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Kritik an LGBTQ-Gesetzen
Malaysias Regierung stoppt Musikfestival nach Auftritt von The 1975

Malaysias Regierung hat ein Musikfestival in der Hauptstadt Kuala Lumpur gestoppt. Zuvor hatte der Frontmann der britischen Pop-Rock-Band "The 1975" einen männlichen Bandkollegen auf der Bühne geküsst und die Anti-LGBTQ-Gesetze des Landes kritisiert.

    Der Sänger der englischen Rockband The 1975, Matty Healy, steht mit ausgebrteiteten Armen auf der Bühne.
    Der Sänger der englischen Rockband The 1975, Matty Healy, bei einem Konzert in Oslo im Juni 2023 (IMAGO / Gonzales Photo / Per-Otto Oppi)
    Der Band wurden weitere Auftritte in dem Land verboten. Malaysias Kommunikationsminister schrieb auf Twitter, es werde keinen Kompromiss geben, wenn malaysische Gesetze in Frage gestellt, verunglimpft und verletzt würden. Die Veranstaltung sollte eigentlich bis Sonntag dauern.

    Sänger Matty Healy küsst seinen Bassisten auf der Bühne

    In Videos, die am späten Freitag in den sozialen Medien veröffentlicht wurden, war zu sehen, wie Sänger Matty Healy den Bassisten Ross MacDonald küsste. Zuvor hatte er vor dem Festivalpublikum Malaysias Haltung gegen Homosexualität mit öbszönen Worten kritisiert. Später unterbrach Healy den Auftritt und sagte der Menge: "Okay, wir müssen gehen. Wir wurden gerade aus Kuala Lumpur verbannt, wir sehen uns später."
    Der Veranstalter des Festivals, Future Sound Asia, entschuldigte sich für die Absage der Show und erklärte, das Management von "The 1975" habe versprochen, sich an die Richtlinien zu halten. Bedauerlicherweise habe Healy diese Zusicherungen nicht eingehalten.

    Homosexualität ist in Malaysia ein Verbrechen.

    Homosexualität ist im mehrheitlich muslimischen Malaysia ein Verbrechen. Menschenrechtsgruppen warnen vor einer wachsenden Intoleranz gegenüber Lesben, Schwulen, Bisexuellen und trans Menschen.
    Im März hatte Malaysias Regierung zudem strengere Regeln für ausländische Künstler eingeführt, die auch die Kleiderordnung und das Verhalten betreffen. Sie begründete dies unter anderem mit dem Schutz religiöser Gefühle.
    Diese Nachricht wurde am 22.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.