Tschaikowsky nannte die "Pathétique" sein persönlichstes Werk. Schon von den Zeitgenossen wurde die neun Tage vor seinem Tod uraufgeführte Sinfonie als Requiem bezeichnet. Besonders die ungewöhnliche Anordnung der Sätze mit dem langsam verdämmernden Schluss verblüffte die Zuhörer und führte zur Mythenbildung, dieses Finale spiegele Tschaikowskys Todessehnsucht. Als Sergej Prokofjew sein zweites Klavierkonzert in der Nähe von St. Petersburg uraufführte, war das russische Zarenreich bereits dem Untergang geweiht, die Moderne hatte auch in der Musik ihren Siegeszug angetreten. Bei Prokofjew kommen romantische Gefühle nur noch passagenweise vor, die expressionistisch zerklüftete Tonsprache verstörte die ersten Zuhörer und forderte auch von der Solistin des Konzerts im Dresdner Kulturpalast, Anna Vinnitskaya, Virtuosität und einen kraftvollen Zugriff.
Sergej Prokofjew
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 g-Moll, op. 16
Peter Tschaikowsky
Sinfonie Nr. 6 h-Moll, op. 74 "Pathétique"
Anna Vinnitskaya, Klavier
Dresdner Philharmonie
Leitung: Marek Janowski
Aufnahme vom 7.12.2019 aus dem Kulturpalast Dresden
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 g-Moll, op. 16
Peter Tschaikowsky
Sinfonie Nr. 6 h-Moll, op. 74 "Pathétique"
Anna Vinnitskaya, Klavier
Dresdner Philharmonie
Leitung: Marek Janowski
Aufnahme vom 7.12.2019 aus dem Kulturpalast Dresden