"Manchmal habe ich den Eindruck, wenn ich dort bin, der kann morgen wieder anfangen", ergänzte der Historiker. Das Land sei sozial total verelendet, es gebe ungeheuer reich gewordene Kriegsgewinnler, aber die Masse des Volkes lebe in großer Armut.
Fink, Autor des Buches "Srebrenica - Chronologie eines Völkermords", sagte zum Massaker vor 20 Jahren: "Die bosnische Armee war damit beschäftigt, die Hauptstadt Sarajevo zu befreien, sie versuchten es". Sie sei aber kläglich gescheitert. Srebrenica habe ja auf dem bosnisch-serbischen Territorium gelegen und sei schwer zu kontrollieren gewesen.
Jugoslawien habe sich in den 1980ern in einer fürchterlichen Wirtschaftskrise befunden, die letztendlich zur Auflösung des Staates geführt habe. "Es ging um die Verteilung der Konkursmasse eines Staates". Der Völkerhass sei geschürt worden, sagte Fink.
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