Archiv


Maria Winckelmann Kirch

Im 17. Jahrhundert war es für Frauen völlig unmöglich, offiziell eine Position als Astronomin zu bekleiden. Maria Winckelmann Kirch wurde trotzdem eine erfolgreiche Wissenschaftlerin - wenngleich ihr der ganz große Ruhm ihres Geschlechts wegen versagt blieb.

Von Dirk Lorenzen |
    Maria Winckelmann wurde 1670 in Panitzsch bei Leipzig geboren. Sie heiratete den Astronomen Gottfried Kirch. Beide berechneten Mond- und Planetentafeln und gaben Himmelskalender heraus. Im Jahr 1700 zog das Paar nach Berlin, wo Gottfried Kirch eine Stelle an der neuen Sternwarte erhalten hatte. Offiziell war Maria seine Assistentin - aber sie war eher ebenbürtige Kollegin.

    Im Jahr 1702 entdeckte sie als erste Frau einen Kometen - allerdings wurde dieser Fund offiziell ihrem Mann zugeschrieben. Sie forschte viel über Sonnenflecken, Polarlichter und die große Konjunktion von Jupiter und Saturn im Jahr 1712.

    Als Gottfried Kirch 1710 starb, versuchte Maria Winckelmann Kirch seine Stellung als Astronom und Kalenderherausgeber der Preußischen Akademie der Wissenschaften zu übernehmen. Doch sie traf auf erbitterten Widerstand und wurde trotz ihrer fachlichen Qualifikation abgelehnt. Der statt ihrer berufene Mann scheiterte kläglich. Nach seinem Tod wurde einer der Söhne von Maria und Gottfried Kirch Direktor der Berliner Sternwarte.

    Doch die Kritik an der prominenten Rolle der Mutter verstummte nicht. Schließlich musste Maria Winckelmann Kirch sogar ihr Wohnhaus auf dem Sternwartengelände räumen. 1720 ist sie im Alter von nur 50 Jahren in Berlin gestorben.

    Maria Winckelmann Kirch

    Leben und Werk von Maria Winckelmann Kirch

    Maria Winckelmann Kirch und anderen Frauen in der Wissenschaftsgeschichte