Die Millionengehälter deutscher Spitzenmanager sorgen immer wieder für Diskussionen. Im vergangenen Jahr verdienten die Vorstände der 30 Dax-Unternehmen durchschnittlich 52 Mal so viel wie die Mitarbeiter. Das ergibt sich aus einer Studie der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und der Technischen Universität München.
Bestbezahlter Manager ist wie schon 2016 SAP-Chef Bill McDermott - mit 12,9 Millionen Euro, gefolgt vom inzwischen abgelösten VW-Chef Matthias Müller, der 10,1 Millionen Euro verdiente. Auf Platz drei folgt Harald Krüger von BMW mit 8,4 Millionen Euro. Auch der vierte Platz geht an einen Automanager - an den Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche, der 7,8 Millionen Euro verdiente.
Sollten Aktionäre über die Vergütung entscheiden?
Marc Tüngler von der DSW betonte, wichtig sei, "dass die Schere nicht immer weiter auseinandergeht in einem Unternehmen". Wenn der Vorstand mehr verdiene, dann müsse auch der normale Mitarbeiter mehr verdienen. Tüngler wies aber darauf hin, dass in den vergangenen zwei, drei Jahren, "die Schere zusammengegangen ist. Das System ist nicht deswegen kaputt, nur weil es mal ein Jahr wieder nach oben geht."
Und: Nicht alle Daxkonzerne bescherten 2017 ihren Vorständen ein Gehaltsplus. Bei der Deutschen Börse, dem Rückversicherer Munich Re und beim Pharmakonzern Bayer mussten sich die Manager mit weniger begnügen als im Vorjahr.
Tüngler wies auch darauf hin, dass die Aktionäre zuletzt stark Einfluss auf die Gehaltsfindung genommen hätten. "Wir hatten immer wieder Vergütungssysteme, die auf Hauptversammlungen durchgefallen sind." Wegen der Komplexität von Vergütungssystemen plädiert Tüngler dafür, dass auch in Zukunft weiterhin die Aufsichtsräte über die Bezahlung entschieden. Aktionäre sollten nur ein beratendes Votum haben.