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Mandelentzündung

Halsschmerzen können viele Ursachen haben. Eine vor allem bei Kindern häufige sind Mandelentzündungen, Ärzte sprechen dann von einer "Angina tonsillaris". In solchen Fällen ist der Besuch bei der Kinderärztin unumgänglich.

Von Mirko Smiljanic |
    Da sitzt die kleine Ava auf dem Boden und spielt mit Bauklötzen – immerhin ist das schon wieder möglich. Vor einer Woche sah das noch ganz anders aus: Blass und kränklich war das knapp zweijährige Mädchen, es hatte Fieber und schlief schlecht, als ihre Mutter sie schließlich bei der Bergisch Gladbacher Kinderärztin Dr. Petra Zieriacks vorstellte:

    "Witzigerweise klagte sie immer über "Aua Popo", und ich dachte, sie hätte eventuell eine Blasenentzündung. Und da kamen wir her. Und als die Diagnose gestellt wurde "Mandelentzündung", da war ich schon etwas überrascht."

    Das sei völlig normal, beruhigte die Kinderärztin, Kleinkinder können Schmerzen noch nicht richtig einem Organ oder einem Körperteil zuordnen. Da helfen nur Erfahrung und systematische Suche. Als Petra Zieriacks mit einem Holzspatel schließlich die Zunge herunterdrückte und sich den Rachenraum der kleinen Ava genauer anschaute, stand die Diagnose fest.

    "Also, das war besonders bei ihr ganz, ganz eindeutig, da waren weißliche Beläge auf beiden Mandeln zu sehen."
    Mandelentzündungen – Mediziner sprechen von einer Tonsillitis – werden in der Regel durch Bakterien verursacht, seltener durch Viren. Der Infektionsweg ist häufig nicht mehr nachzuvollziehen, in diesem konkreten Fall hat Avas Mutter aber einen konkreten Verdacht.

    "Ich denke, dass sie sich bei anderen Kindern die Krankheit geholt hat, weil sie den Schnuller austauschen in der Kita."

    Bakterielle Mandelentzündungen werden mit einem Antibiotikum behandelt. So auch bei Ava – auch wenn die Mutter anfangs gar nicht begeistert war:

    "Ich bin eigentlich gegen so starke schulmedizinische Medikamente. In dem Fall habe ich aber eingesehen, dass es die beste Wahl ist. Was sie hier zusätzlich noch bekommt, das sind homöopathische Medikamente, das mach' ich teilweise selber und auch in Kombination mit der Frau Dr. Zieriacks."

    So unangenehm Mandelentzündungen und Halsschmerzen auch sein mögen – für die jungen Patienten haben sie einen kleinen Vorteil: Sie dürfen – sozusagen zu therapeutischen Zwecken – Eis essen.

    "Es ist richtig, dass die Kinder nach Mandelentzündungen Eis zu essen bekommen, weil das die Schmerzen lindert und lokal dann zu einer Besserung und zu weniger Halsschmerzen führt."

    Das war früher schon so und bei der kleinen Ava ohnehin.

    "Ich bin da nicht drumrum gekommen. Die große Schwester kennt das schon, dann darf man ein Eis essen. Und dann durfte die Kleine auch ein Eis essen."