![Der Verleger Alfred Neven DuMont Der Verleger Alfred Neven DuMont](https://bilder.deutschlandfunk.de/FI/LE/_8/ab/FILE_8abf24ab67e49a6de9e63a2fda13d786/sw-jpg-102-768x432.jpg)
Alfred Neven DuMont, Urgestein der Kölner Zeitungslandschaft, galt als eine der letzten großen Verlegerpersönlichkeiten der deutschen Nachkriegszeit. "Der Gründungsherausgeber der rheinischen Boulevardzeitung 'Express' hat maßgeblich die Geschicke der Zeitungen, allen voran des 'Kölner Stadt-Anzeiger', beeinflusst", sagte der MDS-Aufsichtsratsvorsitzende Christian DuMont Schütte. "Der Verlust meines langjährigen Partners trifft mich schwer."
Neven DuMont wurde 1927 als Spross einer Kölner Verlegerdynastie geboren, deren Ursprünge bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen. 1953 trat er in den Verlag seines Vaters ein und übernahm die publizistische Leitung des "Kölner Stadt-Anzeigers", für den er seit 1960 auch als Herausgeber fungierte. Mitte der 1960er Jahre gründete DuMont die Kölner Boulevardzeitung "Express". Das sei sein größter verlegerischer Coup gewesen, meint DLF-Autorin Susanne Wankell in ihrem Nachruf.
Heute erscheinen auch die "Kölnische Rundschau", die "Berliner Zeitung", die "Mitteldeutsche Zeitung", die "Hamburger Morgenpost", die "Berliner Zeitung" und der "Berliner Kurier" in der MDS-Gruppe. Von 1970 an gehörte Alfred Neven DuMont auch dem Präsidium des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger an.
Neven DuMont heiratete 1966 Hedwig von Auersperg. Ihr ältester Sohn Markus, ein Künstler, starb 1995. Die jüngeren Kinder sind Isabella (47) und Konstantin (45). Konstantin hatte sich nach internen Querelen aus dem Unternehmen zurückgezogen.
Der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters (SPD) erinnerte daran, dass DuMont vor allem der deutsch-israelische Dialog am Herzen gelegen habe. Mit seinem Tod verliere Köln "einen großen Sohn". DuMont war Ehrenbürger Kölns.