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Masse und Macht im Internet
"Die vernetzten Vielen werden zur fünften Gewalt"

Höchst aufschlussreich seien Shitstorms, meint der Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen. Denn im zumeist anonymen Sturm der Entrüstung offenbare sich das Nervenkostüm gesellschaftlicher Gruppen. Und: Ex negativo finde hier eine Wertedebatte statt, so Pörksen im DLF.

Bernhard Pörksen im Gespräch mit Burkhard Müller-Ulrich |
    Bernhard Pörksen, Professor für Medienwissenschaft
    Der Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen (picture alliance / ZB - Karlheinz Schindler)
    Immer mehr diffundiere Medienmacht von sozialen Netzwerken in die reale Medienwelt, sagte der Tübinger Medien-Wissenschaftler. Die vernetzten Vielen seien dabei, zu einer fünften Gewalt im Staate zu werden.
    Kennzeichnend für Shitstorms seien eine systematische Asymmetrie zwischen Anlass und Wirkung und ein Nebeneinander von Schwarmdummheit und Schwarmintelligenz, von vernichtender Hysterie und berechtigter Kritik.
    Doch Pörksen sieht auch entscheidende negative Effekte der wachsenden Macht sozialer Netzwerke. Denn zugleich entstehe der Typus eines Angst-Politikers, der sich angesichts medialer Dauerbelichtung hinter einer Inszenierungsfassade verberge. Auch müssen Medienethik Bestandteil der Allgemeinbildung werden.

    Das Interview mit Bernhard Pörksen können Sie mindestens fünf Monate in unserem Audio-Angebot nachhören.