Die Medienpolitik in Deutschland sei "seit einigen Jahren wie ein Patient im Wachkoma", so der Filmemacher und Medienforscher. Es handle sich um eine "Simulation eines Politikfeldes": "YouTube, Twitter, Facebook lassen sich nicht von elf oder zwölf deutschen Medienanstalten regulieren. Da lachen die drüber, da schicken die ihre am wenigsten profilierte Anwälte und ihre am wenigsten profilierten Pressesprecherinnen in die Debatte - wenn überhaupt."
Den neuen Medienstaatsvertrag hält Hachmeister für eine "einzige Geröllhalde von Begriffen, die niemand mehr versteht". Alle alten Regulierungstatbestände würden weiter mitgeschleppt: "Alle Regulierungen über den sogenannten Jugendmedienschutz könnte man ersatzlos abschaffen, auch alle Gremien - und es würde sich in der Realität nichts ändern."
Regulierungen grenzüberschreitender Kommunikation auf föderaler Ebene sei komplett sinnlos, so Hachmeister. Früher seien Fernsehlizenzen in Deutschland sehr begehrt und wichtig gewesen - durch das Internet, das Smartphone und die neuen Netzwerke seien diese Lizenzen allerdings hinfällig geworden.
Kritik an Tom Buhrows Umgang mit Satire-Video
Hachmeister stellte außerdem in Frage, ob sich WDR-Intendant Tom Buhrow zum "Umweltsau"-Satirevideo von WDR2 hätte äußern sollen.
"Ein Rundfunkintendant sollte sich zwischen den Jahren überlegen, ob es seiner Position entspricht, den satirischen Singsang eines Kinderchores zu kommentieren. Er wird dafür bezahlt, dass er sich eher zurückhält und vielleicht interne Gespräche führt und meinetwegen sein persönliches Missfallen ausdrückt. Aber dass sich jemand in der Gehaltsklasse aus dem Krankenhaus vom Bett seines 92-Jährigen Vaters in eine Call-In-Sendung einschaltet und so tut als sei die WDR-Welt gerade untergegangen, das ist natürlich sehr infantil."
Debatte um WDR-Lied "Umweltsau"
Der Streit um das "Umweltsau"-Lied im WDR zeige, wie eine "Verschwörungsideologie bis in die Mitte des Gesellschaft" hineinreiche, findet Tim Wolff. Dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk als "ideologische Umerziehungsanstalt" gesehen werde, sei "besorgniserregend", sagte der frühere Titanic-Chefredakteur im Dlf.
Der Streit um das "Umweltsau"-Lied im WDR zeige, wie eine "Verschwörungsideologie bis in die Mitte des Gesellschaft" hineinreiche, findet Tim Wolff. Dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk als "ideologische Umerziehungsanstalt" gesehen werde, sei "besorgniserregend", sagte der frühere Titanic-Chefredakteur im Dlf.