Das Thema sei zwar komplex, dennoch müssten Medien es "letzten Endes auf den Punkt bringen", erwartet Prinzing. "Zur Professionalisierung gehört dazu, dass man das durchaus runterbrechen und verständlich machen kann." Für Journalistinnen und Journalisten sei es wichtig, dass sie "ihre einordnende Funktion erfüllen".
Insgesamt beobachte sie "weiterhin eine sehr professionelle Berichterstattung, in der man nicht von Hysterie sprechen kann, sondern eigentlich eher von einer großen Unsicherheit, die wir alle teilen", so Prinzing. Wenn die Weltgesundheitsorganisation analog zur Pandemie von einer "Infodemie" spreche, beschreibe sie die Art und Weise, wie in sozialen Netzwerken mit dem Thema umgegangen würde.
Vorsicht vor Stereotypen und Desinformationen
Bei professionell arbeitenden Medien sehe sie "die Schwelle zur Sensationalisierung überschritten, wenn wenig Einordnung passiert und sehr stark mit Reizen und aufreizenden Bildern gearbeitet wird", sagte die Medienwissenschaftlerin.
Medien empfehle sie grundsätzlich Vorsicht bei ihrer Berichterstattung. Weder dürften Desinformationen verbreitet werden, noch "stereotype Diskriminierung" passieren. Als Beispiel nannte Prinzing den "Spiegel", der die Erkrankung als von Chinesinnen und Chinesen gemacht dargestellt habe.