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Markus Gabriel: "Der Sinn des Denkens"
Popkultur schärft die Sinne

Alle Sinne, auch das Denken, könnten kultiviert werden, schreibt der Philosoph Markus Gabriel in seinem neuen Buch. Er propagiert dabei die popkulturellen Errungenschaften von Fernsehserien wie etwa "Westworld": Sie seien momentan die avancierteste Form der Darstellung der Wahrheit über uns, sagte er im Dlf.

Markus Gabriel im Corsogespräch mit Susanne Luerweg |
    "Wir können unsere Sinne kultivieren, auch das Denken", so der Philosoph Markus Gabriel im Dlf. "Man kann Pech haben und im Denken blind sein wie Donald Trump, das nennen wir dann Dummheit", sagt der Autor des Buches "Der Sinn des Denkens".
    In seinem Werk propagiert er die popkulturellen Errungenschaften so prominenter Fernsehserien wie "Westworld".
    Populäre Denkanstöße
    "Fernsehserien sind momentan die avancierteste Form der Darstellung der Wahrheit über uns", erklärte der Philosoph im Gespräch mit dem Dlf.
    Fernsehserien oder Kunstwerke, wenn man sie nur richtig interpretiere, seien keine bloßen Einbildungen und Verzerrungen der Wirklichkeit, sondern geben uns im Medium einer Erzählung oder popkulturellen Darstellung die Wahrheit über uns selber wieder, so Gabriel. "'Westworld' hat die Opern Wagners an Reichweite längst übertroffen", sagt Markus Gabriel, der derzeit an der Sorbonne in Paris lehrt.
    Mastermind Mensch
    Gabriel hält die Gefahren der künstlichen Intelligenz für überschaubar, denn niemals, so der Philosoph, wird es Roboter geben, die wir nicht von Menschen unterscheiden könnten. "Wenn man denkt sein Iphone würde die Welt plötzlich an Intelligenz übertreffen, dann hat man das Gefühl man hat Gott in der Tasche", sagte der 38-Jährige im Dlf.
    Gabriel plädiert dafür, genauer zu denken, das Denken wieder zu schärfen und es als Sinn zu begreifen.
    Wir haben noch länger mit Markus Gabriel gesprochen - hören Sie hier die Langfassung des Corsogesprächs
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.