Erst ruft sie nach Pizza, dann nach der Mama: Die zweijährige Natalie Maria ist der ganze Stolz ihrer Eltern. Und Papa Apostoulus, Gastwirt in Friedrichshafen, freut sich Tag für Tag darüber, wie sein Töchterchen Sprechen lernt:
" Die ersten Worte sind die Klassiker: 'Papa', 'Mama' und 'Hallo' und 'Mam', Essen halt, 'Ada Ada, rausgehen - das sind halt die klassischen Wörter, die jedes Kleinkind so bei den ersten Schritten so von sich gibt."
Doch warum kommen der Kleinen diese Worte als erstes über die Lippen? Und überhaupt: Wie lernen Babys sprechen?
" Bapa-baba-babba-babpa. (Kinderschreie) "
Ein dunkler Raum in der Uni Konstanz: Eine Mutter sitzt mit ihrem Baby auf dem Schoß vor den Lautsprecherboxen. Daraus folgen Laute, die scheinbar keinen Sinn ergeben - aber eben nur scheinbar. Denn Muna Pohl, die im Baby-Sprachlabor hinter einem schwarzen Vorhang sitzt, beobachtet genau, bei welchen Lautfolgen das Baby reagiert, beispielsweise durch eine entsprechende Gestik oder durch Wegdrehen des Köpfchens, und bei welchen Lautsequenzen keine Reaktion erfolgt. Für das Erwachsenen-Ohr kaum hörbar, verändern sich die eingespielten Lautfolgen um winzige Nuancen:
" Das ist der Unterschied zwischen Schweizer b und p und dem deutschen b und p. Es ist ein sehr feiner Unterschied. Wir hatten dann einen Sprecher, der ganz normale Bs und Ps für uns gesprochen hat. Und die haben wir dann mit einer Sprachbearbeitungs-Software so zu recht gebastelt, dass wir genau die Daten hatten, die wir wollten."
Über eine halbe Stunde lang wird das Kleinkind auf dem Schoss seiner Mutter mit diesen Lautfolgen beschallt, die sich nur wenig voneinander unterscheiden.
" Am Anfang ist das Kind immer ganz interessiert. Es hört eine ganze Weile lang erst einmal den gleichen Laut. Und irgendwann wird es natürlich langweilig, und dann hört es einen Neuen. Und dann ist die Aufmerksamkeit wieder da. Dann schaut das Kind wieder hin."
" Ilo ... Ilo ... Ilo ... Ilo ..."
Der erwachsene Zuhörer kann zwischen diesen Lautfolgen kaum einen Unterschied ausmachen, Kleinkinder bis zu einem Alter von etwa sechs Monaten aber sehr wohl, weiß die Niederländerin Professor Janet Grijzenhout, Projektleiterin am Konstanzer Baby-Sprachlabor:
" Es hat nichts mit Intelligenz zu tun: Alles Kinder auf der Welt gehen durch die gleichen Phasen am Anfang. Also alle Kinder auf der Welt können in einem frühen Stadium gleich nach der Geburt alle möglichen Laute unterscheiden. Und alle Kinder sind, wenn sie erst einmal zwölf Monate alt sind, auf ihre eigene Sprache fixiert. Das ist Spracherwerb, der automatisch abläuft - wie programmiert fast."
Und dieses 'Spracherwerbs-Programm' der Kleinkinder funktioniert folgendermaßen: Die Fähigkeit, selbst kleinste phonetische Unterschiede zu erkennen, verlieren Kleinkinder ab etwa einem Jahr -- so zeigen es die Tests im Baby-Sprachlabor: Danach beginnen sie mit einer Art 'Orientierungsphase' in der sprachlichen Umgebung ihrer Eltern. Sie reagieren nur noch auf diejenigen Lautunterschiede, die in ihrer Muttersprache zur Unterscheidung von Bedeutungen wichtig sind.
Im Baby-Sprachlabor der Uni Konstanz versuchen die Wissenschaftler dies nachzuweisen, in dem sie sich wechselweise die Reaktionen von deutschen und Schweizer Kindern ansehen. Lautunterschiede, die im Schweizerdeutsch sehr wichtig sind, haben häufig im Hochdeutschen überhaupt keine Bedeutung. Janet Grijzenhout:
" Also wenn wir Deutschen 'Stube' und 'Suppe' aussprechen, dann gibt es da ein sehr deutliches 'U', und dann ein 'B' und dann ein 'e' - 'Stube'. Und das hört sich ganz anders an als bei 'Suppe'. Im Schweizerdeutschen gibt es diesen Unterschied natürlich auch. Also da gibt es auch einen Unterschied zwischen 'Stube' und 'Suppe'. Aber bei 'Stube' ist dieser Verschlusslaut 'b' ganz, ganz kurz. Und bei 'Suppe' dauert dieses 'p' eigentlich viel länger. Das ist einfach der wichtige Unterschied im Schweizerdeutschen: Also da ist der Verschluss, wie lange ich meine Lippen aufeinander halte, eigentlich der Durchschlag gebende Faktor, also der wichtigste Faktor, um diese zwei Wörter voneinander zu unterscheiden."
Die Überlegungen der Konstanzer Forscher geht nun dahin: Wenn Kleinkinder tatsächlich im Alter von etwa einem Jahr nur noch solche Lautunterschiede erkennen, die in ihrem eigenen sprachlichen Umfeld wichtig sind, dann müssen Schweizer und deutsche Kleinkinder auf feine Lautveränderungen unterschiedlich reagieren. Jeanette Grijzenhout:
" Die Schweizer Babys und die deutschen Babys, die wir jetzt getestet haben, nehmen tatsächlich einen Unterschied zwischen 'pa' und 'ppa' wahr."
" Eigentlich ist es mit sechs Monaten so, dass dieser Längenunterschied sowohl von deutschen als auch von schweizerdeutschen Kindern wahrgenommen wird. Der Unterschied ist aber, dass schweizerdeutsche Kinder diesen Unterschied noch mit zwölf Monaten wahrnehmen. Und für deutsche Kinder ist es dann eigentlich, weil die Länge ist in der deutschen Sprache nicht so wichtig - ob ich 'pa' oder ppa' sage, ist für ein deutsches Kind das gleiche. Es hört ein 'p'. .Für die Schweizer ist es anders."
Das ist aber nur eines von vielen Beispielen dafür, das Schweizer Babys im Alter von etwa einem Jahr Laute anders unterscheiden als die Kleinen aus Deutschland.
"Also was ich selber ein schönes Beispiel finde ist 'Gepäck' und 'Gebäck'."
Im Deutschen gibt es nur einen Unterschied zwischen den beiden Worten: Beim "Gepäck" vibrieren die Stimmbänder ein wenig länger als bei "Gebäck." Unsere These ist, dass Schweizer Kinder diesen Unterschied nicht wahrnehmen sollen. Weil da spielt diese Stimmband-Schwingung keine entscheidende Rolle spielt, um zwei Worte voneinander zu unterscheiden."
Somit unterscheiden die Sprachforscher in drei Phasen des frühkindlichen Sprachwettbewerbs. Phase 1: Der Säugling kann alle Lautunterschiede in allen Sprachen dieser Welt wahrnehmen. In dieser Phase orientiert er sich, in welchem Sprachraum er überhaupt aufwächst. Phase zwei: Der Säugling verliert die Fähigkeit, alle Lautunterschiede wahrzunehmen. Er reagiert nur noch auf solche Unterschiede, die in der Sprache seiner Eltern wichtig sind. Alles andere wäre nun überflüssiger Informationsballast.
" Also in der dritten Phase passiert Folgendes: Dann werden Wörter mit Bedeutungen verkoppelt. Also dann werden wir auch wissen, ob ein Kind zwischen 'Tuch' und 'Duch' unterscheiden kann oder 'Tür' und 'Tier.' Das Kind lernet die Wörter so mit 12 Monaten zu unterscheiden. Und mit 14 Monaten lernt es, die Wörter zu erwerben, ihnen eine Bedeutung zuzuweisen. Und das ist für alle Kinder anders: Das läuft nicht mehr wie programmiert ab. Alle Kinder sind in der Lage, Wörter zu lernen. Aber wie schnell das geht, ist von Kind zu Kind anders."
Auch diese dritte Phase des Spracherwerbs, bei der es um das Erlernen von Wörtern geht, lässt sich experimentell im Babylabor erforschen. Professor Janet Grijzenhout:
" Im Baby-Sprachlabor können wir das mit einem Split-Screen machen. Dann haben wir in der linken Seite ein Tuch und auf der rechten Seite ein Buch. Und dann sagen wir zu dem Kind: Kuck mal, da ist das Buch. Und dann hoffen wir, dass das Kind auch tatsächlich seine Augen auf die rechte Seite fixiert und auf das Buch kuckt und nicht auf das Tuch."
Dieses Drei-Phasen-Gesetz des frühkindlichen Spracherwerbs gilt auch für Kinder, die zweisprachig aufwachsen.
" Bilinguale Kinder haben eigentlich zwei Systeme, die separat existieren. Also die machen das gleiche, was Kinder machen, die nur eine Sprache lernen. Nur dass die mehr Kontraste wahrnehmen und diese auch einordnen können. Nur die hören die jeweils mit einem anderen Ohr: Wenn die Deutsch hören und wenn die die zweite Sprache hören."
Dabei sind die Erkenntnisse aus dem Konstanzer Baby-Sprachlabor nur ein Baustein einer viel umfassenderen sprachwissenschaftlichen Fragestellung, so Professor Janet Grijzenhout:
" Was mich immer fasziniert, ist, wie Sprachen sich unterscheiden. Wieso es so unglaublich viele Sprachen auf der Welt gibt, und wie es so viele Unterschiede gibt. Also wie gesagt: Das Niederländische und das Deutsche, das sind eng verwandte Sprachen. Und trotzdem sind sie ganz, ganz unterschiedlich. Englisch ist auch eine germanische Sprache, ist auch ganz anders als Deutsch oder Niederländisch. Was hat dazu geführt, dass diese Sprachvaritäten auftauchen, Und wieso werden die gepflegt? Wieso gibt es immer neue Sprachen sozusagen? Und warum gehen Sprachen so weit auseinander, dass es so große Unterschiede gibt?"
" Die ersten Worte sind die Klassiker: 'Papa', 'Mama' und 'Hallo' und 'Mam', Essen halt, 'Ada Ada, rausgehen - das sind halt die klassischen Wörter, die jedes Kleinkind so bei den ersten Schritten so von sich gibt."
Doch warum kommen der Kleinen diese Worte als erstes über die Lippen? Und überhaupt: Wie lernen Babys sprechen?
" Bapa-baba-babba-babpa. (Kinderschreie) "
Ein dunkler Raum in der Uni Konstanz: Eine Mutter sitzt mit ihrem Baby auf dem Schoß vor den Lautsprecherboxen. Daraus folgen Laute, die scheinbar keinen Sinn ergeben - aber eben nur scheinbar. Denn Muna Pohl, die im Baby-Sprachlabor hinter einem schwarzen Vorhang sitzt, beobachtet genau, bei welchen Lautfolgen das Baby reagiert, beispielsweise durch eine entsprechende Gestik oder durch Wegdrehen des Köpfchens, und bei welchen Lautsequenzen keine Reaktion erfolgt. Für das Erwachsenen-Ohr kaum hörbar, verändern sich die eingespielten Lautfolgen um winzige Nuancen:
" Das ist der Unterschied zwischen Schweizer b und p und dem deutschen b und p. Es ist ein sehr feiner Unterschied. Wir hatten dann einen Sprecher, der ganz normale Bs und Ps für uns gesprochen hat. Und die haben wir dann mit einer Sprachbearbeitungs-Software so zu recht gebastelt, dass wir genau die Daten hatten, die wir wollten."
Über eine halbe Stunde lang wird das Kleinkind auf dem Schoss seiner Mutter mit diesen Lautfolgen beschallt, die sich nur wenig voneinander unterscheiden.
" Am Anfang ist das Kind immer ganz interessiert. Es hört eine ganze Weile lang erst einmal den gleichen Laut. Und irgendwann wird es natürlich langweilig, und dann hört es einen Neuen. Und dann ist die Aufmerksamkeit wieder da. Dann schaut das Kind wieder hin."
" Ilo ... Ilo ... Ilo ... Ilo ..."
Der erwachsene Zuhörer kann zwischen diesen Lautfolgen kaum einen Unterschied ausmachen, Kleinkinder bis zu einem Alter von etwa sechs Monaten aber sehr wohl, weiß die Niederländerin Professor Janet Grijzenhout, Projektleiterin am Konstanzer Baby-Sprachlabor:
" Es hat nichts mit Intelligenz zu tun: Alles Kinder auf der Welt gehen durch die gleichen Phasen am Anfang. Also alle Kinder auf der Welt können in einem frühen Stadium gleich nach der Geburt alle möglichen Laute unterscheiden. Und alle Kinder sind, wenn sie erst einmal zwölf Monate alt sind, auf ihre eigene Sprache fixiert. Das ist Spracherwerb, der automatisch abläuft - wie programmiert fast."
Und dieses 'Spracherwerbs-Programm' der Kleinkinder funktioniert folgendermaßen: Die Fähigkeit, selbst kleinste phonetische Unterschiede zu erkennen, verlieren Kleinkinder ab etwa einem Jahr -- so zeigen es die Tests im Baby-Sprachlabor: Danach beginnen sie mit einer Art 'Orientierungsphase' in der sprachlichen Umgebung ihrer Eltern. Sie reagieren nur noch auf diejenigen Lautunterschiede, die in ihrer Muttersprache zur Unterscheidung von Bedeutungen wichtig sind.
Im Baby-Sprachlabor der Uni Konstanz versuchen die Wissenschaftler dies nachzuweisen, in dem sie sich wechselweise die Reaktionen von deutschen und Schweizer Kindern ansehen. Lautunterschiede, die im Schweizerdeutsch sehr wichtig sind, haben häufig im Hochdeutschen überhaupt keine Bedeutung. Janet Grijzenhout:
" Also wenn wir Deutschen 'Stube' und 'Suppe' aussprechen, dann gibt es da ein sehr deutliches 'U', und dann ein 'B' und dann ein 'e' - 'Stube'. Und das hört sich ganz anders an als bei 'Suppe'. Im Schweizerdeutschen gibt es diesen Unterschied natürlich auch. Also da gibt es auch einen Unterschied zwischen 'Stube' und 'Suppe'. Aber bei 'Stube' ist dieser Verschlusslaut 'b' ganz, ganz kurz. Und bei 'Suppe' dauert dieses 'p' eigentlich viel länger. Das ist einfach der wichtige Unterschied im Schweizerdeutschen: Also da ist der Verschluss, wie lange ich meine Lippen aufeinander halte, eigentlich der Durchschlag gebende Faktor, also der wichtigste Faktor, um diese zwei Wörter voneinander zu unterscheiden."
Die Überlegungen der Konstanzer Forscher geht nun dahin: Wenn Kleinkinder tatsächlich im Alter von etwa einem Jahr nur noch solche Lautunterschiede erkennen, die in ihrem eigenen sprachlichen Umfeld wichtig sind, dann müssen Schweizer und deutsche Kleinkinder auf feine Lautveränderungen unterschiedlich reagieren. Jeanette Grijzenhout:
" Die Schweizer Babys und die deutschen Babys, die wir jetzt getestet haben, nehmen tatsächlich einen Unterschied zwischen 'pa' und 'ppa' wahr."
" Eigentlich ist es mit sechs Monaten so, dass dieser Längenunterschied sowohl von deutschen als auch von schweizerdeutschen Kindern wahrgenommen wird. Der Unterschied ist aber, dass schweizerdeutsche Kinder diesen Unterschied noch mit zwölf Monaten wahrnehmen. Und für deutsche Kinder ist es dann eigentlich, weil die Länge ist in der deutschen Sprache nicht so wichtig - ob ich 'pa' oder ppa' sage, ist für ein deutsches Kind das gleiche. Es hört ein 'p'. .Für die Schweizer ist es anders."
Das ist aber nur eines von vielen Beispielen dafür, das Schweizer Babys im Alter von etwa einem Jahr Laute anders unterscheiden als die Kleinen aus Deutschland.
"Also was ich selber ein schönes Beispiel finde ist 'Gepäck' und 'Gebäck'."
Im Deutschen gibt es nur einen Unterschied zwischen den beiden Worten: Beim "Gepäck" vibrieren die Stimmbänder ein wenig länger als bei "Gebäck." Unsere These ist, dass Schweizer Kinder diesen Unterschied nicht wahrnehmen sollen. Weil da spielt diese Stimmband-Schwingung keine entscheidende Rolle spielt, um zwei Worte voneinander zu unterscheiden."
Somit unterscheiden die Sprachforscher in drei Phasen des frühkindlichen Sprachwettbewerbs. Phase 1: Der Säugling kann alle Lautunterschiede in allen Sprachen dieser Welt wahrnehmen. In dieser Phase orientiert er sich, in welchem Sprachraum er überhaupt aufwächst. Phase zwei: Der Säugling verliert die Fähigkeit, alle Lautunterschiede wahrzunehmen. Er reagiert nur noch auf solche Unterschiede, die in der Sprache seiner Eltern wichtig sind. Alles andere wäre nun überflüssiger Informationsballast.
" Also in der dritten Phase passiert Folgendes: Dann werden Wörter mit Bedeutungen verkoppelt. Also dann werden wir auch wissen, ob ein Kind zwischen 'Tuch' und 'Duch' unterscheiden kann oder 'Tür' und 'Tier.' Das Kind lernet die Wörter so mit 12 Monaten zu unterscheiden. Und mit 14 Monaten lernt es, die Wörter zu erwerben, ihnen eine Bedeutung zuzuweisen. Und das ist für alle Kinder anders: Das läuft nicht mehr wie programmiert ab. Alle Kinder sind in der Lage, Wörter zu lernen. Aber wie schnell das geht, ist von Kind zu Kind anders."
Auch diese dritte Phase des Spracherwerbs, bei der es um das Erlernen von Wörtern geht, lässt sich experimentell im Babylabor erforschen. Professor Janet Grijzenhout:
" Im Baby-Sprachlabor können wir das mit einem Split-Screen machen. Dann haben wir in der linken Seite ein Tuch und auf der rechten Seite ein Buch. Und dann sagen wir zu dem Kind: Kuck mal, da ist das Buch. Und dann hoffen wir, dass das Kind auch tatsächlich seine Augen auf die rechte Seite fixiert und auf das Buch kuckt und nicht auf das Tuch."
Dieses Drei-Phasen-Gesetz des frühkindlichen Spracherwerbs gilt auch für Kinder, die zweisprachig aufwachsen.
" Bilinguale Kinder haben eigentlich zwei Systeme, die separat existieren. Also die machen das gleiche, was Kinder machen, die nur eine Sprache lernen. Nur dass die mehr Kontraste wahrnehmen und diese auch einordnen können. Nur die hören die jeweils mit einem anderen Ohr: Wenn die Deutsch hören und wenn die die zweite Sprache hören."
Dabei sind die Erkenntnisse aus dem Konstanzer Baby-Sprachlabor nur ein Baustein einer viel umfassenderen sprachwissenschaftlichen Fragestellung, so Professor Janet Grijzenhout:
" Was mich immer fasziniert, ist, wie Sprachen sich unterscheiden. Wieso es so unglaublich viele Sprachen auf der Welt gibt, und wie es so viele Unterschiede gibt. Also wie gesagt: Das Niederländische und das Deutsche, das sind eng verwandte Sprachen. Und trotzdem sind sie ganz, ganz unterschiedlich. Englisch ist auch eine germanische Sprache, ist auch ganz anders als Deutsch oder Niederländisch. Was hat dazu geführt, dass diese Sprachvaritäten auftauchen, Und wieso werden die gepflegt? Wieso gibt es immer neue Sprachen sozusagen? Und warum gehen Sprachen so weit auseinander, dass es so große Unterschiede gibt?"