Die meisten Wettbewerbe der Makkabi-Spiele finden auf dem Berliner Olympia-Gelände statt, wo die Nationalsozialisten jüdische Sportler 1936 ausgeschlossen hatten. Viele der Athleten, die nun aus Europa anreisen, aber auch aus den USA, Israel oder Australien, stammen von Überlebenden des Holocausts ab. Bundesjustizminister Heiko Maas unterstützt die Spiele als Sportpate für den Triathlon.
„Es sind mittlerweile in den jüdischen Gemeinden in Deutschland wieder 130.000 Mitglieder, die Zuwachsraten in den letzten Jahren sind kontinuierlich. Und in Deutschland empfinden wir das, dass jüdischen Leben wächst, als nichts anderes als eine Art unverdientes Geschenk. Und dass die Makkabi-Games hier eine neue Facette aufmachen, auch das Sportleben, das ist wirklich etwas, das ich als außerordentlich positiv empfinde."
Zurück zu den Wurzeln
Die Spiele kehren zu ihren Wurzeln zurück: 1898 wurde in Berlin der erste deutsch-jüdische Sportverein gegründet, benannt nach Bar Kochba, einem Aufständischen aus der Zeit des Römischen Reichs. Ab Ende Juli werden nun alle Athleten in einem Hotel in Neukölln untergebracht sein. Neben den Wettbewerben finden auch Gedenkveranstaltungen und Bildungsprojekte statt. So fahren 600 junge Athleten in die KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen, siebzig Jahre nach dem Holocaust. Alon Meyer, Präsident von Makkabi Deutschland.
„Es gibt noch sehr viele Überlebende und denken wir einmal ganz kurz an sie. Es sind Überlebende, die sich nie vorstellen konnten, jemals wieder nach Deutschland zurückzukommen. Und ich freue mich, dass wir die Möglichkeit haben, noch zu deren Lebzeiten sie eines Besseren zu belehren, dass Deutschland aus der Vergangenheit gelernt hat."
Am 28. Juli wird Bundespräsident Gauck in der Waldbühne die Spiele als Schirmherr eröffnen. Die zehntägige Veranstaltung wird von der Bundesregierung und dem Land Berlin unterstützt, den größten Anteil zahlen die Athleten durch Teilnahmegebühren. Der Gesamtetat liegt bei fünf Millionen Euro, davon müssen mehr als zehn Prozent für die Sicherheit aufgebracht werden. Eine besondere Gefahrensituation, berichtete das Bundesinnenministerium, bestünde derzeit nicht.