Pandemie
Massensterben von Seeigeln weitet sich aus

Immer mehr Seeigel-Bestände in den Weltmeeren werden durch einen Parasiten vernichtet. Vor zwei Jahren waren Seeigel vor den Kleinen Antillen betroffen, danach Bestände in der Karibik, im Mittelmeer und im Roten Meer. Inzwischen ist die Erkrankung auch bei Seeigeln im Indischen Ozean nachzuweisen.

    Ein Infizierter Seeigel auf der Insel La Réunion. Das eigentliche dunkle, runde Tier ist zwischen seinen Stacheln weiß beflockt.
    Ein infizierter Seeigel auf der Insel La Réunion. (Jean-Pascal Quod / dpa / Jean-Pascal Quod)
    Nach Schätzungen sind seit Ende 2022 der größte Teil der Populationen betroffener Seeigel-Arten im Roten Meer sowie hunderttausende Seeigel weltweit vernichtet worden. Forscher der Universität Tel Aviv identifizierten nun den Erreger, der die Tiere befällt: ein Wimperntierchen. Der Parasit lässt die Seeigel innerhalb von zwei Tagen zur gewebslosen Hülle werden.
    Der tödliche Erreger wird nach Angaben der Experten über das Wasser übertragen und kann in kürzester Zeit große Gebiete befallen. Wie Daten aus dem Roten Meer zeigen, breitet sich die Seuche entlang menschlicher Transportwege aus.
    Das Seeigelsterben stellt nach Angaben von Experten eine Bedrohung für Korallenriffe weltweit dar. Die Tiere fressen Algen, die sonst Korallen überwuchern und abtöten würden. Bisher gibt es keine Möglichkeit, infizierten Seeigeln zu helfen. Die Forscher fordern, Seeigel zu züchten, um später wieder gesunde Tiere in die Natur entlassen zu können.
    Diese Nachricht wurde am 26.05.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.