"Eine Linienmaschine der Deutschen Lufthansa ist seit dem Nachmittag in der Gewalt von Entführern. Die Maschine vom Typ 737 City Jet war auf dem Flug von Palma de Mallorca nach Frankfurt. An Bord sind 86 Passagiere, überwiegend Urlauber, und die fünfköpfige Besatzung."
Am 13. Oktober 1977, einem Donnerstag, ist Flug LH 181 um 13 Uhr auf Mallorca gestartet. Gegen 14.30 Uhr registriert die französische Flugraumüberwachung, dass die Maschine von ihrem vorgesehenen Kurs nach Frankfurt abgewichen ist. In gebrochenem Englisch teilt ein "Kapitän Machmud" über Funk mit, dass er das Kommando über die Maschine übernommen und den Kapitän angewiesen habe, nach Rom zu fliegen. Das Entführungskommando besteht aus vier Palästinensern - außer dem Mann, der sich "Machmud" nennt, ein weiterer Mann und zwei Frauen. Sie haben die Lufthansa-Maschine gekapert, um den Forderungen der Entführer von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin SchleyerNachdruck zu verleihen. Schleyer ist zu diesem Zeitpunkt bereits seit fünf Wochen in der Gewalt der Roten Armee Fraktion, die neun inhaftierte Gesinnungsgenossen freipressen will. Während in Bonn der Krisenstab unter Leitung von Bundeskanzler Helmut Schmidt die neue Lage berät, scheitert der Versuch der italienischen Behörden, die "Landshut" in Rom am Weiterflug zu hindern. Jürgen Vietor, der damalige Co-Pilot, erinnert sich:
"Die haben immer gesagt, ja, wir dürfen nicht starten, der Luftraum muss erst freigehalten werden. Der Machmud war ja nicht dumm, der hat gesagt: 'Das ist doch Quatsch!' Und dann hat er gesagt 'Starten!' - und dann sind wir gestartet."
In Bonn schließt Kanzler Schmidt Verhandlungen mit den Terroristen kategorisch aus, stattdessen starten noch am selben Abend 30 Beamte der Anti-Terror-Einheit GSG 9 an den Persischen Golf. Dorthin fliegt auch die "Landshut", die am Morgen des 14. Oktober nach Zwischenstopps auf Zypern und in Bahrein mit nahezu leeren Tanks Dubai erreicht. Kapitän Jürgen Schumann bittet die saudischen Behörden, keine Polizei auf das Rollfeld zu schicken - andernfalls würden die Entführer beginnen, die Passagiere zu töten.
Nach der Landung beginnen zähe Verhandlungen zwischen der saudischen Regierung und den Entführern. ARD-Fernsehkorrespondent Edmund Gruber berichtet am 15. Oktober 1977:
"Scheich Mohammad Bin Rashid, der Verteidigungsminister der Vereinigten Emirate, hält vom Kontrollturm des Flughafens in Dubai aus Kontakt mit der entführten Maschine. Das Flugzeug hat Scheich Mohammad vom Kontrollturm aus in Sichtweite. Es steht zwischen Sandhügeln am Ende der Rollbahn von Dubai, bewacht von Spezialeinheiten mit schussbereiten Maschinengewehren."
Die GSG 9 ist bereit, die "Landshut" zu stürmen, doch die saudische Regierung lehnt den Einsatz in Dubai ab - sie befürchtet ein Blutbad. In der Maschine herrschen inzwischen katastrophale Verhältnisse: Die Klimaanlage ist ausgefallen, die Temperaturen in der "Landshut" steigen auf über 60 Grad.
Am Mittag des 16. Oktober startet die Maschine in Dubai mit dem Ziel Aden im Südjemen. Doch die dortigen Behörden haben den Flughafen blockiert, die Piloten müssen im Sand neben der Piste notlanden. Kapitän Schumann verlässt die Maschine, um das Fahrwerk zu kontrollieren - und bleibt zunächst verschwunden. Vermutlich wird er von jemenitischen Soldaten verhört. Als Schumann in der Dunkelheit zur "Landshut" zurückkehrt, tötet ihn "Machmud" mit einem Kopfschuss. Co-Pilot Vietor wird gezwungen, die Maschine wieder zu starten und Kurs auf die somalische Hauptstadt Mogadischu zu nehmen.
Dort angekommen drohen die Entführer erneut, die "Landshut" mit allen Passagieren an Bord sprengen. Zum Schein geht die Bundesregierung nun auf die Forderung nach Freilassung der RAF-Terroristen in Deutschland ein und erreicht eine Verlängerung des Ultimatums bis in die Nacht - im Schutz der Dunkelheit soll die GSG 9 die "Landshut" stürmen. Bundeskanzler Helmut Schmidt setzt damit alles auf eine Karte - für den Fall, dass die Aktion misslingt, dass die Menschen an Bord der Maschine sterben, hat er seinen Rücktritt vorbereitet.
Kurz nach Mitternacht des 18. Oktober kommt der Einsatzbefehl: Blendgranaten setzen die Entführer für Sekunden außer Gefecht, die deutschen Spezialisten dringen in die Maschine ein und erschießen drei der Terroristen sofort, eine Kidnapperin überlebt schwer verletzt.
"Es ist 0.38 Uhr. Hier ist der Deutschlandfunk mit einer wichtigen Nachricht: Die von Terroristen in einer Lufthansa-Boeing entführten 86 Geiseln sind alle glücklich befreit worden."
Am nächsten Morgen werden in der Haftanstalt Stuttgart-Stammheim die RAF-Terroristen Andreas Baader, Gundrun Ensslin und Jan-Carl Raspe, die mit der Entführung der "Landshut" freigepresst werden sollten, tot aufgefunden. Den Leichnam von Arbeitgeberpräsident Schleyer entdeckt die Polizei einen Tag später im Elsass.
Am 13. Oktober 1977, einem Donnerstag, ist Flug LH 181 um 13 Uhr auf Mallorca gestartet. Gegen 14.30 Uhr registriert die französische Flugraumüberwachung, dass die Maschine von ihrem vorgesehenen Kurs nach Frankfurt abgewichen ist. In gebrochenem Englisch teilt ein "Kapitän Machmud" über Funk mit, dass er das Kommando über die Maschine übernommen und den Kapitän angewiesen habe, nach Rom zu fliegen. Das Entführungskommando besteht aus vier Palästinensern - außer dem Mann, der sich "Machmud" nennt, ein weiterer Mann und zwei Frauen. Sie haben die Lufthansa-Maschine gekapert, um den Forderungen der Entführer von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin SchleyerNachdruck zu verleihen. Schleyer ist zu diesem Zeitpunkt bereits seit fünf Wochen in der Gewalt der Roten Armee Fraktion, die neun inhaftierte Gesinnungsgenossen freipressen will. Während in Bonn der Krisenstab unter Leitung von Bundeskanzler Helmut Schmidt die neue Lage berät, scheitert der Versuch der italienischen Behörden, die "Landshut" in Rom am Weiterflug zu hindern. Jürgen Vietor, der damalige Co-Pilot, erinnert sich:
"Die haben immer gesagt, ja, wir dürfen nicht starten, der Luftraum muss erst freigehalten werden. Der Machmud war ja nicht dumm, der hat gesagt: 'Das ist doch Quatsch!' Und dann hat er gesagt 'Starten!' - und dann sind wir gestartet."
In Bonn schließt Kanzler Schmidt Verhandlungen mit den Terroristen kategorisch aus, stattdessen starten noch am selben Abend 30 Beamte der Anti-Terror-Einheit GSG 9 an den Persischen Golf. Dorthin fliegt auch die "Landshut", die am Morgen des 14. Oktober nach Zwischenstopps auf Zypern und in Bahrein mit nahezu leeren Tanks Dubai erreicht. Kapitän Jürgen Schumann bittet die saudischen Behörden, keine Polizei auf das Rollfeld zu schicken - andernfalls würden die Entführer beginnen, die Passagiere zu töten.
Nach der Landung beginnen zähe Verhandlungen zwischen der saudischen Regierung und den Entführern. ARD-Fernsehkorrespondent Edmund Gruber berichtet am 15. Oktober 1977:
"Scheich Mohammad Bin Rashid, der Verteidigungsminister der Vereinigten Emirate, hält vom Kontrollturm des Flughafens in Dubai aus Kontakt mit der entführten Maschine. Das Flugzeug hat Scheich Mohammad vom Kontrollturm aus in Sichtweite. Es steht zwischen Sandhügeln am Ende der Rollbahn von Dubai, bewacht von Spezialeinheiten mit schussbereiten Maschinengewehren."
Die GSG 9 ist bereit, die "Landshut" zu stürmen, doch die saudische Regierung lehnt den Einsatz in Dubai ab - sie befürchtet ein Blutbad. In der Maschine herrschen inzwischen katastrophale Verhältnisse: Die Klimaanlage ist ausgefallen, die Temperaturen in der "Landshut" steigen auf über 60 Grad.
Am Mittag des 16. Oktober startet die Maschine in Dubai mit dem Ziel Aden im Südjemen. Doch die dortigen Behörden haben den Flughafen blockiert, die Piloten müssen im Sand neben der Piste notlanden. Kapitän Schumann verlässt die Maschine, um das Fahrwerk zu kontrollieren - und bleibt zunächst verschwunden. Vermutlich wird er von jemenitischen Soldaten verhört. Als Schumann in der Dunkelheit zur "Landshut" zurückkehrt, tötet ihn "Machmud" mit einem Kopfschuss. Co-Pilot Vietor wird gezwungen, die Maschine wieder zu starten und Kurs auf die somalische Hauptstadt Mogadischu zu nehmen.
Dort angekommen drohen die Entführer erneut, die "Landshut" mit allen Passagieren an Bord sprengen. Zum Schein geht die Bundesregierung nun auf die Forderung nach Freilassung der RAF-Terroristen in Deutschland ein und erreicht eine Verlängerung des Ultimatums bis in die Nacht - im Schutz der Dunkelheit soll die GSG 9 die "Landshut" stürmen. Bundeskanzler Helmut Schmidt setzt damit alles auf eine Karte - für den Fall, dass die Aktion misslingt, dass die Menschen an Bord der Maschine sterben, hat er seinen Rücktritt vorbereitet.
Kurz nach Mitternacht des 18. Oktober kommt der Einsatzbefehl: Blendgranaten setzen die Entführer für Sekunden außer Gefecht, die deutschen Spezialisten dringen in die Maschine ein und erschießen drei der Terroristen sofort, eine Kidnapperin überlebt schwer verletzt.
"Es ist 0.38 Uhr. Hier ist der Deutschlandfunk mit einer wichtigen Nachricht: Die von Terroristen in einer Lufthansa-Boeing entführten 86 Geiseln sind alle glücklich befreit worden."
Am nächsten Morgen werden in der Haftanstalt Stuttgart-Stammheim die RAF-Terroristen Andreas Baader, Gundrun Ensslin und Jan-Carl Raspe, die mit der Entführung der "Landshut" freigepresst werden sollten, tot aufgefunden. Den Leichnam von Arbeitgeberpräsident Schleyer entdeckt die Polizei einen Tag später im Elsass.