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Mali
Tödlicher Anschlag auf ein Restaurant

Im westafrikanischen Mali hat es einen Anschlag auf ein Restaurant in der Hauptstadt Bamako gegeben. Fünf Menschen wurden getötet, unter ihnen ein Franzose und ein Belgier. Auch ein weiterer Europäer soll unter den Toten sein. Inzwischen sind zwei Verdächtige festgenommen worden.

    Menschen sitzen auf einer Mauer, im Hintergrund ein Hochhaus und mehrere kleinere Gebäude in Bamako.
    Stadtansicht von Bamako. Von den Folgen des Anschlags in der Hauptstadt Malis gibt es noch keine Bilder. (imago / Xinhua)
    Das Restaurant in Bamako ist auch bei Ausländern beliebt. Die Täter griffen es mit einem Maschinengewehr und Granaten an. Restaurantmanager Hamadoun Dicko sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Der Franzose, der als erstes getötet wurde, saß in der Nähe der Tür. Es ist schwer zu sagen, ob der Anschlag ihm galt oder ob der Täter den ersten Weißen erschossen hat, den er gesehen hat."
    Laut Polizei wurden fünf Menschen erschossen, unter ihnen zwei Malier und drei Europäer. Bei letzteren handelt es sich um einen Franzosen und einen Belgier, die Identität des dritten Europäers ist unklar. Der Belgier war nach Angaben der EU-Außenbeauftragten Federica Mogherini Mitarbeiter der EU-Delegation in Mali. Die beiden Einheimischen sollen ein Polizist und ein Sicherheitsbeamter sein. Acht Menschen wurden verletzt.
    Ein Augenzeuge sagte, nach dem Anschlag seien die vier Angreifer in einem Auto und auf einem Motorrad geflohen. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Einer der Täter rief laut dem Augenzeugen "Allahu Akbar" (Gott ist groß).
    Behörden vermuten Terroranschlag
    Die Polizei in Mali sprach von einem "Terroranschlag". Sie nahm zwei Verdächtige fest, die nach Angaben aus Polizeikreisen bei ihrer Vernehmung "interessante Informationen" preisgegeben haben. Zur Identität der Verdächtigen machten die Ermittler zunächst keine Angaben.
    Die Regierungen Frankreichs und Belgiens verurteilten die Tat als "feigen Anschlag". Der Elysée-Palast in Paris kündigte an, Präsident François Hollande werde mit der malischen Regierung Kontakt aufnehmen und die Hilfe Frankreichs bei der Aufklärung des Verbrechens anbieten. Das Außenministerium in Belgien schloss einen terroristischen Hintergrund nicht aus.
    Mali war durch einen Militärputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt worden. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich versuchte im Januar 2013, Islamisten und Tuareg-Rebellen am Vorrücken in den Süden Malis zu stoppen.
    (stfr/nch)