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Makkaroni aus Kohlenstoff

Vor elf Jahren bemerkte Sumio Iijima vom japanischen Elektrokonzern NEC unter seinem Mikroskop zufällig einen merkwürdigen nadelförmigen Kristall. Ein winziges, millionstel Millimeter messendes Röhrchen aus Kohlenstoff - der Physiker hatte die so genannten Nanotubes entdeckt und löste damit einen wissenschaftlichen Goldrausch aus. Heute untersuchen Physiker weltweit die Nanoröhrchen und fördern im Wochentakt neue, wundersame Eigenschaften zu Tage. Die makkaroniförmigen Winzlinge leiten Strom oder verhalten sich wie der Halbleiter Silizium. Sie sind extrem reißfest und stabil, schießen wie mikroskopische Kanonen Elektronen ab und lassen sich mit den sonderbarsten Molekülen füllen. Ihre vielseitigen Eigenschaften machen die Kohlenstoffröhrchen zu hochinteressanten Bausteinen für die Nanotechnologie - für superschnelle Computerchips, superflache Bildschirme und Superbatterien für Laptops und Handys.

Frank Grotelüschen |