UNO-Menschenrechtskommissar Türk erklärte in Genf, das Grab befinde sich in der Nähe der Stadt El-Geneina. Laut glaubwürdigen Berichten habe die sudanesische RSF-Miliz gemeinsam mit verbündeten arabischen Gruppen ein Massaker verübt. Bei vielen der Toten handele es sich um Angehörige der nicht-arabischen Volksgruppe der Massalit. Türk fügte hinzu, Bewohner der Region seien von der RSF anschließend gezwungen worden, das Massengrab auszuheben. Er verurteilte die Tat aufs Schärfste. Gestern hatte bereits die Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" von einem Massaker der RSF an Angehörigen der Massalit berichtet und Ermittlungen des Internationalen Gerichtshofs in Den Haag gefordert.
Die RSF-Miliz kämpft seit Mitte April gegen die reguläre sudanesische Armee von Militärmachthaber al-Burhan. Vor allem aus Darfur gibt es seitdem immer wieder Berichte über Gräueltaten gegen die Zivilbevölkerung. Die Region im Westen des Landes ist ohnehin bereits seit Jahrzehnten von teils ethnischer Gewalt geprägt.
Diese Nachricht wurde am 13.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.