Die russischen Streitkräfte hätten mit jeweils mehr als hundert Raketen und Drohnen angegriffen, erklärt der Kommandeur der ukrainischen Luftwaffe, Oleschtschuk, auf Telegram. 102 der insgesamt 127 russischen Raketen seien abgefangen und zerstört worden sowie 99 von 109 Drohnen. Dieser kombinierte Angriff sei "der größte Luftangriff" gewesen.
Russisches Militär: ukrainische Infrastruktur angegriffen
Der ukrainische Präsident Selenskyj erklärte, es habe sich um eine kombinierte Militäraktion gehandelt, bei der von Russland Raketen verschiedenen Typs sowie Schahed-Drohnen iranischer Bauart eingesetzt worden seien. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau betonte, es habe sich um Schläge gegen die ukrainische Infrastruktur gehandelt. Alle anvisierten Ziele seien getroffen worden.
In der gesamten Ukraine war am Vormittag Luftalarm ausgelöst worden. Regierungschef Schmyhal teilte in Onlinediensten mit, Russland habe 15 Regionen der Ukraine angegriffen. Dabei wurden den Angaben zufolge mindestens vier Menschen getötet. In der Hauptstadt Kiew fiel laut Bürgermeister Klitschko in mehreren Stadtteilen der Strom aus. Auch die Wasserversorgung war unterbrochen.
Belarus zieht Truppen in Grenzregion zusammen
Gestern hatte das ukrainische Außenministerium gemeldet, dass Belarus Truppen an der Grenze zur Ukraine zusammenzieht. So seien neue Einheiten mit Panzern, Artillerie und Flugabwehr in der Region Gomel stationiert worden. Die Regierung in Minsk ist mit Russland verbündet. Der belarussische Machthaber Lukaschenko hatte angekündigt, die Truppen zu verstärken, da die Ukraine ihrerseits zusätzliches Militär an die Grenze verlegt habe. Das ukrainische Außenministerium rief die Regierung in Minsk auf, unter dem Druck Russlands keine - so wörtlich - "tragischen Fehler" zu begehen. Kiew plane keine feindlichen Aktionen gegen das belarussische Volk.
Diese Nachricht wurde am 26.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.