Ein kleines Maisfeld auf einer Versuchsstation, mitten auf dem platten Land in Sambia. Es ist früh am Tag, trotzdem ist es schon warm, die Luft feucht. Die Pflanzen stehen mannshoch, am Feldrand ein paar kleine Schilder, ordentlich beschriftet: hier werden neue, ungewöhnliche Maissorten getestet. Ungewöhnlich vor allem die Farbe der Maiskörner:
"Orangefarbener Mais ist viel schöner als gelber. Und dahinter steht eine Idee, die wirklich funktionieren könnte, wer weiß…"
"So I am looking at this ear, I am pulling back the husk…"
Der Forscher Torbert Rocheford schält die Hüllblätter von einem jungen Maiskolben ab, so dass der Kolben mit den Körnern sichtbar wird.
"Es ist noch ein bisschen zu früh, der ist noch nicht ganz reif. Aber man sieht es trotzdem, da ist ein leichter Orange-Schimmer. Die Karotinoide, die den Maiskörnern ihre Farbe geben, werden erst kurz vor der Reife gebildet, der Kolben wird also noch richtig orange."
Rocheford ist Professor für Maisgenetik an der US-Universität Purdue. In dem Mais, den er gerade in der Hand hält, stecken gut zehn Jahre seiner Arbeit. Farbstoff im Korn, das sei, sagt er, für die Pflanzen purer Luxus und deshalb von der Evolution ursprünglich nicht vorgesehen. Rocheford nimmt eins der großen, langen Blätter zwischen die Finger.
"Karotinoide werden nur hier, in den Blättern, gebraucht, sie schützen den Photosynthese-Apparat. Der Ur-Mais hatte deshalb auch nur weiße Körner. Im Laufe der Zeit gab es aber immer wieder zufällige Mutationen, die das ganze System durcheinanderbrachten und die Synthese von Farbstoffen im Korn aktivierten."
Es gibt pinken Mais, gelben Mais, roten und sogar dunkel violetten Mais. Jede Farbe entsteht durch einen anderen Mix aus Karotinoiden und weiteren Pflanzenfarbstoffen. Der Mais allerdings, der auf der Welt angebaut und gegessen wird, ist größtenteils weiß oder gelb. Beide Varianten sind fast oder ganz frei von Karotinoiden. Was lag also näher als die zufälligen Varianten im Maisgenom neu zu kombinieren? Rocheford:
"Der perfekte orangefarbene Mais wäre für mich einer mit reichlich Beta-Karotin, also Provitamin A, dazu Zeaxanthin und Lutein, diese beiden sind wichtig für gesunde Augen."
Tatsächlich konnten die Forscher den Gehalt all dieser Karotinoide inzwischen deutlich steigern. Auch das Zuchtziel "leuchtend orange" ist erreicht: So erkennt jeder den neuen Mais auf den ersten Blick. Rocheford hat dafür mit seinen Kollegen jahrelang kleinteilige Fahnderarbeit geleistet: Welche Gene spielen welche Rolle? Und wo im Erbgut liegen sie? Sein wichtigster Fund waren einige Genvarianten, die die Synthese gleich mehrerer Karotinoide auf einmal ankurbeln. Aus all diesen Details entstand eine Art Plan des Maisgenoms, mit dem in der Hand können Züchter schneller und effizienter als bisher bestimmte Eigenschaften neu kombinieren. Für Rocheford bleiben inzwischen nur noch wenige Wünsche offen:
"Wir wollen, dass der Mais in der Lagerungszeit weniger Vitamin und Karotinoide verliert, und wir könnten den Gesamtgehalt an Karotinoiden noch weiter steigern."
Der Löwenanteil seiner Arbeit ist erledigt. Wenn alles gut geht, kommt der neue Mais zur nächsten Pflanzsaison auf den Markt. Fünf Sorten durchlaufen gerade die letzte Testphase für die Freigabe durch die Behörden. Für die Maisforscher von HarvestPlus, der federführenden Organisation hinter dem Projekt, ist das ein besonderer Moment. Auch deshalb haben sie ihr jährliches Arbeitstreffen nach Sambia verlegt. Mehr als 50 Fachleute aus der ganzen Welt sind gekommen. Heute ist Feldtag, die Forscher besuchen insgesamt drei sambische Versuchsstationen. Unter ihnen ist auch Howarth Bouis. Der Ökonom steht am Feldrand und hört den fachsimpelnden Kollegen zu. Von den Details der Maiszucht versteht er wenig, sagt er. Trotzdem ist es auch sein Traum, der da gerade wahr wird. Nach immerhin gut 20 Jahren.
"Ich fand die Idee faszinierend, dass man Pflanzen einfach dazu bringt, mehr Minerale und Vitamine in ihre Samen oder Knollen zu packen. Als Ökonom dachte ich mir, das wäre viel billiger, als Jahr für Jahr Geld für Tabletten mit Vitaminen und Mineralen auszugeben."
Anfang der 1990er arbeitete Bouis beim Internationalen Institut für Ernährungspolitik Ifpri in Washington. Sein Auftrag war, herauszufinden, was man tun könnte, um den weltweiten Mangel an Mikronährstoffen zu lindern. Doch als er mit seiner Idee hausieren ging, stieß er auf Widerstand.
"Fast alle sagten mir, meine Idee sei schlecht. Punkt eins: Züchtung sei zuallererst dazu da, für starke, gesunde Pflanzen mit guten Erträgen zu sorgen. Das helfe armen Bauern am meisten und sei schon komplex genug. Punkt zwei: sie waren sich sicher, wenn man auf höhere Nährstoffgehalte züchten würde, bekäme man niedrigere Ernten."
Ackerpflanzen mit wenig Ertrag würde kein Bauer freiwillig anbauen, wie gesund sie auch sein mochten. Bouis war kurz davor, sein Konzept aufzugeben. Doch ein Treffen mit Fachleuten der Cornell Universität im Osten der USA stand noch in seinem Kalender. Also fuhr er hin.
"Da stand dieser Mann am Ende des Konferenztisches auf und sagte, es sei nur gut, wenn man auf mehr Nährstoffe züchte. Reis zum Beispiel brauche viel Zink, also wachse aus einem zinkreichen Reiskorn auch eine kräftige Pflanze mit viel Ertrag. Er sagte: Pflanzen brauchen Minerale genauso wie die Menschen."
Der Mann, der da am Tisch aufstand, war der Pflanzenphysiologe Ross Welch. Was er sagte, galt zwar nicht unbedingt für Vitamine aber immerhin für Minerale. Bouis ging also noch einmal hausieren, diesmal zusammen mit Welch und noch einem Forscher aus Australien. Und tatsächlich: Züchter für Reis, Mais, Weizen, Perlhirse, Bohnen und für Kassava interessierten sich jetzt für sein Konzept. Er stieß sogar auf Süßkartoffelzüchter, die mit einem ähnlichen Ansatz schon erste Ergebnisse vorzuweisen hatten. Und es fand sich ein Geldgeber: das dänische Entwicklungshilfeprogramm gab drei Millionen US-Dollar.
"Das war genug, um loszulegen. Am Anfang ist der Aufwand noch nicht so hoch. Die Züchter durchsuchten ihre Saatgutbanken, nach nährstoffreichen Varianten. Und wir fragten Ernährungsexperten, wie hoch wir das Ziel für die Nährstoffgehalte setzen sollten. Ihr Rat war: Jede unserer Pflanzen sollte ungefähr den halben Tagesbedarf für das jeweilige Mineral oder Vitamin decken."
Die Forscher legten sich auf drei Nährstoffe fest: Eisen, Zink und Vitamin A. Für jede Ackerfrucht wurden also drei Zielmarken gesetzt, auch für Mais.
"Wir fragten die Züchter: Könnt Ihr pro Gramm Mais auf 15 Milligramm Provitamin A züchten? Sie schauten sich ihre Daten an und sagten: Ja, das müsste gehen. Was Zink und Eisen anging winkten sie ab. Sie hatten in ihren Saatgutbanken keinen Mais mit hohen Eisen oder Zink-Gehalten gefunden, also hatten sie nichts, womit sie züchten konnten. Deshalb züchten wir bei Mais nur auf Provitamin A."
Das war der Beginn der Geschichte von HarvestPlus. Die Initiative wurde 2003 offiziell gegründet mit Hauptsitz Washington, DC. Sie gehört zum Netzwerk der CGIAR-Center und bündelt einen Großteil der Forschungsanstrengungen weltweit. Ihre Arbeit ist nicht auf Profit ausgelegt und wird finanziert von privaten Stiftungen, einzelnen Staaten und der Weltbank. Inzwischen wachsen auf HarvestPlus-Versuchsfeldern in vielen Ländern zinkreiche Reis- und Weizenvarianten, eisenreiche Bohnen und Perlhirse, orangene Kassava, Süßkartoffeln und Mais. Doch die Skeptiker sind noch immer nicht überzeugt: Wird diese Strategie den Mangel an Zink, Eisen, und Vitamin A tatsächlich lindern können? Howarth Bouis.
"Wir sind ja immer noch dabei zu beweisen, dass unsere Strategie gut ist. Wir müssen den Gesundheitseffekt für die Menschen noch sicher nachweisen. Da haben wir zwar erste Studienergebnisse aber erst jetzt laufen zwei wirklich große Studien dazu an. Und die nächste große Frage ist, ob die neuen Sorten von den Bauern tatsächlich angenommen werden - und zwar so großflächig, dass es einen spürbaren Effekt auf die Gesundheit der ganzen Bevölkerung gibt."
"Hey Kevin…. have you seen Kevin?"
Torbert Rocheford sucht seinen Kollegen, den Maiszüchter Kevin Pixley – Der allerdings ist zwischen den mannshohen Maispflanzen kaum zu finden.
"Hey Kevin…"
"This is all looking pretty good here."
Kevin Pixley leitet am Internationalen Zentrum für Mais- und Weizenforschung Cimmyt in Mexiko das Maisprogramm für HarvestPlus. Er hat die karotinoidreichen Varianten von Torbert Rocheford mit Zuchtlinien aus seinem Institut gekreuzt. Und das nicht nur einmal. Jeder Züchter kreuzt seine Linien immer wieder, so dass er unter vielen neuen Kreuzungen die besten auswählen kann. Pixley schaut sich im Feld um. Hier stehen die potentiellen Nachfolger der ersten fünf Sorten, die bald auf den Markt kommen sollen. Hier wächst die zweite Generation heran. Der Züchter bleibt bei einer Pflanzreihe stehen. Deren Blätter sind mit länglichen, grauen Flecken übersät.
"When you see a hybrid like this, it’s both good and bad…"
"Diese Kreuzung ist offensichtlich nicht gut genug: Sie ist zu anfällig für die Blattfleckenkrankheit, das ist eine Pilzkrankheit, die diese grauen Flecken hervorruft. – Die gute Nachricht ist, dass hier direkt neben den kranken Pflanzen eine andere Kreuzung völlig gesund aussieht. Also wissen wir: der Pilz, der die Krankheit auslöst, ist da - die Sorte, die trotzdem gesund bleibt, muss also resistent dagegen sein."
Damit hat die Sorte ohne graue Flecken einen wichtigen Test bestanden. Der Saatgutmarkt in Sambia funktioniere gut, erklärt Pixley. Es gibt geeignete Sorten für Großbauern genauso wie für kleine Bauern. Um Marktanteile erobern zu können, müssen die Neuheiten von HarvestPlus also sehr ausgereift sein. Pixley arbeitet deshalb mit den Züchtern des sambischen staatlichen Forschungsinstituts Zari und der afrikanischen Saatgutfirma Seed-Co zusammen. Die allerersten Kreuzungen hat er noch in Mexiko getestet, aber die meisten Versuche führen die Partner nun vor Ort durch. Am Ende sollen die Maispflanzen schließlich nicht in Mexiko, sondern in Sambia gute Erträge bringen. Züchtung sei ein zähes Geschäft, sagt Pixley: Eine erfolgreiche Sorte hat mehrere Jahre Entwicklung am Forschungsinstitut hinter sich – und drei, vier Testjahre im Zielland.
"In einen Jahr gibt es eine Dürre, dann einen Hagelsturm, im nächsten Jahr vielleicht viel zu viel Regen, schließlich kommen Termiten und nagen die Wurzeln an. All das ist möglich. Außerdem hat jeder Standort so seine vier, fünf typischen Pflanzenkrankheiten. Aber auch die treten nicht in einem Jahr alle auf einmal auf. Deshalb pflanzen wir jede neue Kreuzung drei, vier Jahre lang an mehreren sehr unterschiedlichen Standorten an. So sehen wir, was welche Sorte aushält. Die besten aus einem Jahr werden im nächsten Jahr weiter getestet. So können wir einigermaßen sicher sein, dass schließlich eine sehr gute neue Sorte dabei herauskommt."
Für den Anfang arbeiten Pixley und seine sambischen Kollegen auf sogenannte Hybridsorten hin. Das sind besonders leistungsstarke, ertragreiche Sorten, die vor allem von Großbauern aber auch von kleineren Bauern im Umfeld der Städte angebaut werden. Der Nachteil: das Saatgut muss jedes Jahr neu gekauft werden. Simplere Sorten, die jeder Bauern selbst vermehren kann, sind zwar in der Entwicklung, sollen in Sambia aber erst 2015 auf den Markt kommen. Immerhin: Die Rechte an allen Sorten bleiben bei HarvestPlus und den Forschungsinstituten.
Ein Hof in Kafue im Süden Sambias. Die Gegend ist flach, geprägt von Grasland. Neben dem Haus stehen zwei Scheunen. Ziegen, Hühner, ein Hund. Im Schatten einiger Bäume sitzen 15 Frauen, ein weißer Plastikeimer mit dampfenden Maiskolben macht die Runde. Es ist orangener Mais.
"Für uns Sambier ist Mais das Grundnahrungsmittel. Ohne Mais hungern wir. Morgens gibt es Brei aus grobem Maismehl, mittags essen wir Nshima aus feinem Maismehl und zum Abendessen wieder Nshima."
Bridget Kapopo ist 51, Mutter von fünf Kindern und verwitwet. Die Verantwortung für den Hof trägt sie praktisch allein. Die Frauen, die mit ihr im Schatten sitzen, gehören wie sie zum Chikoka Women’s Club.
"Wir haben die Gruppe gegründet, um Ideen auszutauschen, außerdem fällt die schwere Arbeit zusammen viel leichter."
Die Frauen haben sich einen Gemüsegarten angelegt, nähen bunten Decken und kochen Marmelade für den Verkauf. Regelmäßig schickt die sambische Regierung landwirtschaftliche Berater auf die Dörfer, auch hierher. Die Berater haben den Frauen ein kleines Päckchen Saatgut für den orangenen Mais gegeben. Noch vor der offiziellen Freigabe. Kapopo:
"Wir haben gleich gesagt: das probieren wir. Die Berater sagen, dass darin viel Vitamin A ist. Also genau dasselbe, was unsere Kinder als Tabletten in der Klinik bekommen bis sie fünf Jahre alt sind. Wir wissen, dass das für gute Augen und das Immunsystem wichtig ist."
Warum pflanzen die Frauen nicht mehr Gemüse an, Karotten zum Beispiel, die auch viel Vitamin A enthalten würden – genau wie der neue Mais?
"Wir pflanzen Karotten und Gemüse an, aber nicht so viel. Mais ist leicht anzubauen, man sät, erntet und hat ein ganzes Jahr lang davon zu essen. Karotten kann man nicht gut lagern, also muss man sie alle paar Wochen neu pflanzen. Das kann keine von uns leisten."
Die Bauern aus der Nachbarschaft, erzählt Kapopo, fragen, wo die Gruppe das Saatgut her hat und wo man es für die nächste Saison bekommen kann. Genau darauf hatten die Regierungsberater gehofft. Sie wollen, dass sich die Nachricht von dem neuen Mais verbreitet und so die Nachfrage nach Saatgut fast von selbst entsteht.
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO haben in Afrika etwa ein Drittel aller Kinder unter fünf Jahren spürbaren Vitamin A-Mangel, weltweit etwa jedes vierte Kind unter fünf. Die Zahlen dazu sind bis heute nicht eindeutig, auch weil die Messmethoden zum Teil immer noch umstritten, teuer oder sogar widersprüchlich sind. Noch häufiger ist Eisenmangel. Auch hier fehlt eine einheitliche Messmethode und es gibt selbst von der WHO wieder nur eine Schätzung: jedem zweiten Vorschulkind und jeder zweiten schwangeren Frau in Entwicklungsländern fehlt es demnach an Eisen. Der dritte Mangelkandidat ist Zink. Hier sind die Zahlen noch dünner gesät, erst seit 2007 gibt es eine aussagekräftige Methode, um den Zinkstatus eines Menschen zu erfassen. Experten schätzen, dass Zinkmangel sogar mehr Menschen betreffen könnte als der Mangel an Eisen oder Vitamin A. Zusammen genommen beeinträchtigt versteckter Hunger mehr Menschen als der ganz normale, offensichtliche Hunger aus Mangel an Kalorien. Die Schätzungen gehen bis zu drei Milliarden Menschen, also fast der Hälfte aller Menschen auf der Erde, und zwar in Entwicklungsländern wie in Industriestaaten. In beiden Fällen gilt: es werden viele, teils zu viele Kalorien konsumiert, ob als Kohlenhydrat oder als Eiweiß.
Mikronährstoffe dagegen fallen unter den Tisch. Viele Regierungen versuchen seit gut zehn Jahren das Problem mit Tabletten zu lösen. Das tun sie – wie von der WHO empfohlen – gezielt für die Bevölkerungsschichten, die am stärksten betroffen sind. Die sambische Regierung verteilt zweimal jährlich Vitamin-A-Tabletten an schwangere Frauen und an Kinder unter fünf Jahren. Außerdem schreibt sie gesetzlich vor, dass bei der Verarbeitung von raffiniertem Zucker Vitamin A zugegeben wird. Studien belegen, dass all diese Maßnahmen durchaus einen positiven Effekt haben. Doch der Mangel in der Ernährung wird nicht behoben und es bleibt immer das Risiko, dass die Menschen zu viel Vitamin A abbekommen. An der Wurzel gepackt wäre das Problem erst, wenn in der täglichen Nahrung alles drin wäre, was der Mensch braucht.
Können Pflanzen wie der orangene Mais das Problem vielleicht besser lösen? Zwei Studien laufen in diesen Wochen in Sambia an, um diese Frage zu klären. Studie 1 von der Universität Wisconsin prüft detailliert, ob die Maiskarotinoide vom Körper aufgenommen werden und wie sie den Vitamin-A-Haushalt verändern. Studie 2 konzentriert sich auf den leicht messbaren Vitamin-A-Spiegel im Blut und offensichtliche Mangelsymptome bei Kindern. Amanda Palmer von der John Hopkins Universität leitet diese Studie vor Ort.
"Wir werden einfach ausprobieren, was passiert, wenn Kinder den orangenen Mais täglich essen. Wir begleiten dafür 1250 Kinder in einer ländlichen Gegend sechs Monate lang; die einen bekommen den Mais, die anderen nicht. Davor und danach messen wir den Vitamin-A-Blutspiegel und untersuchen die Augen der Kinder auf Defekte, die für Vitamin-A-Mangel typisch sind. Wenn unser Ergebnis am Ende ist, dass der orangene Mais den Mangel lindert, dann könnte es tatsächlich sein, dass Politiker sich entscheiden und sagen: ja, diesen Mais sollten alle bekommen."
Viele Länder, nicht nur Sambia, sagt Palmer, würden lieber heute als morgen mit der Verteilung von Vitamin-A-Tabletten aufhören, einfach weil die Maßnahme Geld kostet.
"Aber das wäre ein Riesenfehler. Erst muss die Ernährungssituation besser werden, sonst kehrt der Mangel einfach zurück. Die Kindersterblichkeit würde wieder steigen, die Probleme mit den Augen würden zunehmen."
Mitte 2013 wollen Palmer und ihre Kollegen erste Ergebnisse vorlegen. Doch längst nicht jeder Fachmann ist von dem Konzept, das HarvestPlus verfolgt, überzeugt. Zu kurz gesprungen, zu einfach gedacht, sagt der Sozioökonom Pablo Eyzaguirre.
"Viele Gesundheitsprobleme kommen doch daher, dass unsere Ernährung verarmt und dass altes Wissen verloren geht. Man nimmt einfach hin, dass sich viele Menschen vor allem von Mais oder vor allem von Reis ernähren. Ich denke, es wäre besser, die Vielfalt der Lebensmittel zu fördern, statt sich mit der Monotonie abzufinden."
Eyzaguirre arbeitet am Forschungsinstitut Biodiversity International in Rom. In seinen Augen erinnert der Ansatz von HarvestPlus viel zu sehr an den umstrittenen Goldenen Reis. Dieser gentechnisch mit Betakarotin angereicherte Reis hatte Anfang der 1990er Jahre viel Kritik provoziert. Zu Recht findet Eyzaguirre:
"Das war sehr stark von der Technologie her gedacht. Anders ausgedrückt: Es gab die neue Möglichkeit, Gene von einer Pflanze in eine andere zu schleusen, also wollten die Forscher das auch anwenden. Die Befürworter behaupteten sogar, dass es keinen Reis gäbe, der viel Vitamin A enthält. Das war einfach falsch: In Nepal zum Beispiel gibt es viele alte Vitamin-A-reiche Sorten."
HarvestPlus kommt ohne Gentechnik aus, die Forscher nutzen die Vielfalt in den Saatgutbanken, um nahrhafte neue Sorten zu züchten. Trotzdem: Bis 2013 werden umgerechnet 132 Millionen Euro in das Projekt fließen, aus verschiedenen Geldtöpfen, unter anderem der Gates Foundation. Diese Mittel sähe Eyzaguirre lieber breiter investiert.
"Wir haben zum Beispiel in Kenia versucht, die traditionellen Gemüsesorten in die Supermärkte zu bringen. Das hatte bisher noch keiner gemacht. Jetzt gibt es Amaranth-Blätter und andere Blattgemüse in einigen Supermärkten tatsächlich zu kaufen, die sind gesund, passen in die Kultur und sie sind nicht teuer."
"My name is Erick boy, B, O, Y. ...Ich bin Mediziner, spezialisiert auf den Mangel an Mikronährstoffen."
Erick Boy sitzt am Abend in einer gepflegten Hotelbar. Es ist das Protea Hotel in Livingstone im Westen Sambias, kurz vor der Grenze zu Namibia und Simbabwe. Das Abendessen ist gerade vorbei, Boys Kollegen sitzen zusammen und diskutieren. HarvestPlus hat in diesem Jahr nicht nur das Maisforschertreffen nach Sambia verlegt, sondern auch das Treffen aller Mitarbeiter. Es geht um die Strategie für die nächsten Jahre, Erfolge und Fehler werden besprochen. Der Guatemalteke Boy ist der leitende Ernährungswissenschaftler der Initiative.
"Es ist natürlich richtig, dass die Menschen lernen sollten, was eine gute Ernährung überhaupt ist, auch der Rat, Gemüse zu essen, ist gut. Was wir bei HarvestPlus tun, ist nur ein Baustein in einem großen Puzzle. Wir denken aber, dass viele Menschen kaum die Möglichkeit haben, sich Gemüse, Milch, Eier oder andere gesunde Dinge zu besorgen. Für die ist unser Ansatz gedacht. Wir nehmen das Hauptnahrungsmittel und prüfen, ob man es verbessern kann. Wir gleichen aus, was die grüne Revolution in den 1960ern versäumt hat. Damals wollte man vor allem mehr Nahrung, mehr Kalorien. Das hat man geschafft. Jetzt kommt es darauf an, die Mikronährstoffe quasi nachzureichen."
Neben Boy sitzt Eliab Simpungwe.
"Ich bin Sambier und bin selbst in einem Dorf groß geworden. Ich weiß, was die Menschen auf dem Land zu essen haben. In mageren Zeiten gibt es nur noch Mais, dazu vielleicht ein bisschen Beilage, die konserviert wurde, indem man sie in der Sonne getrocknet hat. Da ist nicht mehr viel Nährwert übrig.""
Eliab Simpungwe leitet das Mais-Programm für Sambia. Es ist nicht leicht, sagt er, seine Landsleute, die seit Jahrzehnten ihren weißen oder gelben Mais gewohnt sind, von der Neuerung zu überzeugen. Schließlich geht es ums tägliche Brot.
"Die Leute müssen satt werden, darauf kommt es ihnen zuallererst an, sie brauchen Ernährungssicherheit. Von da aus gehen wir aber einen Schritt weiter."
"Sambias Regierung unterstützt die Idee, anders wäre das Engagement von HarvestPlus in dem Land gar nicht möglich. Im ganzen Land werden Demo-Felder mit orangenem Mais bepflanzt und Infotage für die Bauern organisiert. In anderen Ländern sind es andere Pflanzen, andere Nährstoffe, aber immer dasselbe Prinzip. Es braucht für die Intervention einen möglichst gut funktionierenden Markt und eine halbwegs stabile Regierung. Seit 2007 pflanzen Bauern in Uganda und Mosambik orangene Süßkartoffeln an, inzwischen sind es dort geschätzte 200 000.Haushalte, die die Ackerfrucht nutzen. In Nigeria wurden gerade vor einigen Wochen drei Sorten orangener Kassava offiziell freigegeben. Außerdem gibt es Pläne für Asien: In Indien soll es noch in diesem Jahr eisenreiche Perlhirsevarianten geben, 2013 dann zinkreichen Weizen für Indien und Pakistan und zinkreichen Reis für Indien und Bangladesch. Fehlt schließlich noch das Bohnenprogramm für Ruanda. Das Land selbst betreibt seit Jahren ein kompetentes Forschungsinstitut für Bohnenzucht, die Pflanze ist aus der Ernährung der Menschen nicht wegzudenken.
"Jeder isst Bohnen. Wir sagen zu Bohnen auch 'Fleisch des Ruanders'. Sie sind unsere Eiweißlieferanten. Wer keine Bohnen gegessen hat, heißt es bei uns, hat eigentlich gar nicht gegessen."
Das sagt Lister Katsvairo. Er leitet das nationale Programm für Ruanda. Beim Nährstofftest hatte sich zu Beginn der Arbeit von HarvestPlus gezeigt, dass sich der Eisengehalt bei Bohnen steigern lassen müsste. Vier neue Sorten sind nun schon auf dem Markt, diesen Juni folgen weitere vier. Wie beim Mais müssen sich die neuen Bohnen auf einem differenzierten Saatgutmarkt behaupten.
"Es gibt ungefähr 120 Bohnensorten, keine davon hat mehr als acht Prozent Marktanteil."
Für die Züchter heißt das, sie müssen liefern, was die Bauern wollen, denn die haben die Wahl. Auf dem flachen Land, erzählt Katsvairo, sind rote Bohnen gefragt, in der Stadt eher helle Sorten. Außerdem setzen sich Kletterbohnen immer mehr gegen Buschbohnen durch, sie bringen auf der gleichen Fläche den vierfachen Ertrag. Die neuen Sorten, sagt Katsvairo müssen mindestens so gut sein, wie die, die schon auf dem Markt sind. Nur hohe Eisenwerte überzeugen keinen Bauern.
"Die hohen Eisenwerte sind ja nicht sichtbar, also müssen wir andere Eigenschaften in unseren Bohnen haben, die ein normaler Bauer selbst sehen kann."
In vielen Ländern ist HarvestPlus an genau diesem Punkt: Die Forscher treten zum Test an, ob ihre Idee für die Wirklichkeit taugt. Howarth Bouis:
"Wir hoffen, dass irgendwann Sorten, die neu auf den Markt kommen, wie selbstverständlich hohe Werte für Zink, Vitamin A oder Eisen haben. Worauf es jetzt aber ankommt ist, dass wir mit dem Mais in Sambia, mit den Bohnen in Ruanda oder mit zinkreichem Reis in Bangladesch wirklich sichtbare Erfolge erzielen."
Der Ökonom stellt sich gerne vor, dass vielleicht schon in 20 Jahren sambische Kinder verblüfft reagieren, wenn sie hören, dass Mais einmal weiß und nicht orange gewesen sein soll.
Hinweis: Dies ist der dritte Teil einer fünfteiligen Serie über die zukünftige Ernährung der Menschheit. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Übersichtsseite.
"Orangefarbener Mais ist viel schöner als gelber. Und dahinter steht eine Idee, die wirklich funktionieren könnte, wer weiß…"
"So I am looking at this ear, I am pulling back the husk…"
Der Forscher Torbert Rocheford schält die Hüllblätter von einem jungen Maiskolben ab, so dass der Kolben mit den Körnern sichtbar wird.
"Es ist noch ein bisschen zu früh, der ist noch nicht ganz reif. Aber man sieht es trotzdem, da ist ein leichter Orange-Schimmer. Die Karotinoide, die den Maiskörnern ihre Farbe geben, werden erst kurz vor der Reife gebildet, der Kolben wird also noch richtig orange."
Rocheford ist Professor für Maisgenetik an der US-Universität Purdue. In dem Mais, den er gerade in der Hand hält, stecken gut zehn Jahre seiner Arbeit. Farbstoff im Korn, das sei, sagt er, für die Pflanzen purer Luxus und deshalb von der Evolution ursprünglich nicht vorgesehen. Rocheford nimmt eins der großen, langen Blätter zwischen die Finger.
"Karotinoide werden nur hier, in den Blättern, gebraucht, sie schützen den Photosynthese-Apparat. Der Ur-Mais hatte deshalb auch nur weiße Körner. Im Laufe der Zeit gab es aber immer wieder zufällige Mutationen, die das ganze System durcheinanderbrachten und die Synthese von Farbstoffen im Korn aktivierten."
Es gibt pinken Mais, gelben Mais, roten und sogar dunkel violetten Mais. Jede Farbe entsteht durch einen anderen Mix aus Karotinoiden und weiteren Pflanzenfarbstoffen. Der Mais allerdings, der auf der Welt angebaut und gegessen wird, ist größtenteils weiß oder gelb. Beide Varianten sind fast oder ganz frei von Karotinoiden. Was lag also näher als die zufälligen Varianten im Maisgenom neu zu kombinieren? Rocheford:
"Der perfekte orangefarbene Mais wäre für mich einer mit reichlich Beta-Karotin, also Provitamin A, dazu Zeaxanthin und Lutein, diese beiden sind wichtig für gesunde Augen."
Tatsächlich konnten die Forscher den Gehalt all dieser Karotinoide inzwischen deutlich steigern. Auch das Zuchtziel "leuchtend orange" ist erreicht: So erkennt jeder den neuen Mais auf den ersten Blick. Rocheford hat dafür mit seinen Kollegen jahrelang kleinteilige Fahnderarbeit geleistet: Welche Gene spielen welche Rolle? Und wo im Erbgut liegen sie? Sein wichtigster Fund waren einige Genvarianten, die die Synthese gleich mehrerer Karotinoide auf einmal ankurbeln. Aus all diesen Details entstand eine Art Plan des Maisgenoms, mit dem in der Hand können Züchter schneller und effizienter als bisher bestimmte Eigenschaften neu kombinieren. Für Rocheford bleiben inzwischen nur noch wenige Wünsche offen:
"Wir wollen, dass der Mais in der Lagerungszeit weniger Vitamin und Karotinoide verliert, und wir könnten den Gesamtgehalt an Karotinoiden noch weiter steigern."
Der Löwenanteil seiner Arbeit ist erledigt. Wenn alles gut geht, kommt der neue Mais zur nächsten Pflanzsaison auf den Markt. Fünf Sorten durchlaufen gerade die letzte Testphase für die Freigabe durch die Behörden. Für die Maisforscher von HarvestPlus, der federführenden Organisation hinter dem Projekt, ist das ein besonderer Moment. Auch deshalb haben sie ihr jährliches Arbeitstreffen nach Sambia verlegt. Mehr als 50 Fachleute aus der ganzen Welt sind gekommen. Heute ist Feldtag, die Forscher besuchen insgesamt drei sambische Versuchsstationen. Unter ihnen ist auch Howarth Bouis. Der Ökonom steht am Feldrand und hört den fachsimpelnden Kollegen zu. Von den Details der Maiszucht versteht er wenig, sagt er. Trotzdem ist es auch sein Traum, der da gerade wahr wird. Nach immerhin gut 20 Jahren.
"Ich fand die Idee faszinierend, dass man Pflanzen einfach dazu bringt, mehr Minerale und Vitamine in ihre Samen oder Knollen zu packen. Als Ökonom dachte ich mir, das wäre viel billiger, als Jahr für Jahr Geld für Tabletten mit Vitaminen und Mineralen auszugeben."
Anfang der 1990er arbeitete Bouis beim Internationalen Institut für Ernährungspolitik Ifpri in Washington. Sein Auftrag war, herauszufinden, was man tun könnte, um den weltweiten Mangel an Mikronährstoffen zu lindern. Doch als er mit seiner Idee hausieren ging, stieß er auf Widerstand.
"Fast alle sagten mir, meine Idee sei schlecht. Punkt eins: Züchtung sei zuallererst dazu da, für starke, gesunde Pflanzen mit guten Erträgen zu sorgen. Das helfe armen Bauern am meisten und sei schon komplex genug. Punkt zwei: sie waren sich sicher, wenn man auf höhere Nährstoffgehalte züchten würde, bekäme man niedrigere Ernten."
Ackerpflanzen mit wenig Ertrag würde kein Bauer freiwillig anbauen, wie gesund sie auch sein mochten. Bouis war kurz davor, sein Konzept aufzugeben. Doch ein Treffen mit Fachleuten der Cornell Universität im Osten der USA stand noch in seinem Kalender. Also fuhr er hin.
"Da stand dieser Mann am Ende des Konferenztisches auf und sagte, es sei nur gut, wenn man auf mehr Nährstoffe züchte. Reis zum Beispiel brauche viel Zink, also wachse aus einem zinkreichen Reiskorn auch eine kräftige Pflanze mit viel Ertrag. Er sagte: Pflanzen brauchen Minerale genauso wie die Menschen."
Der Mann, der da am Tisch aufstand, war der Pflanzenphysiologe Ross Welch. Was er sagte, galt zwar nicht unbedingt für Vitamine aber immerhin für Minerale. Bouis ging also noch einmal hausieren, diesmal zusammen mit Welch und noch einem Forscher aus Australien. Und tatsächlich: Züchter für Reis, Mais, Weizen, Perlhirse, Bohnen und für Kassava interessierten sich jetzt für sein Konzept. Er stieß sogar auf Süßkartoffelzüchter, die mit einem ähnlichen Ansatz schon erste Ergebnisse vorzuweisen hatten. Und es fand sich ein Geldgeber: das dänische Entwicklungshilfeprogramm gab drei Millionen US-Dollar.
"Das war genug, um loszulegen. Am Anfang ist der Aufwand noch nicht so hoch. Die Züchter durchsuchten ihre Saatgutbanken, nach nährstoffreichen Varianten. Und wir fragten Ernährungsexperten, wie hoch wir das Ziel für die Nährstoffgehalte setzen sollten. Ihr Rat war: Jede unserer Pflanzen sollte ungefähr den halben Tagesbedarf für das jeweilige Mineral oder Vitamin decken."
Die Forscher legten sich auf drei Nährstoffe fest: Eisen, Zink und Vitamin A. Für jede Ackerfrucht wurden also drei Zielmarken gesetzt, auch für Mais.
"Wir fragten die Züchter: Könnt Ihr pro Gramm Mais auf 15 Milligramm Provitamin A züchten? Sie schauten sich ihre Daten an und sagten: Ja, das müsste gehen. Was Zink und Eisen anging winkten sie ab. Sie hatten in ihren Saatgutbanken keinen Mais mit hohen Eisen oder Zink-Gehalten gefunden, also hatten sie nichts, womit sie züchten konnten. Deshalb züchten wir bei Mais nur auf Provitamin A."
Das war der Beginn der Geschichte von HarvestPlus. Die Initiative wurde 2003 offiziell gegründet mit Hauptsitz Washington, DC. Sie gehört zum Netzwerk der CGIAR-Center und bündelt einen Großteil der Forschungsanstrengungen weltweit. Ihre Arbeit ist nicht auf Profit ausgelegt und wird finanziert von privaten Stiftungen, einzelnen Staaten und der Weltbank. Inzwischen wachsen auf HarvestPlus-Versuchsfeldern in vielen Ländern zinkreiche Reis- und Weizenvarianten, eisenreiche Bohnen und Perlhirse, orangene Kassava, Süßkartoffeln und Mais. Doch die Skeptiker sind noch immer nicht überzeugt: Wird diese Strategie den Mangel an Zink, Eisen, und Vitamin A tatsächlich lindern können? Howarth Bouis.
"Wir sind ja immer noch dabei zu beweisen, dass unsere Strategie gut ist. Wir müssen den Gesundheitseffekt für die Menschen noch sicher nachweisen. Da haben wir zwar erste Studienergebnisse aber erst jetzt laufen zwei wirklich große Studien dazu an. Und die nächste große Frage ist, ob die neuen Sorten von den Bauern tatsächlich angenommen werden - und zwar so großflächig, dass es einen spürbaren Effekt auf die Gesundheit der ganzen Bevölkerung gibt."
"Hey Kevin…. have you seen Kevin?"
Torbert Rocheford sucht seinen Kollegen, den Maiszüchter Kevin Pixley – Der allerdings ist zwischen den mannshohen Maispflanzen kaum zu finden.
"Hey Kevin…"
"This is all looking pretty good here."
Kevin Pixley leitet am Internationalen Zentrum für Mais- und Weizenforschung Cimmyt in Mexiko das Maisprogramm für HarvestPlus. Er hat die karotinoidreichen Varianten von Torbert Rocheford mit Zuchtlinien aus seinem Institut gekreuzt. Und das nicht nur einmal. Jeder Züchter kreuzt seine Linien immer wieder, so dass er unter vielen neuen Kreuzungen die besten auswählen kann. Pixley schaut sich im Feld um. Hier stehen die potentiellen Nachfolger der ersten fünf Sorten, die bald auf den Markt kommen sollen. Hier wächst die zweite Generation heran. Der Züchter bleibt bei einer Pflanzreihe stehen. Deren Blätter sind mit länglichen, grauen Flecken übersät.
"When you see a hybrid like this, it’s both good and bad…"
"Diese Kreuzung ist offensichtlich nicht gut genug: Sie ist zu anfällig für die Blattfleckenkrankheit, das ist eine Pilzkrankheit, die diese grauen Flecken hervorruft. – Die gute Nachricht ist, dass hier direkt neben den kranken Pflanzen eine andere Kreuzung völlig gesund aussieht. Also wissen wir: der Pilz, der die Krankheit auslöst, ist da - die Sorte, die trotzdem gesund bleibt, muss also resistent dagegen sein."
Damit hat die Sorte ohne graue Flecken einen wichtigen Test bestanden. Der Saatgutmarkt in Sambia funktioniere gut, erklärt Pixley. Es gibt geeignete Sorten für Großbauern genauso wie für kleine Bauern. Um Marktanteile erobern zu können, müssen die Neuheiten von HarvestPlus also sehr ausgereift sein. Pixley arbeitet deshalb mit den Züchtern des sambischen staatlichen Forschungsinstituts Zari und der afrikanischen Saatgutfirma Seed-Co zusammen. Die allerersten Kreuzungen hat er noch in Mexiko getestet, aber die meisten Versuche führen die Partner nun vor Ort durch. Am Ende sollen die Maispflanzen schließlich nicht in Mexiko, sondern in Sambia gute Erträge bringen. Züchtung sei ein zähes Geschäft, sagt Pixley: Eine erfolgreiche Sorte hat mehrere Jahre Entwicklung am Forschungsinstitut hinter sich – und drei, vier Testjahre im Zielland.
"In einen Jahr gibt es eine Dürre, dann einen Hagelsturm, im nächsten Jahr vielleicht viel zu viel Regen, schließlich kommen Termiten und nagen die Wurzeln an. All das ist möglich. Außerdem hat jeder Standort so seine vier, fünf typischen Pflanzenkrankheiten. Aber auch die treten nicht in einem Jahr alle auf einmal auf. Deshalb pflanzen wir jede neue Kreuzung drei, vier Jahre lang an mehreren sehr unterschiedlichen Standorten an. So sehen wir, was welche Sorte aushält. Die besten aus einem Jahr werden im nächsten Jahr weiter getestet. So können wir einigermaßen sicher sein, dass schließlich eine sehr gute neue Sorte dabei herauskommt."
Für den Anfang arbeiten Pixley und seine sambischen Kollegen auf sogenannte Hybridsorten hin. Das sind besonders leistungsstarke, ertragreiche Sorten, die vor allem von Großbauern aber auch von kleineren Bauern im Umfeld der Städte angebaut werden. Der Nachteil: das Saatgut muss jedes Jahr neu gekauft werden. Simplere Sorten, die jeder Bauern selbst vermehren kann, sind zwar in der Entwicklung, sollen in Sambia aber erst 2015 auf den Markt kommen. Immerhin: Die Rechte an allen Sorten bleiben bei HarvestPlus und den Forschungsinstituten.
Ein Hof in Kafue im Süden Sambias. Die Gegend ist flach, geprägt von Grasland. Neben dem Haus stehen zwei Scheunen. Ziegen, Hühner, ein Hund. Im Schatten einiger Bäume sitzen 15 Frauen, ein weißer Plastikeimer mit dampfenden Maiskolben macht die Runde. Es ist orangener Mais.
"Für uns Sambier ist Mais das Grundnahrungsmittel. Ohne Mais hungern wir. Morgens gibt es Brei aus grobem Maismehl, mittags essen wir Nshima aus feinem Maismehl und zum Abendessen wieder Nshima."
Bridget Kapopo ist 51, Mutter von fünf Kindern und verwitwet. Die Verantwortung für den Hof trägt sie praktisch allein. Die Frauen, die mit ihr im Schatten sitzen, gehören wie sie zum Chikoka Women’s Club.
"Wir haben die Gruppe gegründet, um Ideen auszutauschen, außerdem fällt die schwere Arbeit zusammen viel leichter."
Die Frauen haben sich einen Gemüsegarten angelegt, nähen bunten Decken und kochen Marmelade für den Verkauf. Regelmäßig schickt die sambische Regierung landwirtschaftliche Berater auf die Dörfer, auch hierher. Die Berater haben den Frauen ein kleines Päckchen Saatgut für den orangenen Mais gegeben. Noch vor der offiziellen Freigabe. Kapopo:
"Wir haben gleich gesagt: das probieren wir. Die Berater sagen, dass darin viel Vitamin A ist. Also genau dasselbe, was unsere Kinder als Tabletten in der Klinik bekommen bis sie fünf Jahre alt sind. Wir wissen, dass das für gute Augen und das Immunsystem wichtig ist."
Warum pflanzen die Frauen nicht mehr Gemüse an, Karotten zum Beispiel, die auch viel Vitamin A enthalten würden – genau wie der neue Mais?
"Wir pflanzen Karotten und Gemüse an, aber nicht so viel. Mais ist leicht anzubauen, man sät, erntet und hat ein ganzes Jahr lang davon zu essen. Karotten kann man nicht gut lagern, also muss man sie alle paar Wochen neu pflanzen. Das kann keine von uns leisten."
Die Bauern aus der Nachbarschaft, erzählt Kapopo, fragen, wo die Gruppe das Saatgut her hat und wo man es für die nächste Saison bekommen kann. Genau darauf hatten die Regierungsberater gehofft. Sie wollen, dass sich die Nachricht von dem neuen Mais verbreitet und so die Nachfrage nach Saatgut fast von selbst entsteht.
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO haben in Afrika etwa ein Drittel aller Kinder unter fünf Jahren spürbaren Vitamin A-Mangel, weltweit etwa jedes vierte Kind unter fünf. Die Zahlen dazu sind bis heute nicht eindeutig, auch weil die Messmethoden zum Teil immer noch umstritten, teuer oder sogar widersprüchlich sind. Noch häufiger ist Eisenmangel. Auch hier fehlt eine einheitliche Messmethode und es gibt selbst von der WHO wieder nur eine Schätzung: jedem zweiten Vorschulkind und jeder zweiten schwangeren Frau in Entwicklungsländern fehlt es demnach an Eisen. Der dritte Mangelkandidat ist Zink. Hier sind die Zahlen noch dünner gesät, erst seit 2007 gibt es eine aussagekräftige Methode, um den Zinkstatus eines Menschen zu erfassen. Experten schätzen, dass Zinkmangel sogar mehr Menschen betreffen könnte als der Mangel an Eisen oder Vitamin A. Zusammen genommen beeinträchtigt versteckter Hunger mehr Menschen als der ganz normale, offensichtliche Hunger aus Mangel an Kalorien. Die Schätzungen gehen bis zu drei Milliarden Menschen, also fast der Hälfte aller Menschen auf der Erde, und zwar in Entwicklungsländern wie in Industriestaaten. In beiden Fällen gilt: es werden viele, teils zu viele Kalorien konsumiert, ob als Kohlenhydrat oder als Eiweiß.
Mikronährstoffe dagegen fallen unter den Tisch. Viele Regierungen versuchen seit gut zehn Jahren das Problem mit Tabletten zu lösen. Das tun sie – wie von der WHO empfohlen – gezielt für die Bevölkerungsschichten, die am stärksten betroffen sind. Die sambische Regierung verteilt zweimal jährlich Vitamin-A-Tabletten an schwangere Frauen und an Kinder unter fünf Jahren. Außerdem schreibt sie gesetzlich vor, dass bei der Verarbeitung von raffiniertem Zucker Vitamin A zugegeben wird. Studien belegen, dass all diese Maßnahmen durchaus einen positiven Effekt haben. Doch der Mangel in der Ernährung wird nicht behoben und es bleibt immer das Risiko, dass die Menschen zu viel Vitamin A abbekommen. An der Wurzel gepackt wäre das Problem erst, wenn in der täglichen Nahrung alles drin wäre, was der Mensch braucht.
Können Pflanzen wie der orangene Mais das Problem vielleicht besser lösen? Zwei Studien laufen in diesen Wochen in Sambia an, um diese Frage zu klären. Studie 1 von der Universität Wisconsin prüft detailliert, ob die Maiskarotinoide vom Körper aufgenommen werden und wie sie den Vitamin-A-Haushalt verändern. Studie 2 konzentriert sich auf den leicht messbaren Vitamin-A-Spiegel im Blut und offensichtliche Mangelsymptome bei Kindern. Amanda Palmer von der John Hopkins Universität leitet diese Studie vor Ort.
"Wir werden einfach ausprobieren, was passiert, wenn Kinder den orangenen Mais täglich essen. Wir begleiten dafür 1250 Kinder in einer ländlichen Gegend sechs Monate lang; die einen bekommen den Mais, die anderen nicht. Davor und danach messen wir den Vitamin-A-Blutspiegel und untersuchen die Augen der Kinder auf Defekte, die für Vitamin-A-Mangel typisch sind. Wenn unser Ergebnis am Ende ist, dass der orangene Mais den Mangel lindert, dann könnte es tatsächlich sein, dass Politiker sich entscheiden und sagen: ja, diesen Mais sollten alle bekommen."
Viele Länder, nicht nur Sambia, sagt Palmer, würden lieber heute als morgen mit der Verteilung von Vitamin-A-Tabletten aufhören, einfach weil die Maßnahme Geld kostet.
"Aber das wäre ein Riesenfehler. Erst muss die Ernährungssituation besser werden, sonst kehrt der Mangel einfach zurück. Die Kindersterblichkeit würde wieder steigen, die Probleme mit den Augen würden zunehmen."
Mitte 2013 wollen Palmer und ihre Kollegen erste Ergebnisse vorlegen. Doch längst nicht jeder Fachmann ist von dem Konzept, das HarvestPlus verfolgt, überzeugt. Zu kurz gesprungen, zu einfach gedacht, sagt der Sozioökonom Pablo Eyzaguirre.
"Viele Gesundheitsprobleme kommen doch daher, dass unsere Ernährung verarmt und dass altes Wissen verloren geht. Man nimmt einfach hin, dass sich viele Menschen vor allem von Mais oder vor allem von Reis ernähren. Ich denke, es wäre besser, die Vielfalt der Lebensmittel zu fördern, statt sich mit der Monotonie abzufinden."
Eyzaguirre arbeitet am Forschungsinstitut Biodiversity International in Rom. In seinen Augen erinnert der Ansatz von HarvestPlus viel zu sehr an den umstrittenen Goldenen Reis. Dieser gentechnisch mit Betakarotin angereicherte Reis hatte Anfang der 1990er Jahre viel Kritik provoziert. Zu Recht findet Eyzaguirre:
"Das war sehr stark von der Technologie her gedacht. Anders ausgedrückt: Es gab die neue Möglichkeit, Gene von einer Pflanze in eine andere zu schleusen, also wollten die Forscher das auch anwenden. Die Befürworter behaupteten sogar, dass es keinen Reis gäbe, der viel Vitamin A enthält. Das war einfach falsch: In Nepal zum Beispiel gibt es viele alte Vitamin-A-reiche Sorten."
HarvestPlus kommt ohne Gentechnik aus, die Forscher nutzen die Vielfalt in den Saatgutbanken, um nahrhafte neue Sorten zu züchten. Trotzdem: Bis 2013 werden umgerechnet 132 Millionen Euro in das Projekt fließen, aus verschiedenen Geldtöpfen, unter anderem der Gates Foundation. Diese Mittel sähe Eyzaguirre lieber breiter investiert.
"Wir haben zum Beispiel in Kenia versucht, die traditionellen Gemüsesorten in die Supermärkte zu bringen. Das hatte bisher noch keiner gemacht. Jetzt gibt es Amaranth-Blätter und andere Blattgemüse in einigen Supermärkten tatsächlich zu kaufen, die sind gesund, passen in die Kultur und sie sind nicht teuer."
"My name is Erick boy, B, O, Y. ...Ich bin Mediziner, spezialisiert auf den Mangel an Mikronährstoffen."
Erick Boy sitzt am Abend in einer gepflegten Hotelbar. Es ist das Protea Hotel in Livingstone im Westen Sambias, kurz vor der Grenze zu Namibia und Simbabwe. Das Abendessen ist gerade vorbei, Boys Kollegen sitzen zusammen und diskutieren. HarvestPlus hat in diesem Jahr nicht nur das Maisforschertreffen nach Sambia verlegt, sondern auch das Treffen aller Mitarbeiter. Es geht um die Strategie für die nächsten Jahre, Erfolge und Fehler werden besprochen. Der Guatemalteke Boy ist der leitende Ernährungswissenschaftler der Initiative.
"Es ist natürlich richtig, dass die Menschen lernen sollten, was eine gute Ernährung überhaupt ist, auch der Rat, Gemüse zu essen, ist gut. Was wir bei HarvestPlus tun, ist nur ein Baustein in einem großen Puzzle. Wir denken aber, dass viele Menschen kaum die Möglichkeit haben, sich Gemüse, Milch, Eier oder andere gesunde Dinge zu besorgen. Für die ist unser Ansatz gedacht. Wir nehmen das Hauptnahrungsmittel und prüfen, ob man es verbessern kann. Wir gleichen aus, was die grüne Revolution in den 1960ern versäumt hat. Damals wollte man vor allem mehr Nahrung, mehr Kalorien. Das hat man geschafft. Jetzt kommt es darauf an, die Mikronährstoffe quasi nachzureichen."
Neben Boy sitzt Eliab Simpungwe.
"Ich bin Sambier und bin selbst in einem Dorf groß geworden. Ich weiß, was die Menschen auf dem Land zu essen haben. In mageren Zeiten gibt es nur noch Mais, dazu vielleicht ein bisschen Beilage, die konserviert wurde, indem man sie in der Sonne getrocknet hat. Da ist nicht mehr viel Nährwert übrig.""
Eliab Simpungwe leitet das Mais-Programm für Sambia. Es ist nicht leicht, sagt er, seine Landsleute, die seit Jahrzehnten ihren weißen oder gelben Mais gewohnt sind, von der Neuerung zu überzeugen. Schließlich geht es ums tägliche Brot.
"Die Leute müssen satt werden, darauf kommt es ihnen zuallererst an, sie brauchen Ernährungssicherheit. Von da aus gehen wir aber einen Schritt weiter."
"Sambias Regierung unterstützt die Idee, anders wäre das Engagement von HarvestPlus in dem Land gar nicht möglich. Im ganzen Land werden Demo-Felder mit orangenem Mais bepflanzt und Infotage für die Bauern organisiert. In anderen Ländern sind es andere Pflanzen, andere Nährstoffe, aber immer dasselbe Prinzip. Es braucht für die Intervention einen möglichst gut funktionierenden Markt und eine halbwegs stabile Regierung. Seit 2007 pflanzen Bauern in Uganda und Mosambik orangene Süßkartoffeln an, inzwischen sind es dort geschätzte 200 000.Haushalte, die die Ackerfrucht nutzen. In Nigeria wurden gerade vor einigen Wochen drei Sorten orangener Kassava offiziell freigegeben. Außerdem gibt es Pläne für Asien: In Indien soll es noch in diesem Jahr eisenreiche Perlhirsevarianten geben, 2013 dann zinkreichen Weizen für Indien und Pakistan und zinkreichen Reis für Indien und Bangladesch. Fehlt schließlich noch das Bohnenprogramm für Ruanda. Das Land selbst betreibt seit Jahren ein kompetentes Forschungsinstitut für Bohnenzucht, die Pflanze ist aus der Ernährung der Menschen nicht wegzudenken.
"Jeder isst Bohnen. Wir sagen zu Bohnen auch 'Fleisch des Ruanders'. Sie sind unsere Eiweißlieferanten. Wer keine Bohnen gegessen hat, heißt es bei uns, hat eigentlich gar nicht gegessen."
Das sagt Lister Katsvairo. Er leitet das nationale Programm für Ruanda. Beim Nährstofftest hatte sich zu Beginn der Arbeit von HarvestPlus gezeigt, dass sich der Eisengehalt bei Bohnen steigern lassen müsste. Vier neue Sorten sind nun schon auf dem Markt, diesen Juni folgen weitere vier. Wie beim Mais müssen sich die neuen Bohnen auf einem differenzierten Saatgutmarkt behaupten.
"Es gibt ungefähr 120 Bohnensorten, keine davon hat mehr als acht Prozent Marktanteil."
Für die Züchter heißt das, sie müssen liefern, was die Bauern wollen, denn die haben die Wahl. Auf dem flachen Land, erzählt Katsvairo, sind rote Bohnen gefragt, in der Stadt eher helle Sorten. Außerdem setzen sich Kletterbohnen immer mehr gegen Buschbohnen durch, sie bringen auf der gleichen Fläche den vierfachen Ertrag. Die neuen Sorten, sagt Katsvairo müssen mindestens so gut sein, wie die, die schon auf dem Markt sind. Nur hohe Eisenwerte überzeugen keinen Bauern.
"Die hohen Eisenwerte sind ja nicht sichtbar, also müssen wir andere Eigenschaften in unseren Bohnen haben, die ein normaler Bauer selbst sehen kann."
In vielen Ländern ist HarvestPlus an genau diesem Punkt: Die Forscher treten zum Test an, ob ihre Idee für die Wirklichkeit taugt. Howarth Bouis:
"Wir hoffen, dass irgendwann Sorten, die neu auf den Markt kommen, wie selbstverständlich hohe Werte für Zink, Vitamin A oder Eisen haben. Worauf es jetzt aber ankommt ist, dass wir mit dem Mais in Sambia, mit den Bohnen in Ruanda oder mit zinkreichem Reis in Bangladesch wirklich sichtbare Erfolge erzielen."
Der Ökonom stellt sich gerne vor, dass vielleicht schon in 20 Jahren sambische Kinder verblüfft reagieren, wenn sie hören, dass Mais einmal weiß und nicht orange gewesen sein soll.
Hinweis: Dies ist der dritte Teil einer fünfteiligen Serie über die zukünftige Ernährung der Menschheit. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Übersichtsseite.