Manfred Kloiber: Open-Source-Software aus dem Baukasten. Vom LinuxTag in Berlin berichtete Jan Rähm und der ist uns zugeschaltet. Herr Rähm, Sie waren ja in den vergangenen Tagen für uns auf dem Messegelände unter dem Funkturm unterwegs. Bislang war es ja so, dass die öffentliche Hand immer schützend und fördernd über der deutschen Open-Source-Bewegung und auch über dieser Veranstaltung lag. Nun aber macht das Auswärtige Amt seinen Schritt zu Linux und freier Software rückgängig und will wieder zu Microsoft Windows zurück. Hat Linux seine besten Tage bereits hinter sich?
Jan Rähm: Nein, das würde ich so nicht sagen. Den Schritt zurück begründet das Amt schließlich mit fehlender Akzeptanz beim Anwender. Aber dabei hat gerade dieser Anwender viel häufiger mit Linux und freier Software zu tun als er das glaubt. Ein gutes Beispiel ist der Fernseher oder die Settop-Box für den Fernsehempfang. Beide basieren oftmals auf Linux – also das System an sich und die Menüführung. Aber niemand macht sich mehr darum groß Gedanken. Ähnliches Gilt für das Internet, wo der Großteil der Server auf Open-Source-Software basiert. Und damit sieht der Linux-Tag in gewisser Weise seine Mission erfüllt. Linux sei schon längst im Alltag angekommen.
Kloiber: Aber eben nicht unbedingt auf den Desktop-Pcs. Wie sieht es aus mit Highlights? Haben Sie auf dem LinuxTag Highlights sehen können?
Rähm: Man musste die Highlights schon ein wenig suchen. Aber einige Perlen hatten sich auf den Ständen dann doch versteckt – zum Beispiel beim Computerkonzern IBM. Der hatte nämlich ein Teil von Watson mitgebracht. Und Watson ist der Computer, der vor kurzem sehr beeindruckend zwei menschliche Mitspieler im Spiel Jeopardy geschlagen hat. Und von eben jenem Computer hatte IBM ein Teil dabei und hinter Plexiglas ausgestellt. Und Watson läuft mit Linux.
Kloiber: Haben denn die Highlights auch entsprechend die Besucher angezogen? Was war Ihr Eindruck, Herr Rähm? Waren die Hallen voll?
Rähm: Ich war an zwei Tagen auf dem LinuxTag. Das ist natürlich auch nur eine Momentaufnahme. Aber am Donnerstag war es schon recht leer in den Hallen, Freitag dann deutlich voller. Traditionell ist aber Samstag der stärkste Tag und deswegen müssen wir die offiziellen Zahlen abwarten. Der LinuxTag e.V., also der Mitveranstalter, spricht vom gleichen Besucherniveau wie im Vorjahr. Das sagte mir Nils Magnus. Gleiches gelte auch für die Aussteller. In den zwei Hallen tummelten sich 43 kommerzielle Aussteller, damit die gleiche Zahl wie im Vorjahr. Ein leichtes Plus gab es bei den Community-Projekten. Davon waren 80 zugegen.
Kloiber: Und wie war die Stimmung?
Rähm: Ich habe mit einigen Ausstellern gesprochen. Und ein Teil davon war recht zufrieden mit dem Zuspruch. Andere hatten hingegen eher das Gefühl, dass nur die Linux-Community in den Hallen unterwegs wäre. Vermisst wurden größere Besuchergruppen wie in den vergangenen Jahren. Da gab es zum Beispiel viele Besuche von Schulklassen. Insgesamt sagten mir aber alle Aussteller, die Gespräche seien sehr gut verlaufen.
Kloiber: Und wie sah es aus in den Vortragsprogrammen und den ganzen Keynotes? Waren die so hochkarätig und gut besucht wie in den Vorjahren?
Rähm: Also es gab wieder ein sehr, sehr umfangreiches Vortragsprogramm. Nils Magnus vom LinuxTag e.V. erzählte mir, es seien fast alle Slots bereits weit vor dem LinuxTag belegt gewesen. Und dementsprechend war auch das Themenspektrum sehr breit gestreut. Ein ganz besonderes Highlight war der Securityday. Das ist ein Tag, an dem hat ein Hacking-Wettbewerb stattgefunden. Und in vielen Vorträgen wurde IT-Sicherheit und über spezielle Techniken zur Absicherung von IT-Systemen gesprochen. Bei den Keynotes ist mir aufgefallen, dass diese nicht von der Zugkraft wie im letzten Jahr waren. Beispielsweise gab es im letzten Jahr den Eröffnungsvortrag von dem Ubuntu-Initiator Mark Shuttleworth. In diesem Jahr waren die Keynote-Sprecher von nicht ganz so großer Berühmtheit. Sie waren eher für die Community wichtig als der Allgemeinheit bekannt.
Kloiber: Gut, machen wir einen Strich drunter, Herr Rähm. Was ist Ihr Fazit?
Rähm: Also mein Eindruck ist der: Es war mehr ein Community-Treffen und Fachkongress. Die Zugkraft für Besucher, die mit Linux und Open-Source noch nicht so viel zu tun hatten, war eher begrenzt. Aber für Fachbesucher wurde wirklich sehr viel geboten. Vor allem in den Vorträgen.
Jan Rähm: Nein, das würde ich so nicht sagen. Den Schritt zurück begründet das Amt schließlich mit fehlender Akzeptanz beim Anwender. Aber dabei hat gerade dieser Anwender viel häufiger mit Linux und freier Software zu tun als er das glaubt. Ein gutes Beispiel ist der Fernseher oder die Settop-Box für den Fernsehempfang. Beide basieren oftmals auf Linux – also das System an sich und die Menüführung. Aber niemand macht sich mehr darum groß Gedanken. Ähnliches Gilt für das Internet, wo der Großteil der Server auf Open-Source-Software basiert. Und damit sieht der Linux-Tag in gewisser Weise seine Mission erfüllt. Linux sei schon längst im Alltag angekommen.
Kloiber: Aber eben nicht unbedingt auf den Desktop-Pcs. Wie sieht es aus mit Highlights? Haben Sie auf dem LinuxTag Highlights sehen können?
Rähm: Man musste die Highlights schon ein wenig suchen. Aber einige Perlen hatten sich auf den Ständen dann doch versteckt – zum Beispiel beim Computerkonzern IBM. Der hatte nämlich ein Teil von Watson mitgebracht. Und Watson ist der Computer, der vor kurzem sehr beeindruckend zwei menschliche Mitspieler im Spiel Jeopardy geschlagen hat. Und von eben jenem Computer hatte IBM ein Teil dabei und hinter Plexiglas ausgestellt. Und Watson läuft mit Linux.
Kloiber: Haben denn die Highlights auch entsprechend die Besucher angezogen? Was war Ihr Eindruck, Herr Rähm? Waren die Hallen voll?
Rähm: Ich war an zwei Tagen auf dem LinuxTag. Das ist natürlich auch nur eine Momentaufnahme. Aber am Donnerstag war es schon recht leer in den Hallen, Freitag dann deutlich voller. Traditionell ist aber Samstag der stärkste Tag und deswegen müssen wir die offiziellen Zahlen abwarten. Der LinuxTag e.V., also der Mitveranstalter, spricht vom gleichen Besucherniveau wie im Vorjahr. Das sagte mir Nils Magnus. Gleiches gelte auch für die Aussteller. In den zwei Hallen tummelten sich 43 kommerzielle Aussteller, damit die gleiche Zahl wie im Vorjahr. Ein leichtes Plus gab es bei den Community-Projekten. Davon waren 80 zugegen.
Kloiber: Und wie war die Stimmung?
Rähm: Ich habe mit einigen Ausstellern gesprochen. Und ein Teil davon war recht zufrieden mit dem Zuspruch. Andere hatten hingegen eher das Gefühl, dass nur die Linux-Community in den Hallen unterwegs wäre. Vermisst wurden größere Besuchergruppen wie in den vergangenen Jahren. Da gab es zum Beispiel viele Besuche von Schulklassen. Insgesamt sagten mir aber alle Aussteller, die Gespräche seien sehr gut verlaufen.
Kloiber: Und wie sah es aus in den Vortragsprogrammen und den ganzen Keynotes? Waren die so hochkarätig und gut besucht wie in den Vorjahren?
Rähm: Also es gab wieder ein sehr, sehr umfangreiches Vortragsprogramm. Nils Magnus vom LinuxTag e.V. erzählte mir, es seien fast alle Slots bereits weit vor dem LinuxTag belegt gewesen. Und dementsprechend war auch das Themenspektrum sehr breit gestreut. Ein ganz besonderes Highlight war der Securityday. Das ist ein Tag, an dem hat ein Hacking-Wettbewerb stattgefunden. Und in vielen Vorträgen wurde IT-Sicherheit und über spezielle Techniken zur Absicherung von IT-Systemen gesprochen. Bei den Keynotes ist mir aufgefallen, dass diese nicht von der Zugkraft wie im letzten Jahr waren. Beispielsweise gab es im letzten Jahr den Eröffnungsvortrag von dem Ubuntu-Initiator Mark Shuttleworth. In diesem Jahr waren die Keynote-Sprecher von nicht ganz so großer Berühmtheit. Sie waren eher für die Community wichtig als der Allgemeinheit bekannt.
Kloiber: Gut, machen wir einen Strich drunter, Herr Rähm. Was ist Ihr Fazit?
Rähm: Also mein Eindruck ist der: Es war mehr ein Community-Treffen und Fachkongress. Die Zugkraft für Besucher, die mit Linux und Open-Source noch nicht so viel zu tun hatten, war eher begrenzt. Aber für Fachbesucher wurde wirklich sehr viel geboten. Vor allem in den Vorträgen.