Statt der üblichen prall gefüllten Pressemappen gab es heute Mittag bei der Präsentation des neuen Förderprogramms für mehr Studentenwohnungen gerade einmal eine bedruckte Seite mit Informationen: 50 Millionen Euro will die rot-grüne Landesregierung ab 2013 als zinsgünstige Förderdarlehen bereitstellen. Das Geld steht sowohl den Studentenwerken in NRW als auch Immobilienunternehmen und privaten Investoren zur Verfügung. Wissenschaftsministerin Svenja Schulze, SPD, ist zufrieden:
"Das Programm soll der aktuellen Situation auf dem Wohnungsmarkt eben entgegenwirken und die Wohnsituation für Studierende in Nordrhein-Westfalen in den kommenden Jahren spürbar entlasten."
Das Programm kommt nach Ansicht der Landesregierung rechtzeitig, denn im kommenden Jahr wird die Zahl der Studenten wegen des doppelten Abiturjahrgangs in NRW und der bereits weggefallenen Wehrpflicht enorm in die Höhe schnellen. Doch schwierig ist die Lage schon jetzt. Besonders in den großen Universitätsstädten wie Münster, Düsseldorf oder Aachen suchen die Studenten händeringend nach einem Zimmer, allein in Köln fehlen rund 7.000 Wohnungen, schätzt Alexander Suchomsky, Sozialreferent beim Kölner Asta. Der 27-Jährige hat seit Semesterbeginn viele ratlose Erstsemester beraten:
"Sie kommen in eine neue Stadt, sie kennen außer den konventionellen Angeboten kaum Personen, an die sie sich wenden können. Studierende sind besonders jung und viele haben natürlich auch kein großes Einkommen. Das heißt, man kann keine großen Sprünge starten. Man muss sehen, dass man eine relativ preiswerte Wohnung findet. Und eine solche Wohnung in Nähe des Campus zu finden, ist mittlerweile fast schon unmöglich geworden."
Auch aus Sicht der CDU-Opposition im nordrhein-westfälischen Landtag kommt das nun vorgestellte Wohnungsbauförderprogramm viel zu spät. Dass die Wohnungen in weniger als zwölf Monaten geplant, genehmigt, gebaut und bezogen sein könnten, hält die Opposition für abwegig. Hochschulministerin Schulze rechtfertigt sich hingegen damit, dass wiederum CDU und FDP während ihrer Regierungszeit den studentischen Wohnungsmarkt vernachlässigt hätten:
"Auch hier rächt sich jetzt, dass in der Zeit von 2006 bis 2010 die laufenden Zuschüsse für die Studentenwerke systematisch zurückgefahren wurden. Zugleich suchen die Studentenwerke jetzt nach Alternativen. Sie bringen gezielt Vermieter und Studierende zusammen."
Alexander Suchomsky vom Kölner Asta begrüßt das neue Förderprogramm grundsätzlich zwar, doch die Kommunen und das Land müssen aus seiner Sicht mehr tun:
"Es müsste definitiv mehr Fördermittel für die Studentenwerke geben. In Köln ist das beispielsweise so, dass die Fördermittel aus dem Landeshaushalt in den letzten Jahren gesunken sind. Und diese Landeszuweisungen lediglich dazu dienen, die Defizite im gastronomischen Bereich zu decken. Das heißt, ins studentische Wohnen fließt derzeit kein Landeszuschuss. Und da würden wir uns natürlich wünschen, dass das Kölner Studentenwerk viel stärker unterstützt wird."
Landesbauminister Michael Groschek nennt zudem noch eine Bedingung beim neuen Förderprogramm:
"Das heißt, diejenigen, die einziehen als Student oder auch als Nachnutzer, müssen wohnungsbauberechtigt sein, das heißt, sie müssen sozialmieterfähig sein, vom Einkommen her."
Bei ihren Plänen hat die Landesregierung auch den demografischen Faktor im Blick. In Zukunft, wenn die Studentenzahlen wieder sinken werden, sollen die jetzt neu geplanten Wohnungen für ältere Menschen zur Verfügung stehen:
"- Groschek: "Vom Studentenfutter zum Seniorenteller."
- Schulze: "Genau, das ist ja die Perspektive.""
"Das Programm soll der aktuellen Situation auf dem Wohnungsmarkt eben entgegenwirken und die Wohnsituation für Studierende in Nordrhein-Westfalen in den kommenden Jahren spürbar entlasten."
Das Programm kommt nach Ansicht der Landesregierung rechtzeitig, denn im kommenden Jahr wird die Zahl der Studenten wegen des doppelten Abiturjahrgangs in NRW und der bereits weggefallenen Wehrpflicht enorm in die Höhe schnellen. Doch schwierig ist die Lage schon jetzt. Besonders in den großen Universitätsstädten wie Münster, Düsseldorf oder Aachen suchen die Studenten händeringend nach einem Zimmer, allein in Köln fehlen rund 7.000 Wohnungen, schätzt Alexander Suchomsky, Sozialreferent beim Kölner Asta. Der 27-Jährige hat seit Semesterbeginn viele ratlose Erstsemester beraten:
"Sie kommen in eine neue Stadt, sie kennen außer den konventionellen Angeboten kaum Personen, an die sie sich wenden können. Studierende sind besonders jung und viele haben natürlich auch kein großes Einkommen. Das heißt, man kann keine großen Sprünge starten. Man muss sehen, dass man eine relativ preiswerte Wohnung findet. Und eine solche Wohnung in Nähe des Campus zu finden, ist mittlerweile fast schon unmöglich geworden."
Auch aus Sicht der CDU-Opposition im nordrhein-westfälischen Landtag kommt das nun vorgestellte Wohnungsbauförderprogramm viel zu spät. Dass die Wohnungen in weniger als zwölf Monaten geplant, genehmigt, gebaut und bezogen sein könnten, hält die Opposition für abwegig. Hochschulministerin Schulze rechtfertigt sich hingegen damit, dass wiederum CDU und FDP während ihrer Regierungszeit den studentischen Wohnungsmarkt vernachlässigt hätten:
"Auch hier rächt sich jetzt, dass in der Zeit von 2006 bis 2010 die laufenden Zuschüsse für die Studentenwerke systematisch zurückgefahren wurden. Zugleich suchen die Studentenwerke jetzt nach Alternativen. Sie bringen gezielt Vermieter und Studierende zusammen."
Alexander Suchomsky vom Kölner Asta begrüßt das neue Förderprogramm grundsätzlich zwar, doch die Kommunen und das Land müssen aus seiner Sicht mehr tun:
"Es müsste definitiv mehr Fördermittel für die Studentenwerke geben. In Köln ist das beispielsweise so, dass die Fördermittel aus dem Landeshaushalt in den letzten Jahren gesunken sind. Und diese Landeszuweisungen lediglich dazu dienen, die Defizite im gastronomischen Bereich zu decken. Das heißt, ins studentische Wohnen fließt derzeit kein Landeszuschuss. Und da würden wir uns natürlich wünschen, dass das Kölner Studentenwerk viel stärker unterstützt wird."
Landesbauminister Michael Groschek nennt zudem noch eine Bedingung beim neuen Förderprogramm:
"Das heißt, diejenigen, die einziehen als Student oder auch als Nachnutzer, müssen wohnungsbauberechtigt sein, das heißt, sie müssen sozialmieterfähig sein, vom Einkommen her."
Bei ihren Plänen hat die Landesregierung auch den demografischen Faktor im Blick. In Zukunft, wenn die Studentenzahlen wieder sinken werden, sollen die jetzt neu geplanten Wohnungen für ältere Menschen zur Verfügung stehen:
"- Groschek: "Vom Studentenfutter zum Seniorenteller."
- Schulze: "Genau, das ist ja die Perspektive.""