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"Man muss dann eben ein bisschen schneller sein Privatleben gestalten!"

25. Juli 1980: Kanzlergattin Loki Schmidt in den "Informationen am Morgen".

    Heribert Schwan: Am Telefon die Gattin des Bundeskanzlers, ich begrüße Hannelore Schmidt, guten Morgen !

    Loki Schmidt: Guten Morgen, Herr Schwan!

    Schwan: Noch macht der Kanzler Urlaub, noch erholt sich die Familie, bald wird Ihr Mann neben den Regierungsgeschäften in Bonn aktiv in den Wahlkampf eingreifen, Kernarbeit für die Partei. Frau Schmidt, machen Sie da mit ?

    Schmidt: Ach, wissen Sie, ich bin ja keine Politikerin, ich habe kein Mandat, aber ich bin mit einem Politiker verheiratet. Und ob Politiker oder ein anderer Beruf, natürlich helfe ich meinem Mann, so gut ich kann!

    Schwan: Die Popularitätskurve Ihres Mannes steigt und steigt, das hat man erst gestern nach neuesten Repräsentativumfragen erfahren können. Das macht doch vermutlich ein bisschen stolz ?

    Schmidt: Ich sehe ja die Kehrseite der Medaille, nämlich die unendlich viele Arbeit. Praktisch besteht ja das Leben meines Mannes und natürlich ein bisschen auch meins nur aus Arbeit. Und all das, was man normalerweise vielleicht Feierabend, Freizeit, Urlaub nennt, das ist ja für diesen Abschnitt des Lebens mal ganz beiseite gepackt.

    Schwan: Man weiß, dass Ihr Mann in Bonn bis zu 16 Stunden am Tage arbeitet. Da bleibt ja vermutlich wenig Zeit für Persönliches, für Gespräche?

    Schmidt: Nicht bis zu 16, sondern im Durchschnitt 16 Stunden. Da bleibt für das gemeinsame Leben sehr, sehr wenig Zeit. Aber da haben wir uns längst angewöhnt, ein bisschen zu verfahren nach dem Motto "Qualität geht vor Quantität". Man muss dann eben ein bisschen schneller sein Privatleben gestalten!

    Sendezeichen aus 50 Jahren DLF
    50 Jahre Deutschlandfunk