Die Maul und Klauenseuche ist eine ständige Bedrohung für die Viehzucht. Zurzeit kämpfen zum Beispiel Japan und Südkorea mit Ausbrüchen und in Bulgarien kursiert der Erreger in Wildtieren und verursacht schmerzhafte Wunden an Schleimhäuten und Beinen. Das Maul-und-Klauenseuche-Virus ist hochinfektiös, wenn die Krankheit bei einem Tier auftritt sind schnell der ganze Bestand und dann die Nachbarhöfe betroffen. Die wirksamste Gegenmaßnahme ist das vorsorgliche Töten aller Rinder in den infizierten Ställen. Professor Kerstin Müller von der Klinik für Klauentiere der Freien Universität Berlin hat in den Niederlanden selbst einen Ausbruch miterlebt.
"Wir haben gelernt, dass das das nicht einfach mit dem Keulen der Tiere getan ist, sondern dass die ganz erhebliche Konsequenzen auch für die Gesellschaft hat. Denn es ist auch ein emotionaler Faktor damit verbunden. Die Einschränkungen im Tierverkehr und im Personenverkehr haben erhebliche soziale Konsequenzen."
Grund genug, nach besseren Strategien gegen die Maul und Klauenseuche zu suchen. Dafür ist exaktes Wissen entscheidend, doch daran mangelt es. Eine wichtige Frage lautet: ab wann ist ein infiziertes Rind eigentlich selbst ansteckend? Basierend auf der Virenmenge in Speichel und Blut, dachte man, dass der Erreger schon recht früh im Verlauf der Infektion weitergegeben werden kann. Jetzt hat Dr. Bryan Charleston die infektiöse Phase in einem Hochsicherheitsstall am englischen Pirbright Laboratorium direkt beobachtet. Dazu stelle er gesunde Rinder jeweils für einige Zeit zu infizierten Tieren in die Box. In den Experimenten wurde das Virus erst vergleichsweise spät weitergegeben.
"Es ist unwahrscheinlich, dass die Tiere das Virus übertragen, bevor sie selbst Symptome entwickeln. Und die infektiöse Phase ist viel kürzer, als wir bisher gedacht hatten","
so Bryan Charleston im Science Podcast. Insgesamt blieben die Tiere für 1,7 Tage ansteckend, nur etwa halb so lang, wie vorher vermutet. Für die Übertragung des Erregers ist offenbar nicht allein die Virenmenge entscheidend, sondern auch die Gegenreaktionen des Rinderimmunsystems. Allerdings beruhen diese Schlussfolgerungen auf sehr kleinen Tierzahlen. Seltene Übertragungswege können dabei nicht beobachtet werden. Trotzdem sieht Bryan Charleston neue Möglichkeiten für den Umgang mit der Maul und Klauenseuche.
""Es gibt die Chance, infizierte Tiere zu erkennen, bevor sie Symptome zeigen. Wenn man sie dann tötet oder behandelt, könnte man die Ausbreitung auf andere Höfe stoppen."
Entscheidend ist, wie viele andere Tiere das erste kranke Rind ansteckt, so Kerstin Müller.
"Wenn dieser Wert unter eins ist, läuft sich diese Seuche tot. Und das kann man möglicherweise beeinflussen, zum Beispiel über eine Impfung vielleicht auch über neu zu entwickelnde Medikamente. Es wäre durchaus denkbar, dass man versucht, auf anderen Wegen diese Ausbreitung des Virus zu verhindern."
Bryan Charleston forscht zum Beispiel an einem Sensor, der die DNA des Maul und Klauenseuche Virus in der Stallluft erkennen kann. Wenn der einmal funktioniert, könnten die Bestände im Umkreis einer infizierten Herde überwacht werden. Sie vorsorglich zu töten, so wie es beim Ausbruch 2001 in England praktiziert wurde, wäre dann überflüssig. Das ist noch Zukunftsmusik, genauso wie eine wirksame Behandlung. Bei der Bekämpfung der Maul und Klauenseuche bleibt deshalb vorerst alles beim Alten. Das sagen Vertreter des Deutschen Referenzlabors für die Maul und Klauenseuche ebenso wie Kerstin Müller.
"Ich sehe da im Moment keine andere Möglichkeit als diese Tiere umgehend zu in diesem Falle zu euthanasieren und zu begrenzen, dass sich die Erkrankung über den Betrieb hinaus ausbreitet."
Und auch in Zukunft wird es darauf ankommen, die Maul und Klauenseuche schnell zu erkennen und dann konsequent zu handeln.
"Wir haben gelernt, dass das das nicht einfach mit dem Keulen der Tiere getan ist, sondern dass die ganz erhebliche Konsequenzen auch für die Gesellschaft hat. Denn es ist auch ein emotionaler Faktor damit verbunden. Die Einschränkungen im Tierverkehr und im Personenverkehr haben erhebliche soziale Konsequenzen."
Grund genug, nach besseren Strategien gegen die Maul und Klauenseuche zu suchen. Dafür ist exaktes Wissen entscheidend, doch daran mangelt es. Eine wichtige Frage lautet: ab wann ist ein infiziertes Rind eigentlich selbst ansteckend? Basierend auf der Virenmenge in Speichel und Blut, dachte man, dass der Erreger schon recht früh im Verlauf der Infektion weitergegeben werden kann. Jetzt hat Dr. Bryan Charleston die infektiöse Phase in einem Hochsicherheitsstall am englischen Pirbright Laboratorium direkt beobachtet. Dazu stelle er gesunde Rinder jeweils für einige Zeit zu infizierten Tieren in die Box. In den Experimenten wurde das Virus erst vergleichsweise spät weitergegeben.
"Es ist unwahrscheinlich, dass die Tiere das Virus übertragen, bevor sie selbst Symptome entwickeln. Und die infektiöse Phase ist viel kürzer, als wir bisher gedacht hatten","
so Bryan Charleston im Science Podcast. Insgesamt blieben die Tiere für 1,7 Tage ansteckend, nur etwa halb so lang, wie vorher vermutet. Für die Übertragung des Erregers ist offenbar nicht allein die Virenmenge entscheidend, sondern auch die Gegenreaktionen des Rinderimmunsystems. Allerdings beruhen diese Schlussfolgerungen auf sehr kleinen Tierzahlen. Seltene Übertragungswege können dabei nicht beobachtet werden. Trotzdem sieht Bryan Charleston neue Möglichkeiten für den Umgang mit der Maul und Klauenseuche.
""Es gibt die Chance, infizierte Tiere zu erkennen, bevor sie Symptome zeigen. Wenn man sie dann tötet oder behandelt, könnte man die Ausbreitung auf andere Höfe stoppen."
Entscheidend ist, wie viele andere Tiere das erste kranke Rind ansteckt, so Kerstin Müller.
"Wenn dieser Wert unter eins ist, läuft sich diese Seuche tot. Und das kann man möglicherweise beeinflussen, zum Beispiel über eine Impfung vielleicht auch über neu zu entwickelnde Medikamente. Es wäre durchaus denkbar, dass man versucht, auf anderen Wegen diese Ausbreitung des Virus zu verhindern."
Bryan Charleston forscht zum Beispiel an einem Sensor, der die DNA des Maul und Klauenseuche Virus in der Stallluft erkennen kann. Wenn der einmal funktioniert, könnten die Bestände im Umkreis einer infizierten Herde überwacht werden. Sie vorsorglich zu töten, so wie es beim Ausbruch 2001 in England praktiziert wurde, wäre dann überflüssig. Das ist noch Zukunftsmusik, genauso wie eine wirksame Behandlung. Bei der Bekämpfung der Maul und Klauenseuche bleibt deshalb vorerst alles beim Alten. Das sagen Vertreter des Deutschen Referenzlabors für die Maul und Klauenseuche ebenso wie Kerstin Müller.
"Ich sehe da im Moment keine andere Möglichkeit als diese Tiere umgehend zu in diesem Falle zu euthanasieren und zu begrenzen, dass sich die Erkrankung über den Betrieb hinaus ausbreitet."
Und auch in Zukunft wird es darauf ankommen, die Maul und Klauenseuche schnell zu erkennen und dann konsequent zu handeln.