Im Zentrum unserer Milchstraße befindet sich ein Schwarzes Loch, das vier Millionen Mal soviel Masse hat wie die Sonne. Für diese Entdeckung bekommen die Amerikanerin Andrea Ghez und der Garchinger Astronom Reinhard Genzel den Physik-Nobelpreis.
Damit die Anziehungskraft so stark ist, dass nichts – nicht einmal Licht – entkommen kann, muss die Materie extrem dicht gepackt sein. Schwarze Löcher sind daher erstaunlich klein, jedenfalls nach astronomischen Maßstäben.
Das Schwarze Loch im Zentrum der Milchstraße kommt auf etwa 25 Millionen Kilometer Durchmesser. An der Position der Sonne würde es nicht einmal bis zur Bahn Merkurs reichen.
Gemessen an unserer Milchstraße mit mehr als 100.000 Lichtjahren Durchmesser ist das Schwarze Loch in der Mitte lächerlich klein. Stellt man sich die Milchstraße so groß wie Deutschland vor, hätte das Schwarze Loch gerade mal die Ausdehnung eines feinen Sandkorns.
Selbst die größten bekannten Schwarzen Löcher mit einigen Milliarden Sonnenmassen wären auf Deutschland bezogen bestenfalls so groß wie eine Mandarine.
Dennoch gelten Schwarze Löcher meist als Keimzellen der großen Galaxien. Allerdings ist bis heute bestenfalls sehr grob verstanden, wie Galaxien entstehen und sich entwickeln. Zudem lässt sich kaum erklären, wie Schwarze Löcher mit Millionen Sonnenmassen schon ein bis zwei Milliarden Jahre nach dem Urknall existieren konnten.
Die kleinen Schwarzen Löcher bleiben – trotz Nobelpreis – für die Astronominnen und Astronomen ein ganz großes Rätsel.