Nur ein Pfund legte der russische Milliardär Alexander Lebedew für die britische Qualitätszeitung The Independent und ihre Sonntagsausgabe auf den Tisch. Genau so viel, wie ein einziges Exemplar des Independent am Kiosk kostet. Und dem nicht genug: der bisherige Besitzer, "Independent News & Media" bot dem Oligarchen zusätzlich neuneinviertel Millionen Pfund an, um ihm den Deal zu versüßen.
Der Independent, 1986 von einer Handvoll idealistischer, unabhängiger Redakteure gegründet, hat binnen eines Jahres rund 20 Prozent seiner Auflage verloren und schwere Verluste eingefahren.
Zum Glück hat Alexander Lebedew tiefe Taschen - und Erfahrung mit dem Zeitungsgeschäft. Der russische Oligarch besitzt (zusammen mit dem ex sowjetischen Präsidenten Gorbatschov) einen 49-prozentigen Anteil an der Kreml-kritischen Zeitung Navaya Gazeta. Und vor gut einem Jahr kaufte er in London die etablierte Abendzeitung Evening Standard, die ebenfalls rote Zahlen schrieb, und verwandelte sie in ein Gratisblatt mit wachsender Leserschaft.
Nun wird darüber spekuliert, ob Lebedew auch den Independent kostenlos anbieten, oder zumindest zum halben Preis verkaufen will, um die britische Zeitungslandschaft aufzumischen. Befürchtungen, dass sich der als liberal geltende neue Besitzer auch in die Redaktionsgeschäfte einmischen könnte, sind nicht zu hören.
Aber was bewegt einen ehemaligen KGB Spion, in den krisengeschüttelten britischen Zeitungsmarkt einzusteigen? Profite könne Lebedew sicher nicht erwarten, sagen Kommentatoren. Dafür aber umso mehr Prestige und Zugang zum britischen Establishment. Und womöglich sei dies zudem eine exzentrische Form von Lebensversicherung: Alexander Lebedew habe mächtige Feinde, aber selbst sie würden es kaum wagen, eine so prominente russische Stimme gewaltsam zum Verstummen zu bringen.
Der Independent, 1986 von einer Handvoll idealistischer, unabhängiger Redakteure gegründet, hat binnen eines Jahres rund 20 Prozent seiner Auflage verloren und schwere Verluste eingefahren.
Zum Glück hat Alexander Lebedew tiefe Taschen - und Erfahrung mit dem Zeitungsgeschäft. Der russische Oligarch besitzt (zusammen mit dem ex sowjetischen Präsidenten Gorbatschov) einen 49-prozentigen Anteil an der Kreml-kritischen Zeitung Navaya Gazeta. Und vor gut einem Jahr kaufte er in London die etablierte Abendzeitung Evening Standard, die ebenfalls rote Zahlen schrieb, und verwandelte sie in ein Gratisblatt mit wachsender Leserschaft.
Nun wird darüber spekuliert, ob Lebedew auch den Independent kostenlos anbieten, oder zumindest zum halben Preis verkaufen will, um die britische Zeitungslandschaft aufzumischen. Befürchtungen, dass sich der als liberal geltende neue Besitzer auch in die Redaktionsgeschäfte einmischen könnte, sind nicht zu hören.
Aber was bewegt einen ehemaligen KGB Spion, in den krisengeschüttelten britischen Zeitungsmarkt einzusteigen? Profite könne Lebedew sicher nicht erwarten, sagen Kommentatoren. Dafür aber umso mehr Prestige und Zugang zum britischen Establishment. Und womöglich sei dies zudem eine exzentrische Form von Lebensversicherung: Alexander Lebedew habe mächtige Feinde, aber selbst sie würden es kaum wagen, eine so prominente russische Stimme gewaltsam zum Verstummen zu bringen.