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Medien und Demokratie
"Investigativer Journalismus braucht eine Kritikkultur"

Für eine Demokratie sei investigativer Journalismus unverzichtbar, sagte der Medienwissenschaftler Johannes Ludwig im Dlf. Sein Ziel sei die Verbesserung der Zustände in der Gesellschaft. Dafür brauche der investigative Journalismus aber auch die entsprechenden politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen.

Johannes Ludwig im Gespräch mit Michael Köhler |
    Zu sehen ist eine Collage mit jeweils einem Foto, das an die getöteten Journalisten Jan Kuciak und Daphne Caruana Galizia erinnert.
    Investigative Journalisten leben in einigen Ländern gefährlich: In der Slowakei wurde der Journalist Jan Kuciak ermordet, auf Malta die Journalistin Daphne Caruana Galizia (Dlf24-Collage (imago / Kamil Kosun; AFP/Matthew Mirabelli))
    Investigativer Journalismus sei von öffentlicher Relevanz und auch ein Barometer für den Zustand einer Gesellschaft, sagte der Publizist und Medienwissenschaftler Johannes Ludwig. Der Gedanke dahinter sei, dass Menschen erfahren sollten, was bei ihnen passiere. Der investigative Journalismus sei dann ein Korrektiv, eine Art Frühwarnsystem.
    Damit das funktionieren könne, brauche es aber auch die entsprechenden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, sagte Ludwig. Denn der investigative Journalismus recherchiere oft gegen Widerstände, was die Betroffenen nicht mögen. In der Gesellschaft müsse diese Form der Kritik an Zuständen aber auch akzeptiert sein, dazu brauche es eine regelrechte Kritikkultur. In Deutschland gebe es eine vergleichsweise gute Situation. In einigen osteuropäischen Ländern herrschten aber traurige Zustände, wie die Ermordung des slowakischen Journalisten Jan Kuciak und seiner Verlobten und der tödliche Bombenanschlag auf eine Reporterin in Malta gezeigt hätten.