Im Rennen um den CDU-Parteivorsitz bringen sich die möglichen Bewerber und Konkurrenten in Position – und sie buhlen dabei vor allem um die öffentliche Aufmerksamkeit. Besonders präsent ist bislang Friedrich Merz: "Jeden Tag eine Schlagzeile produzieren" – das sei Kern von Merz‘ Medienstrategie, sagte der Politikberater Johannes Hillje im Deutschlandfunk.
Insbesondere in den Sozialen Medien beteilige er sich allerdings in der Regel nicht selbst an der Diskussion: "Er ist präsent, aber es sind oftmals auch Zitate aus seinen Reden, die dann offenbar von seinem Team verbreitet werden. Also er ist offenbar nicht selber am Gerät, wenn er twittert."
Mit einer Äußerung über die Bedeutung der klassischen Medien irritierte Merz zuletzt einige Beobachter – so auch den Vorsitzenden des Deutschen Journalistenverbands, Frank Überall. Merz hatte bei einer Veranstaltung des Aachener Karnevalsvereins gesagt: "Im Augenblick gibt's ja eine richtige Machtverschiebung zwischen denen, die Nachrichten verbreiten und denen, die Nachrichten erzeugen. Und zwar zugunsten derer, die die Nachrichten erzeugen."
"Halte die Aufregung für überzogen"
Bezogen auf diese Äußerung halte er die Aufregung jedoch für überzogen, so Johannes Hillje: "Merz hat nicht gesagt, dass die demokratische Gesellschaft die journalistischen Medien nicht mehr braucht, sondern dass er als Politiker sie nicht mehr braucht, um Menschen mit seinen Botschaften zu erreichen."
Insbesondere die politische Karriere von Friedrich Merz zeige, welche Bedeutung die klassischen Medien immer noch haben: Er habe seine Vorstandskandidatur 2018 schon über die "Bild"-Zeitung bekanntgegeben und bis vor Kurzem hat er auch eine Kolumne in der "Welt am Sonntag" gehabt.