Archiv

@mediasres im Dialog
Gewalt in sozialen Netzwerken - Müssen Manager haften?

Australien will ein Gesetz erlassen, das Online-Plattformen stärker in die Haftung nimmt. Löschen sie Gewaltmaterial nicht schnellstmöglich, müssen Manager Haftstrafen befürchten. In unserer Sendung haben wir unsere Hörerinnen und Hörer gefragt, wie sie das finden.

Am Mikrofon Bettina Köster |
Ein Jugendlicher spielt am Laptop Counterstrike, auf dem Bildschirm ist ein getöteter Feind zu sehen.
In Australien soll die Verbreitung von „abscheulichem Gewaltmaterial“ bestraft werden - hier symbolisch dargestellt mit einem Bild aus Counterstrike. (imago stock&people)
Der live im Internet bei Facebook übertragene Anschlag von Christchurch in Neuseeland hat die Kritik an gewaltverherrlichenden Inhalten in den sozialen Netzwerken neu angekurbelt. Schon kurz nach der Tat und in den Tagen danach waren Mitarbeiter von Facebook bemüht, die Bilder wieder aus dem Netz zu bekommen. Alleine in den ersten 24 Stunden hat Facebook nach eigenen Angaben 1,5 Millionen Videos gelöscht. Doch auch bei Youtube und anderen Plattformen wurde der Film millionenfach geteilt und weitergeleitet.
Marc Zuckerberg, Gründer und Chef von Facebook, forderte inzwischen selber ein Eingreifen der Politik, um seine Macht und die anderer Internetgiganten wie Google und Co. zu beschränken. Ein solcher politischer Vorstoß kommt nun aus Australien. Das Land will künftig mit einem neuen Gesetz scharf gegen Darstellungen übertriebener Gewalt vorgehen. Dort sollen die Manager der Plattformen mit Haft und hohen Geldstrafen in die Verantwortung gezogen werden, wenn sie Gewaltdarstellungen wie beispielsweise nach dem Anschlag in Christchurch nicht unverzüglich von der Plattform nehmen.
Wir haben unsere Hörerinnen und Hörer gefragt:
Was halten Sie von einem so strengen Gesetz, wie es in Australien geplant ist? Sind Sie dafür oder dagegen? Und welche neuen Regeln fänden Sie gut in sozialen Netzwerken?