlichen Nachbarn im Westen zu schärfen, sagt Eveline Lemke, die stellvertretende Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz:
"Wir stellen fest, dass die französische Anti-Akw-Bewegung wächst, dass sie sich auch bei der deutschen Anti-AKW-Bewegung mit Information und mit Organisationsmechanismen versorgt. Das politische Frankreich hat das Thema noch nicht entsprechend aufgegriffen. Aber auch da wirken wir: Der Rat der Regionen beschäftigt sich mit diesem Thema, auch mit dem Thema Cattenom. Und wir müssen einfach beständig dranbleiben, bis die Franzosen begreifen, so geht es nicht. Das heißt, diese Störfälle können sehr gefährlich sein. Und wir fordern aus diesem Grund, weil sie auch so schnell passieren und so häufig die Abschaltung des AKW."
"Ja, man muss sich vorstellen, der Zulauf von Kühlwasser in das Becken und aus dem Becken raus und auch das Zurücklaufen wird gesteuert. Und wenn in dieser Steuerung irgendwas nicht stimmt und das war hier der Fall, dann kann theoretisch der Fall eintreten, dass gar kein Wasser mehr ins Becken läuft, sondern nur noch Wasser raus. Dann sinkt der Wasserpegel im Becken, wo die Brennelemente drin sind, die werden dann nicht mehr gekühlt. Ja, den Rest können wir uns denken, das wäre das Schrecklichste, was man sich vorstellen kann und das wollen wir ja nicht annehmen. Aber es zeigt, dass so kleine Fehler verheerende Folgen haben können."
Die saarländische Regierung betont, dass die französische Atomaufsichtsbehörde ASN den Störfall mit Stufe 2 der internationalen INES-Skala bewertet habe, sei besorgniserregend. Das geschehe eben nur, wenn Sicherheitsvorkehrungen ausfallen. Die rheinland-pfälzische Regierung sieht das ähnlich wie die Saarbrücker Staatskanzlei. Eveline Lemke:
"Das ist natürlich keine gute Nachricht. Aber diese Nachricht entspricht unseren Einschätzungen, die auch unser eigenen Gutachter bei der Begutachtung des AKW Cattenom in Sachen Stresstest gemacht hat. Und er hat genau solche Vorfälle wie diesen beschrieben und wenn bei so einer Störung noch weitere Beeinträchtigungen hinzukommen können, dann kann das ganz katastrophale Folgen haben."
Erst vor wenigen Wochen hatte der Gutachter für das Land Rheinland-Pfalz bei einem Stresstest des nur wenige Kilometer hinter der deutschen Grenze stehenden AKW Cattenom festgestellt: Das Kernkraftwerk entspricht auch in anderen Bereichen nicht annähernd den deutschen Sicherheitsbestimmungen.
"Wir müssen aus unserer Sicht sagen: durchgefallen. Cattenom ist bei dem Test durchgefallen. Nun gibt es per Definition kein Durchfallen bei so einem Test. Der Test schaut darauf, wie in solchen Fällen das Kraftwerk abgesichert werden kann, weil äußere Einwirkungen, zum Beispiel eine Feuerleitstelle außerhalb des Gebäudes, eine Kühlmöglichkeit außerhalb des Gebäudes ganz schnell zum Einsatz kommen können. All dies gibt es auch nicht, also es war eine ganze Reihe von Mängeln, die der Gutachter festgestellt hat. Und wir sind ganz klar zu der Bewertung gekommen, Cattenom ist aus unserer Sicht nicht sicher."
Nach Angaben des saarländischen Umweltministeriums seien seit Inbetriebnahme des ersten Reaktorblocks der Atomanlage in Lothringen im Jahr 1986 insgesamt rund 750 sicherheitsrelevante Ereignisse eingetreten. Das Saarland, Rheinland-Pfalz und Luxemburg bemühen sich zurzeit auch über den grenzübergreifenden, sogenannten "Rat der Regionen", Einfluss auf die französischen Behörden zu nehmen. Ziel ist es, das Problembewusstsein bei den atomkraftfreundlichen Nachbarn im Westen zu schärfen, sagt Eveline Lemke, die stellvertretende Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz:
"Wir stellen fest, dass die französische Anti-Akw-Bewegung wächst, dass sie sich auch bei der deutschen Anti-AKW-Bewegung mit Information und mit Organisationsmechanismen versorgt. Das politische Frankreich hat das Thema noch nicht entsprechend aufgegriffen. Aber auch da wirken wir: Der Rat der Regionen beschäftigt sich mit diesem Thema, auch mit dem Thema Cattenom. Und wir müssen einfach beständig dranbleiben, bis die Franzosen begreifen, so geht es nicht. Das heißt, diese Störfälle können sehr gefährlich sein. Und wir fordern aus diesem Grund, weil sie auch so schnell passieren und so häufig die Abschaltung des AKW."