Was verdienen Sie?
Ich habe eine 50-Prozent-Stelle, die bei 1.700 Euro brutto liegt. Das ist aber relativ neu. Ich habe mein Diplom vor fünf Jahren gemacht und dazwischen alles und nichts verdient. Das Oberste ist ein Tagessatz von 500, 600 Euro gewesen. Das Unterste ist für eine Arbeit, die drei, vier Wochen dauert, 120 Euro.
Was war beim Berufseinstieg anders als erwartet?
Nach dem Diplom bin ich erst mal Freelancer geworden und ich habe die Auftragslage deutlich überschätzt. Ich habe gedacht, da kommt deutlich mehr. Da ist sehr viel Selbstverwaltung dahinter.
Was an Ihrem Job macht Spaß?
Ich werde dafür bezahlt, dass ich mir Spiele ausdenke. Ich meine, geiler geht es doch eigentlich nicht. Die Kunden vertrauen einem, und man kann eigentlich walten, wie man möchte. Das ist das, worauf man Bock hat.
Was an Ihrem Job nervt manchmal?
Die Kundenwünsche, wenn man genau weiß, es ist falsch, aber der Kunde wünscht es sich trotzdem. Das ist so häufig. Das sind die frustrierenden Momente. Bei der Selbstständigkeit ist das natürlich auch so gegeben, aber es kommt noch ein anderer Aspekt hinzu. Es gibt Kunden, die definitiv einfach nicht zahlen. Ich hatte drei Monate in Folge, in denen ich nichts auf mein Konto bekommen habe und dann auf einen Schlag hatte ich dann 9.000 Euro auf dem Konto. Die Zinsen, die die Kunden bekommen haben von der Bank, sind gleichzeitig die Mahngebühren, die ich von meiner Versicherung bekommen habe. Oder weil mein Stromanbieter Geld wollte. Weil das und jenes Geld wollte.
Wurden Sie für den Joballtag gut ausgebildet?
Das auf jeden Fall, das kann ich schon so sagen. Ich sage immer wieder, dass mein Arbeitsalltag eigentlich genau so ist wie das Studium, bloß, dass ich dafür bezahlt werde.
Und sonst so?
Ich habe keine Ahnung, ob meine Rente gesichert ist, dadurch, dass ich jetzt ungefähr sechs Jahre Freelancer-Dasein habe und eine private Rentenvorsorge machen musste und nie irgendwo eingezahlt habe. Ich würde es aber genauso wieder tun. Ich traue mir kein anderes Arbeiten zu. Das ist ganz komisch. Ich bin es gewohnt, dass meine Arbeit daraus besteht, dass ich mir überlege, wann ich aufstehe und wann ich eine Deadline zu erfüllen habe. Ich könnte gar keine Stunden aufschreiben. Das ist mir total fremd und merkwürdig. Mal gucken, was die Zukunft bringt.