Seit einigen Jahren untersucht die Journalistenorganisation "Reporter ohne Grenzen" weltweit die Besitzverhältnisse von Massenmedien. Dabei richtet sich der kritische Blick vor allem auf Länder, in denen Medienbesitz und damit verbundene Meinungsmacht in den Händen weniger einflussreicher Personen liegen.
"Meinungsmacht garantiert Einfluss", heißt es von "Reporter ohne Grenzen" anlässlich der jüngsten Ausgabe des Media Ownership Monitors, in der Medienlandschaft in Albanien, Ghana, Marokko und Serbien untersucht wurde. "Medienkonzentration muss nicht automatisch schlecht sein, sondern entscheidend ist immer das Geschäftsmodell oder auch die Motivation, die hinter Medienbesitz steckt, sagte Projektleiter Olaf Steenfadt im Deutschlandfunk. Als Beispiel nannte er Schweden, wo es eine hohe Konzentration, aber auch eine große Meinungsvielfalt gebe.
Freie Presse mit wenig Vielfalt
Eine umgekehrte Situation zeige sich beim Blick auf Ghana, das für den aktuellen Media Ownership Monitor untersucht wurde. Dort habe man festgestellt, dass, "obwohl die Presse frei arbeiten kann, die Medien doch sehr stark gleichgeschaltet sind".
Steenfadt, der selbst als in verschiedenen Funktionen für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland tätig war, betonte im Medienmagazin @mediasres, dass er die Untersuchung gerne auch auf Länder wie Deutschland oder Frankreich ausweiten würde. Das Projekt sei derzeit aber beschränkt auf Entwicklungsländer, da es aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung unterstützt werde.
Ziel der Transparenz
Der Media Ownership Monitor bietet ein standardisiertes Recherche- und Publikationsinstrument, mit dem Transparenz geschaffen werden soll. Informationen über die Medienkonzentration in den Bereichen TV, Radio, Print und Online können in Online-Datenbanken von "Reporter ohne Grenzen" abgerufen werden.