"Wenn ihr nicht zahlt dann, werden wir gegen Paderborn verlieren.": So oder so ähnlich sollen VfL- Spieler mit Vertretern von SV Werder Bremen II gesprochen haben. Für die Staatsanwaltschaft ist ein solches Verhalten gleich doppelt interessant. Sie ermittelt zum einen wegen versuchter Erpressung, so Sprecher Christian Bagung.
"Und im Übrigen geht es natürlich darum, dass man auch die sportlichen Wettbewerbe in ihrer Qualität sichern möchte. Durch diesen neuen Straftatbestand, den es ja erst seit wenigen Monaten gibt, der letztlich die Manipulation dieser Wettbewerbe verbietet in dem berufssportlichen Bereich."
Für Erpressung und Manipulation drohen eine Geldstrafe oder bis zu fünf Jahre Haft.
Drahtzieher noch unbekannt
Mit Addy Menga und Marc Heider haben zwei der drei Verdächtigen den Kontakt zu Werder Bremen eingeräumt. Sie seien aber von einem Teamkollegen angestiftet worden. Wer dieser Drahtzieher ist, dazu wollten heute weder die Staatsanwaltschaft noch der DFB oder der VfL Osnabrück etwas sagen. VfL Geschäftsführer Jürgen Wehlend war heute beim DFB in Frankfurt, um über eine neue Lizenz zu verhandeln und deshalb nur telefonisch zu erreichen. Das Verhalten der Spieler kann er sich nicht erklären.
"Es ist eine riesengroße Dummheit, ohne ein herunterspielen zu wollen. Es ist für den Wettbewerb und den Sport einfach ein Desaster. Die Spieler sind bis auf Weiteres suspendiert vom Spielbetrieb und zwar ligaübergreifend, das gilt also auch für das bevorstehende Finale im Landespokal Niedersachsen."
Der Manipulationsverdacht kommt bei den Menschen in der Osnabrücker Fußgängerzone gar nicht gut an.
- "Die haben nichts mehr im Kopf die Spieler, denn so ein Quatsch kann man ja normal nicht machen.
- "Finde ich schon krass, dass sowas im Fußball noch möglich ist. Die kriegen schon ein Heidengeld, auch in der dritten Liga. Dass die dann noch sowas machen müssen, finde ich schon traurig."
Fußballer-Gewerkschaft kritisiert fehlende Pflichtschulungen
- "Es ist hochgradig bedauerlich. Damit setzt sich im Fußball eine Tendenz fort, die wir an vielen Stellen im Sport sehen, und dann, wenn es in der eigenen Stadt, in der eigenen Fußballmannschaft passiert, dann sieht man ganz unmittelbar, welche Zustände herrschen. Also schnell aufräumen."
Die Fußballer-Gewerkschaft VDV kritisierte heute, dass es immer noch keine Pflichtschulungen für die Vereine gibt. Zur Prävention von Spiel und Wettmanipulation im Profibereich.