Immer mehr diffundiere Medienmacht von sozialen Netzwerken in die reale Medienwelt, sagte der Tübinger Medien-Wissenschaftler. Die vernetzten Vielen seien dabei, zu einer fünften Gewalt im Staate zu werden.
Kennzeichnend für Shitstorms seien eine systematische Asymmetrie zwischen Anlass und Wirkung und ein Nebeneinander von Schwarmdummheit und Schwarmintelligenz, von vernichtender Hysterie und berechtigter Kritik.
Doch Pörksen sieht auch entscheidende negative Effekte der wachsenden Macht sozialer Netzwerke. Denn zugleich entstehe der Typus eines Angst-Politikers, der sich angesichts medialer Dauerbelichtung hinter einer Inszenierungsfassade verberge. Auch müssen Medienethik Bestandteil der Allgemeinbildung werden.
Das Interview mit Bernhard Pörksen können Sie mindestens fünf Monate in unserem Audio-Angebot nachhören.